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Und genau aufgrund dieser kartellrechtlichen Zwänge (Bundeskartellamt: „Kernforderung“ => d.h. im Klartext: Gefahr der Veräußerungsverpflichtung bzw. Zerschlagung , ) rudern die Kandidaten seit geraumer Zeit zurück. Denn die Telekom möchte erhebliche Anteile des Kabelnetzes ( da Milliarden - Zukunftsmarkt ) behalten. Dies geht kartellrechtlich aber nur, wenn sie keinen operativen Einfluss auf Entscheidungen des Hauptanteilseigners nimmt. Da sonst eine – kartellrechtlich unzulässige -Interessenkollision vorläge. Insbesondere wäre es verboten, wenn Z.B. die Telekom sowohl beim Netz, als auch bei den STP-Boxen oder content mitentscheidend im Boot sitzt.

( Selbst die Dt. Bank wurde aufgrund einer vertraglichen Interessenkollision juristisch aus dem Milliarden – Zukunftsmarkt Kabel / iTV gekegelt => dies ist die panikhafte Hauptangst der Akteure ).


Daher wird kräftig Kreide gefressen und eigene Marktmacht heruntergespielt und Offenheit für Fremdprodukte propagiert ( hier liegt die Chanche von Mbox etc. ) :

Beispiele für den neuen Tonfall aus jüngster Zeit:

Zur Kirch/Multimedia-Konferenz:
Aus http://recherche.newsaktuell.de
25.07.2000 / Zeit: 10:43:27

Kirch New Media AG setzt auf Online-Entertainment und Bewegtbild / Gesellschafter
investieren dreistelligen Millionenbetrag in neue Plattform

München - Die Kirch New Media AG, München, entwickelt die
Online-Entertainment-Plattform der KirchGruppe, die zum Jahresbeginn 2001 starten wird. In diesem Angebot verbindet Kirch New Media die Stärken des Stammgeschäfts der KirchGruppe mit der Technologie und den neuen medialen Möglichkeiten der Internet-Economy.

Vorstandssprecher Rainer Hüther: "Das Web ist reif für bewegtes Entertainment. Wir werden schon bald ein völlig neuartiges Online-Erlebnis anbieten, das hochklassige bewegte Unterhaltung in Bild und Ton mit der nformationstiefe des Internet intelligent kombiniert."

Die Entertainment-Plattform richtet sich an das breite Publikum und wird die Nutzer über eine einfache und intuitive Navigation durch die verschiedenen Themen führen. Geplant sind Bereiche wie Movie und Fiction, Musik, Magazin, Games, Kids, Sport und News. Die innovative
Aufbereitung der Inhalte bietet den Nutzern dabei die Möglichkeit, sehr schnell zwischen interaktiver und passiver Unterhaltung zu wechseln.

Gesellschafter von Kirch New Media werden - gemäß eines Memorandum of Understanding - die KirchPayTV GmbH & Co. KGaA (50 Prozent), die ProSieben Media AG und SAT.1 (gemeinsam 30 Prozent), die Kirch Media GmbH & Co. KGaA (15 Prozent) und das DSF/Deutsche Sportfernsehen GmbH
(fünf Prozent). Die Beteiligung von ProSieben und SAT.1 erfolgt unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Aufsichtsgremien beider Unternehmen.

Rainer Hüther: "Wir werden die umfangreichen Inhalte der
KirchGruppe zu einem völlig neuen Online-Angebot zusammenfügen. Sport 1 ist schon heute die marktführende Sport-Plattform im Web und über unsere Gesellschafter KirchMedia, KirchPay und die ProSieben Media AG und SAT. 1 verfügen wir über attraktive Inhalte in vielfältigen
Bereichen wie Fiction, Sport und News sowie über eine große
Promotionkraft."

Aufsichtsratsvorsitzender der Kirch New Media AG ist Dr. Dieter Hahn, Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der KirchHolding und verantwortlich für Multimedia, Kommunikation und Sport. Ebenfalls in den Aufsichtsrat berufen werden Markus Tellenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der KirchPayTV, und Urs Rohner, Vorstandsvorsitzender der ProSieben Media AG. Dieter Hahn: "Mit der Kirch New Media AG wollen wir konsequent
einen neuen Markt für Entertainment-Inhalte erschließen. Schon heute gehören die Websites der TV-Sender zu den bekanntesten und erfolgreichsten Marken im Internet. Durch die Plattform der Kirch New Media werden wir diese Marktposition ausbauen."

