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Wie arm ist diese Armutsdebatte eigentlich? Statt das Kind beim Namen zu nennen, streitet man sich über die korrekte Bezeichnung – typisch. Ist es die neue Armut oder die entdeckte Armut? Darf man von einer Unterschicht sprechen oder lieber von einem Prekariat. So wichtig die politisch korrekte Ausdrucksweise auch sein mag, steht eines doch fest: Es gibt arme Menschen, auch in Deutschland. Punkt! Während die Armut in Deutschland steigt, fällt sie in den USA zurück. Rund elf Prozent der Amerikaner sind arm. Keine Glanzleistung, aber doch eine Besserung. Vor 13 Jahren lag die Quote noch bei 15 Prozent. Löblich ist die Entwicklung trotzdem nicht, schließlich liegen wir damit beim Durchschnitt der 70er-Jahre.

Viele Menschen sind arm, weil sie keine guten Jobs finden. Dabei handelt es sich aber um das Symptom und nicht um die Krankheit. Das eigentliche Problem ist die wachsende Bedeutung von Bildung. Die Armutsquote bei Amerikanern, die keinen Schulabschluss haben, ist zwölfmal so hoch wie die Armutsquote bei Abiturienten. Ein High-School-Absolvent verdiente Anfang der 80er-Jahre 40 Prozent weniger als ein Studienabgänger. Heute liegt der Lohnunterschied bei wuchtigen 80 Prozent. Warum ist Indien ein so armes Land? Weil 35 Prozent der Bevölkerung Analphabeten sind. Vor zehn Jahren lag die Quote noch bei 50 Prozent. Gerade im Zeitalter der Globalisierung ist Bildung und Qualifikation wichtiger denn je.

http://blog.focus.msn.de/koch/archives/111
 
aus der Diskussion: Neue Armut? Nicht in den USA!
Autor (Datum des Eintrages): CaptainFutures  (19.10.06 10:12:45)
Beitrag: 1 von 12 (ID:24715770)
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