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Hallo,
hier eine Info für Naturstromaktionäre.

Gruß Udo

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Zusendung der aktuellen Ausgabe unserer naturstromNews möchten wir mit diesem Anschreiben nutzen, um Ihnen als Aktionär der Naturstrom AG einige weiterführende Informationen zum Geschäftsverlauf zu übermitteln.


Ordentliche Hauptversammlung

Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 31. August in Düsseldorf waren mehr als 60 Prozent der Stimmen vertreten. Alle Beschlussvorschläge von Aufsichtsrat und Vorstand wurden mit großen Mehrheiten angenommen. Insbesondere stimmten die Aktionäre den Plänen von Vorstand und Aufsichtsrat zu, die Geschäftstätigkeit ausgehend vom Handel mit Ökostrom künftig auf neue Felder auszudehnen. So soll in Zukunft der Betrieb von eigenen Energieerzeugungsanlagen das Wertschöpfungspotenzial wesentlich erhöhen. Zur Verwirklichung dieser Wachstumspläne hat die Hauptversammlung eine ordentliche Kapitalerhöhung um bis zu 10 Mio. DM beschlossen. Die neuen Aktien werden nicht unter 110,- DM ausgegeben. Um künftig den Handel mit Naturstrom-Aktien zu erleichtern, haben die Aktionäre außerdem entschieden, die bestehende Vinkulierung aufzuheben.
Die Niederschrift der ordentlichen Hauptversammlung finden Sie auf unseren Internetseiten. Natürlich senden wir sie Ihnen auf Anfrage auch gerne zu.


Kapitalsituation

Die Heilung der gescheiterten Kapitalerhöhung ist so gut wie abgeschlossen. Nahezu 90 Prozent der Wandelschuldverschreibungen wurden in Aktien aus bedingtem Kapital umgetauscht. Insgesamt haben damit 68 Prozent der Zeichner der gescheiterten Kapitalerhöhung der Naturstrom AG die Treue gehalten. Ein eindrucksvoller Vertrauensbeweis, für den wir an dieser Stelle nochmals „Herzlichen Dank!“ sagen. Die übrigen Zeichner wurden inzwischen alle ausgezahlt.
Die Eintragung über den Beschluss der zweiten bedingten Kapitalerhöhung beim Handelsregister erwarten wir in diesen Tagen. Sobald diese vorliegt, können alle noch offenen Wandelanträge bedient und die neuen Aktien in das Aktienbuch eintragen werden. Über den Eintrag und die Aktiennummern werden wir die „neuen“ Aktionäre dann umgehend informieren.
Ebenfalls kurz vor dem Abschluss steht die im März beschlossene „kleine“ ordentliche Kapitalerhöhung um 1,3 Mio. DM. Die bisherigen Aktionäre haben nur in geringem Umfang von ihrem Bezugsrecht Gebrauch gemacht, so dass der größte Teil des Kapitals von institutionellen Anlegern beigesteuert werden wird. Derzeit laufen noch Verhandlungen; genauere Angaben können wir Ihnen nach deren Abschluss zukommen lassen. Die Eintragung der Kapitalerhöhung wird im Dezember stattfinden.


Öffentliche Kapitalerhöhung und neue Geschäftsfelder

Auf Hochtouren laufen derzeit die Vorbereitungen für die geplante öffentliche Kapitalerhöhung um bis zu 10 Mio. DM. Schon auf die ersten Ankündigungen dieser Kapitalerhöhung haben wir eine große Anzahl von Zeichnungsanfragen erhalten. Jetzt gilt es, die Informationen schnellst-möglich zusammen zu stellen. Zur Zeit wird der Businessplan für die neuen Geschäftsfelder erarbeitet. Im Vordergrund stehen dabei der Erwerb und Betrieb eigener Erzeugungsanlagen sowie der Aufbau von zusätzlichen Dienstleistungen und Produktangeboten um den Stromhandel herum. Dazu gehört auch ein neuer Internet-Auftritt, der um E-Business-Lösungen erweitert werden soll. Die Entwicklung der Informationsunterlagen zur öffentlichen Kapitalerhöhung werden wir gleichzeitig zum Anlass für eine Überarbeitung unseres Kommunikationsauftritts nehmen.