Markus Tellenbach: "Die Kirch New Media wird das Zusammenwachsen digitaler Medien maßgeblich vorantreiben. Als Hauptgesellschafter sichern wir uns durch die enge Kooperation entscheidende Wettbewerbsvorteile in einem strategisch wichtigen Markt. Mit PREMIERE WORLD und Kirch New Media sind wir für die Zukunft der multimedialen Unterhaltung und Information optimal aufgestellt."

Urs Rohner: "Mit der Beteiligung an der Kirch New Media AG setzt die ProSieben-Gruppe konsequent ihre Strategie im Geschäftsfeld Multimedia fort: Die Vernetzung des klassischen TV-Geschäfts mit der neuen Online-Welt. Gemeinsam werden wir eines der attraktivsten
deutschsprachigen Entertainment-Portale bauen. Die neue Plattform verfügt über alle Voraussetzungen, um langfristig eine Schlüsselrolle im Internet zu spielen."

Um die Entertainment-Plattform zu ergänzen, beteiligt sich Kirch New Media an Firmen aus den Bereichen Internet-Entertainment, IP-Technologie und Multimedia. Beim E-Commerce setzt das Unternehmen auf starke Partner aus dem klassischen Handel.

In den kommenden vier Jahren investiert Kirch New Media bis zum Break-Even einen dreistelligen Millionenbetrag. Die Partnersender werden für die Bewerbung der Plattform zusätzlich ein jährliches Mediavolumen in dreistelliger Millionenhöhe zur Verfügung stellen. Erlöse erzielt das Unternehmen aus der Werbung (Banner, Sponsoring, Ad Streaming und innovative Werbeformen), durch den
Verkauf und endgeräteunabhängigen Vertrieb
von aufbereiteten Inhalten sowie durch E-Commerce und technische Dienstleistungen für Dritte
.

Das Unternehmen: Die Kirch New Media AG wurde im November 1999 gegründet. Am Firmensitz in München arbeiten derzeit rund 100 festangestellte Mitarbeiter. Bis Ende des Jahres wird das Unternehmen rund 150 Festangestellte beschäftigen.

Das Management:
Rainer Hüther, 37, seit August 1999 für die Online- und
Multimedia-Aktivitäten der KirchGruppe verantwortlich, ist Sprecher des Vorstands der Kirch New Media und betreut die Bereiche Recht, Rechte, Personal und Programm.

Dr. Marcus Englert, 35, zuvor Geschäftsführer der ProSieben
Digital Media GmbH, verantwortet den Bereich Produkt und Markt.

Burkhard Ley, 41, zuvor Director Corporate Finance bei Sal.
Oppenheim in Köln, ist seit Februar 2000 für Finanzen und
Beteiligungen zuständig.

Stephan Grell, 31, seit November 1999 als Vorstand Technologie für den Aufbau des IT-Bereichs verantwortlich, wird Kirch New Media wie vorgesehen im Zuge der Ausgliederung des Bereichs künftig als Berater für strategische Unternehmensplanung zur Verfügung stehen. Den
Vorstandsbereich Technologie betreut interimistisch Rainer Hüther.

Die Pressekonferenz wird am 25. Juli ab 10 Uhr live unter www.kirchnewmedia.de übertragen.

Alle Informationen zum Unternehmen, Charts, Bildmaterial und die
kompletten Präsentationsunterlagen zur ersten
Unternehmens-Pressekonferenz finden Sie unter www.kirchnewmedia.de/presse

Für Rückfragen:
Kirch New Media AG
Kommunikation
Christian Faltin
Telefon: 089/32196-430

( Zitatende )

=> Zuvor wurde von Kirch die d-box bzw. Technikstandards mit Brachialgewalt durchgesetzt. Nun eine totale Kehrtwende, nach Wegfall der Kohlprotektion und existentiell bedrohliche Zunahme des kartellrechtlichen Drucks ( s. o ), ist man plötzlich offen für „endgeräteunabhängigen Vertrieb“...

