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Interview mit dem Metabox Vorstand Herr Ebeling:

Frage:
Ihr Geschäftsmodell ist ja ein klassisches Beispiel für New Economy. Ihre Boxen werden von E-Commerce-Konsortien finanziert, die sie den Endkunden zur Verfügung stellen. Können Sie uns das einmal näher erläutern? Wie sieht so ein typisches Konsortium aus? Aus welchen Unternehmen bzw. welchen Branchen ist es zusammengesetzt?

Antwort:
Das ist ganz einfach. Die Boxen werden von Unternehmen gekauft, die darüber ihre Dienstleistungen anbieten wollen. Mit den Dienstleistungen werden die Hardwarekosten wieder eingespielt und am Ende ein Gewinn erwirtschaftet. Die Boxen gehören zur notwendigen Grundausstattung und werden daher zunächst subventioniert bzw. vorfinanziert.

Es gibt viele Möglichkeiten, was man mit so einer Box machen kann. Das fängt an beim Netzbetreiber oder Programmanbieter, der PayTV-Programme über sein Netz schicken will. Oder denken Sie an eine Bank, die Online-Banking vom Wohnzimmer aus ermöglichen möchte - also nicht nur den PC-Nutzern, sondern auch dem Rest der Bevölkerung. Dann der ganze Bereich des Online-Shopping: es wird bald zu unserem Alltag gehören, in virtuellen Shopping-Malls von der Wohnzimmercouch aus viel einfacher und vor allem erheblich preiswerter einzukaufen als in den Malls draußen auf der Wiese. Wenn wir einen Videofilm anschauen wollen, werden wir uns den in Kürze genau zu dem Zeitpunkt online in unsere Multimediabox laden, sagen wir von Blockbuster, wenn wir ihn sehen wollen - und das können wir dann in DVD-Qualität. Videotheken an der Ecke sind eindeutig Auslaufmodelle.

All diese Unternehmen haben ein Interesse daran, daß solche Boxen in den Wohnzimmern der Bevölkerung in Betrieb sind, und sind bereit, das vorzufinanzieren. Sie teilen sich die Subvention.

Frage:
Die einzelnen Unternehmen, die dem Konsortium angehören, teilen sich also die Kosten der Box durchaus zu ungleichen Teilen? Wer viel profitiert, muß auch viel zahlen?

Antwort:
Ganz genau. Jedes einzelne Unternehmen weiß ungefähr, welcher Umsatz und Gewinn mit seinem Geschäft auf diese Weise zu erzeugen ist, und daraus errechnet sich sein Anteil.

Derjenige, der das Trägermedium in der Hand hat, also der Kabelnetz- oder Satellitenbetreiber, wird vermutlich meistens an einem solchen Konsortium beteiligt sein?

Natürlich, das macht ja Sinn, denn er hat einen großen Mehrwertnutzen. Er kann auf diese Weise über sein Netz, das ansonsten nur unidirektional in der Lage ist, Filme auszusenden, nun auch E-Commerce und andere Services anbieten. Wenn er will, kann er mit der Box sogar die Stromrechnung ablesen, weil sie als Terminal im Haushalt ist.


Gruß
EM
 
aus der Diskussion: Deutsches Konsortium
Autor (Datum des Eintrages): DerErdnussMann  (04.12.00 14:20:19)
Beitrag: 2 von 115 (ID:2467752)
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