Rechtsstreitigkeiten

Wie Sie auf der Hauptversammlung erfahren konnten, hat der ehemalige Vorstand Herr Benik Klage gegen seine fristlose Kündigung erhoben. Die Gesellschaft steht jedoch auf dem Standpunkt, dass diese Kündigung wirksam ist und auch im Interesse der Aktionäre geboten war. Im Rahmen der Recherchen zur Rückweisung der Klage sind wir ferner zu dem Ergebnis gelangt, dass eine Widerklage mit der Forderung eines Schadensersatzes aus der gescheiterten Kapitalerhöhung gegen Herrn Benik Aussicht auf Erfolg hat. Wir sind allerdings weiter für eine außergerichtliche Einigung offen, sofern sie unter Berücksichtigung aller Umstände für die Gesellschaft tragbar ist.
Rechtsstreitigkeiten mit etablierten Energieversorgungsunternehmen hinsichtlich Forderungen nach sog. Wechselgebühren für verlorene Kunden konnten wir bisher vermeiden: Die Zurückweisung derartiger Forderungen mit Hinweis auf entsprechende Entscheidungen von Gerichten und Kartellbehörden hat sich als erfolgreich erwiesen.


Kunden- und Umsatzentwicklung

Zusammen mit den kooperierenden Stadtwerken, deren Zahl in den letzten Tagen durch den Vertragsabschluss mit den Stadtwerken in Hameln auf acht angewachsen ist, zählen wir heute bereits über 8.000 Kunden für Naturstrom. Seit Anfang August ist wieder ein deutliches Anziehen des Marktes zu verzeichnen. Wir halten auch deshalb an der Prognose fest, bis zum Jahresende den Stromabsatz gegenüber dem Vorjahr mindestens versechsfachen und den Umsatz mindestens verfünffachen zu können.
Große Fortschritte verzeichnen wir in der Vertragsabwicklung, wodurch die Auftragseingänge nun wesentlich schneller umsatzwirksam werden. Eine enge Kooperation mit der Braunschweiger Versorgungs-AG hat darüber hinaus eine Stabilisierung der Margen aus dem Stromverkauf bewirken können. Entgegen dem allgemeinen Trend kann die Naturstrom AG deshalb ihre Strompreise auch weiterhin stabil halten.


Zertifizierung

Einen beachtlichen Durchbruch hat es bei der Zertifizierung von Ökostrom gegeben. Der Grüne Strom Label e.V. und das Öko-Institut haben ihre Kriterien überarbeitet und sich dabei auf gemeinsame Grundpositionen verständigt. Diese unterstützen nun unisono das Aufschlagmodell der Naturstrom AG. Die „taz“ schreibt dazu in ihrer Ausgabe vom 26. Oktober 2000 (den vollständigen Text finden Sie unter www.taz.de):

.... "Für Strom aus Regenerativen Anlagen, die vom EEG erfasst werden, ist die Einspeisevergütung nach EEG (mithin die Allgemeinheit) in Anspruch zu nehmen", heißt es im gemeinsamen Papier [von Öko-Institut und Grüner Strom Label]. ....
"Es darf nicht sein, dass man bloß den Strom aus dem EEG herauskauft", sagt Öko-Institutler Timpe, der auch Chef von Energievision ist. Damit adelt das Öko-Institut nun das Zuschussmodell, dem es bislang reserviert gegenüberstand. ...

Die ursprünglichen Kriterien des Öko-Instituts hatten zu einer Abwertung des Aufschlagmodells geführt. Auf Basis dieser Kriterien entstand u.a. eine sehr negative Bewertung des Naturstrom-Angebots in der Zeitschrift „test“ der Stiftung Warentest, die viele Kunden und Interessenten verunsicherte. Gegenüber der Stiftung Warentest haben wir nun eine Wiederholung der Beurteilung von Ökostromanbietern eingefordert.

Die Zertifizierungsdiskussion ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass sich ein langer Atem auszahlt. Ein Weiteres ist die Nachfrageentwicklung: Deutlich ist mittlerweile zu sehen, dass sich die Unkenrufe vieler Außenstehender, der Ökostrommarkt biete keine Perspektiven, nicht bewahrheiten. Der Markt wächst ständig, immer mehr Verbraucher „trauen sich“, den Anbieter zu wechseln. Die angekündigte Stromsteuerbefreiung für Strom aus erneuerbaren Energien wird weitere Möglichkeiten eröffnen. Die Marke Naturstrom steht heute bereits wie keine andere Marke für den konsequenten Ausbau der regenerativen Energien. Jetzt gilt es, die Chancen im Gesamtmarkt der erneuerbaren Energien zu nutzen. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.


Mit freundlichen Grüßen

Naturstrom AG

Ralf Bischof
Vorstand
 
aus der Diskussion: Kapitalerhöhung der Naturstrom AG
Autor (Datum des Eintrages): udo_70000  (26.11.00 14:37:19)
Beitrag: 6 von 9 (ID:2420973)
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