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News - 02.10.06 06:05
WOCHENAUSBLICK: DAX seitwärts bis höher erwartet - EZB und US-Daten im Blick

FRANKFURT (dpa-AFX) - Börsianer rechnen für die neue Woche höchstens mit einer leichten Aufwärtsbewegung der deutschen Aktienmärkte. Im Mittelpunkt stehen der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Arbeitsmarktbericht. Bei den Unternehmen dürfte weiterhin das Thema 'Übernahmen' für Aufmerksamkeit sorgen.

Laut Marktstratege Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) 'stehen die Chancen, dass die deutschen Aktien weiter freundlich tendieren, gar nicht schlecht'. Der jüngst veröffentlichte ifo-Index stelle der inländischen Konjunktur ein gutes Zeugnis aus. Dazu kämen der gesunkene Ölpreis und die immer noch günstige Bewertung deutscher Aktien. Ein Überwinden der 6.000-Punkte-Marke könnte als weiterer Katalysator für den Leitindex DAX wirken.

'DAX KÖNNTE JAHRESHOCH TESTEN'

Ähnlich sehen die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt die Lage. Bei einem Wochenschluss oberhalb der psychologischen Hürde von 6.000 Punkten könnte in den kommenden Wochen ein Test des Jahreshochs bei 6.162 Zählern einkalkuliert werden, erwarten die Experten.

Etwas kritischer beurteilt die Landesbank Berlin die Aussichten für die Woche. Die Hochstimmung an den Euro-Börsen halte zwar an. Doch Sorgen über eine stärkere Abkühlung der US-Konjunktur und anhaltende Zinsunsicherheiten ließen charttechnische Marken als Hindernisse erscheinen. Nach unten seien die Kurse jedoch gut abgesichert. Analyst Michael Köhler von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP) erwartet mangels Unternehmensnachrichten, dass die 6.000-Punkte-Marke das 'Gravitationszentrum' der Wochentendenz bleibt, sich also um dieses Niveau herum bewegen wird.

EZB-ZINSENTSCHEID UND US-DATEN IM BLICK

Angesichts weitgehend fehlender Unternehmensnachrichten steht die erste Oktoberwoche laut LRP im Zeichen des EZB-Zinsentscheids und von US-Makrodaten. Allgemein rechnet der Markt am Donnerstag mit einer Anhebung des Leitzinses auf 3,25 Prozent. Einen Tag später wird der US-Arbeitsmarktbericht für September veröffentlicht. Für die Einkaufsmanagerindex-Daten in den USA und im Euroraum gingen die Konsenserwartungen 'von einem stabilen bis leicht schwächeren Bild aus'.

Bei den Unternehmen stehen weiter Übernahmegeschichten im Mittelpunkt. Für die DZ Bank bleiben sie die wesentlichen Kurstreiber. Mit niedrigen Zinsen und einer hohen Liquidität am Kapitalmarkt seien die Rahmenbedingungen für entsprechende Transaktionen positiv. Mit Spannung erwartet der Markt die weitere Entwicklung beim seit Monaten währenden Versuch des Versorgers E.ON , seinen spanischen Konkurrenten Endesa zu übernehmen. Der Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzern MAN muss bei seinen Übernahmeambitionen für den schwedischen Rivalen Scania vor allem mit dem Widerstand des Scania-Großaktionärs Volkswagen kämpfen.

Ansonsten sind Unternehmensnachrichten voraussichtlich Mangelware. Ab Mitte der Woche dürften die Verkehrszahlen mehrerer Fluggesellschaften für den September die Lufthansa-Aktie bewegen. Bereits am Dienstag könnten Halbjahreszahlen der britischen Tesco die METRO-Aktie beeinflussen./gl/sc/sbi

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-AFX
 
aus der Diskussion: Tages-Trading-Chancen am Montag., den 02.10.2006
Autor (Datum des Eintrages): KaterCarloDAX  (02.10.06 07:16:03)
Beitrag: 2 von 454 (ID:24335646)
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