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A M E R I K A N I S C H E R F O R S C H E R

Bush ist dumm wie Stroh



Der republikanische Präsidentschaftskandidat George Bush ist für einen amerikanischen Forscher "der dümmste Mensch aller Zeiten". Überhaupt sieht er die Dummen in den USA auf dem Vormarsch.

Washington - Morris Berman weiß, wie er einen Sieg von George W. Bush bei der US-Präsidentenwahl feiern würde: mit einem Spurt zur Toilette und großer Übelkeit. Der republikanische Kandidat sei "dumm wie Stroh", sagt der Dozent der Johns Hopkins Universität. Das seien zwar starke Worte, doch mit Bush würde auch "der dümmste Mensch aller Zeiten" das höchste Amt im Staate bekleiden. Daran gebe es keinen Zweifel. Der Sohn von Ex-Präsident George Bush sei der perfekte Vertreter jenes Amerikas, in dem Intellektuelle verpönt seien.

Amerika werde untergehen wie einst das Römische Reich, sagt Berman, der ein Anhänger des grünen Kandidaten Ralph Nader ist. "Ich glaube, George W. Bush hat in seinem ganzen Leben noch kein ernsthaftes Buch gelesen. Was bedeutet es wohl, wenn wir einen ernsthaften Kandidaten für den Präsidentenposten haben, der dumm ist wie Stroh?" Bush könne keine grammatikalisch korrekte Rede halten, wenn kein Teleprompter zum Ablesen da sei, behauptet Berman. Und doch würden ihn die Amerikaner wohl wählen.

Berman, nach eigenen Worten ein marxistischer Idealist, zeichnet ein düsteres Bild der zukünftigen Vereinigten Staaten: Die meisten Amerikaner könnten weder lesen noch schreiben. Microsoft-Mitgründer Bill Gates und seine Kumpel schienen das ganze Geld zu besitzen, während das Land von Freiheit und Glück sich geisttötende Seifenopern im Fernsehen anschaue und Fast Food verschlinge. Berman hat die amerikanische Kultur in seinem Buch "The Twilight of American Culture" ("Das Zwielicht der Amerikanischen Kultur") totgesagt. Zumindest aber sei sie ein Kandidat für die Intensivstation ohne Arzt in Sicht. Die Amerikaner seien orientierungslos, ihre Familien zerfielen und selbst das Oval Office, das Büro des Präsidenten, sei schon für fragwürdige Abenteuer mit Praktikantinnen missbraucht worden.
In seinem Buch nennt Berman gleich eine ganze Reihe von Zahlen, die seine Theorie untermauern sollen:

- Seit 1965 habe sich die Zahl der Tageszeitung lesenden Amerikaner halbiert.
- Eine Umfrage aus dem Jahr 1995 habe ergeben, dass 40 Prozent der Amerikaner nicht in der Lage seien, die Gegner der USA im Zweiten Weltkrieg zu nennen.
- Rund 120 Millionen erwachsene Amerikaner hätten im Lesen und Schreiben der englischen Sprache das Niveau von Elfjährigen. UND DIESE AMIS WOLLEN DER WELT DIE LEVITEN LESEN!



Nicht immer sei das geistige Leben in den USA so trostlos gewesen, sagt Berman und blickt sehnsüchtig auf die sechziger Jahre zurück. Damals hätten sich die USA noch als die Kraft für das Gute in der Welt verstanden. Das Land habe sich für wahre Werte der Demokratie und der Wirtschaft eingesetzt. "Aber jetzt herrscht geistige Apathie und ein Gefühl, dass jede Regierung sowieso korrupt ist", sagt Berman. Schuld am intellektuellen Niedergang sei auch Hollywood: In beliebten TV-Serien wie "Cheers" seien die Dumpfbacken die Helden und die Intelligenten die Bösen.

Rettung sei nicht in Sicht, und deshalb würden die USA früher oder später einen wirtschaftlichen Niedergang erleben und in ein dunkles Zeitalter abrutschen. Die Geschichte lehre, dass jede Zivilisation zu einem Ende komme. Trotz ihres Optimismus würden auch die USA dem nicht entgehen können. Alles, was den Amerikanern bleibe, sei die Hoffnung, dass es in einigen hundert Jahren zu einer amerikanischen Renaissance komme, sagt Berman. Wenngleich die amerikanischen Filmhelden von heute noch nicht einmal wüssten, wie man ein Wort wie "Renaissance" richtig buchstabiert.

W A H L K A M P F

Bush setzt auf mehr Militär

Der republikanische Präsidentschaftskandidat George W. Bush gibt sich als Politiker der Stärke: Er will im Falle seiner Wahl die USA zu einer noch größeren Militärmacht aufbauen. Bush warf Präsident Clinton vor, die Armee vernachlässigt zu haben

Milwaukee - Bei einem Wahlkampfauftritt vor Kriegsveteranen in Milwaukee kündigte Bush an, er wolle auch die Stationierung von US-Streitkräften im Ausland überprüfen. Der Regierung von Präsident Bill Clinton warf er vor, das Militär in seiner achtjährigen Amtszeit vernachlässigt zu haben.

Clinton habe bei seinem Amtsantritt von den Republikanern ein Militär übernommen, das auf mögliche Gefahren und Herausforderungen für die USA vorbereitet gewesen sei. Dann aber hätten unter anderem schlechte Bezahlung und Mangel an Ausrüstung und Material die Moral der amerikanischen Truppen ausgehöhlt. Bush hatte in der Vergangenheit angekündigt, er wolle sich für die Umsetzung des umstrittenen Nationalen Raketenabwehrsystems (NMD) stark machen, das die USA vor feindlichen Raketenangriffen schützen soll. Russland lehnt diese Pläne strikt ab, und auch die europäischen Verbündeten der USA stehen dem NMD skeptisch gegenüber.

Bush kündigte für den Fall seiner Wahl an, in Dutzenden Ländern die derzeitige US-Truppenstationierung zu überprüfen. Er werde sein Versprechen halten, die Partnerländer der USA gegen Angriffe zu verteidigen, US-Missionen mit ungewissen Erfolgsaussichten werde er aber beenden. Bushs Sicherheitsberater Rich Armitage nannte hier unter anderem die Stationierung von US-Streitkräften in Bosnien und im Kosovo. Die USA schienen endlos in diesen beiden Missionen festzustecken, sagte Armitage. Es müssten Wege gefunden werden, um die Aufgaben des US-Militärs sobald wie möglich an ziviles Personal zu übertragen. Den 45.000 Mitgliedern der Friedenstruppen im Kosovo gehören rund 5900 Amerikaner an, in Bosnien sind etwa 4600 US-Streitkräfte als Teil der Nato-Truppen stationiert.



Meines Erachtens darf dieser Kalte Krieger auf keinem Fall an den Schalthebeln der Macht!

Cpoon
 
aus der Diskussion: Die Zeit - zum US-Wahlchaos
Autor (Datum des Eintrages): Capoon  (16.11.00 11:01:15)
Beitrag: 2 von 2 (ID:2362585)
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