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Unterhaltungselektronikbranche setzt auf Surfen per TV

Während die PC-Hersteller im Weihnachtsgeschäft in die Krise schlittern, verspürt die Branche der Unterhaltungselektronik Rückenwind. Das Jahr 2000 brachte den Unternehmen einen Umsatz von 37,5 Milliarden DM (19,2 Milliarden Euro) mit Fernsehern, Videokameras und -recordern, Hifi- und Telefongeräten sowie Computern, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik, Rainer Hecker, in einem Gespräch mit dpa. Dies entspreche einem Zuwachs von zehn Prozent.

1999 schlossen die Unternehmen mit 34 Milliarden Mark Umsatz gemessen an den Endverbraucherpreisen ab. "Wir befinden uns seit 1998 im Aufwärtstrend und werden diesen auch in 2001 fortsetzen. Wir werden dann allein mit der klassischen Unterhaltungselektronik um etwa fünf Prozent wachsen können", prognostizierte Hecker.

Mit der Vorweihnachtszeit breche für Hersteller und Handel die wichtigste Zeit des Jahres an. Auf den Wunschzetteln der Bundesbürger stehe auch in diesem Jahr die Unterhaltungselektronik ganz oben, sagte Hecker. Der Renner im Weihnachtsgeschäft sei der DVD-Spieler mit Heimkino-Anlage, die wegen der digitalen Qualität Klangeffekte wie im Kino ermöglicht. Im nächsten Jahr sollen in Deutschland eine Millionen dieser Geräte verkauft werden. Aber auch hochwertige Fernsehgeräte im Bildformat 16:9 seien gefragt. Insgesamt sei das Wachstum von Handel und Herstellern aber "nicht gerade dynamisch", schränkte Hecker ein.

Künftig wird der Fernseher nach Heckers Worten mehr und mehr das Gerät für den Zugang zum weltumspannenden Computernetz Internet. "Mit den Fernsehgeräten haben wir eine Haushaltsabdeckung von 100 Prozent. Wir müssen diesen Markt im Gegensatz zu den PC-Herstellern nicht mehr erobern. Wir müssen ihn nur attraktiv halten." Schon jetzt werde daran gearbeitet, über die Fernbedienung des Fernsehers eine im Programm eingeblendete Internetadresse anklicken zu können. Dann teile sich der Bildschirm und parallel zum Programm könne der Verbraucher das Internetangebot mit zusätzlichen Informationen nutzen. Das werde auch neue Möglichkeiten für das Online-Shoppen mittels Fernseher ergeben, meinte Hecker. (dpa) / (jk/c`t)
 
aus der Diskussion: Interactive TV - Markt und Wettbewerb
Autor (Datum des Eintrages): Janphil  (03.12.00 14:36:45)
Beitrag: 117 von 232 (ID:2462841)
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