BSP. 2:

NRW: Internet über Fernseh-Kabel ab Sommer 2001

Düsseldorf/Köln (dpa) - Mehr als vier Millionen Kabel-TV-Kunden in Nordrhein-Westfalen sollen vom Sommer 2001 an schrittweise mit einem erweiterten Fernsehangebot, schnellem Internet und Telefondiensten versorgt
werden. Der neue Mehrheitsgesellschafter des NRW-Kabelnetzes, Callahan Associates (Denver), kündigte am Dienstag in Köln an, dass sie monatlich
100.000
Haushalte technisch umrüsten wolle.

Ein Pilotversuch mit dem Hochgeschwindigkeitskabelnetz startet noch im Herbst dieses Jahres in Düsseldorf. Anschließend folge Köln, teilte dazu in Düsseldorf die Landesanstalt für Rundfunk (LfR) nach vorherigen Gesprächen
mit Callahan in Düsseldorf mit.

Das derzeitige analoge Kabelangebot soll nach Angaben der Investorgengruppe Callahan zunächst komplett erhalten bleiben. Die LfR betonte, wenn die Kabelgesellschaft Programmplätze für andere Angebote wegnähme, müssten
private Sender den Platz räumen. Die Anstalt sei aber zuversichtlich, dass dies nicht geschehen müsse. Bis Ende 2003 sollen 4,2 Millionen Haushalte
technisch aufgerüstet sein.

Zur Empfangstechnik in NRW sagte Richard Callahan, dass sein Unternehmen noch keine Entscheidung über die Wahl einer Set-Top-Box getroffen habe. Nur über einen solchen Decoder können die Angebote TV, Internet und Telefon
genutzt werden. "Wir prüfen die Technologien und wollen eine Box, die dem Kunden alle drei Möglichkeiten offeriert", sagte Callahan. Kirchs d-Box sei nicht ausreichend, erklärte Kabel NRW-Chef
David Colley.

( Zitatende )

=> Mehrheitsgesellschafter des NRW-Kabelnetzes, Callahan Associates. Minderheitsges. ist natürlich die Telekom. Wenn man sich offen für die D-Box ( Beta-R = Kirch / Telekom ) aussprechen würde, wäre erneut ein Rüffel vom BKLA zu befürchten...

Bsp. 3:

10.11.00 - Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung soll es die d-box künftig on zwei Varianten geben.
Eines der Hauptgründe. weshalb so viele Abonnenten PremiereWorld wieder kündigen, ist die schlechte Bedienbarkeit der neuen d-box. Gerade ältere Leute haben Schwierigkeiten, damit überhaupt fernzusehen. Während man bei der alten d-box noch relativ per Tastendruck einfach zwischen TV und Radio umschalten konnte, benötigt man dafür bei der d-box 2 (NOKIA ) fast 90 Sekunden, bis man sich durch verschiedene OnScreen-Menüs bewegt hat. Planungsfehler bei der d-box 2, die es eigentlich nicht hätte geben sollen. Auch bei der alten d-box gibt es so manche Bedienungsschwächen, die viele Zuschauer dadurch gelöst haben, dass sie das alternative Betriebssystem DVB 2000 aufgespielt haben. Selbst der Vizechef der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation, Arne Börnsen, hatte im Sommer 1999 die d-box öffentlich als „Industrieschrott“ bezeichnet.
Jetzt soll es nach Informationen der Süddeutschen Zeitung besser werden. Künftig werde es zwei Varianten der d-box geben. Eine Hightech-Version wie bisher, bei der dann auch die Software funktionieren soll. Parallel dazu werde es eine Low-Cost-Version ( mehrere Versionen ? klingt irgendwie vertraut... ) geben, mit der man nur Free-TV und Pay-TV empfangen kann. Erste Demogeräte werden frühestens zur Funkausstellung im August 2001 erwartet.

( Zitatende )

Die Nokia-d-box so zu zünftig kommentieren scheint nur in einer Zeitung aus Bayern möglich. Es zeigt aber, dass die Zurückhaltung gegenüber den Riesen Kirch / Telekom ( + Nokia ) schwindet. Denn ihre Quasi-Monopolstellung ist faktisch dahin.

Eine Chance für andere Anbieter!? Gar aus Deutschland ?

Gruß pd
 
aus der Diskussion: Interactive TV - Markt und Wettbewerb
Autor (Datum des Eintrages): Placido-Domingo  (23.11.00 10:54:45)
Beitrag: 105 von 232 (ID:2404070)
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