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"2001 wird gut für Aktien"


Die Deutsche Bank erwartet einen Anstieg des DAX um bis zu 30 Prozent


Hamburg - Die Deutsche Bank rechnet im kommenden Jahr mit einem freundlichen Börsenklima. "Aktien werden nach einem unerfreulichen Jahr 2000 im Jahr 2001 wieder positiv im Zentrum des Interesses stehen", sagt der Chefanlagestratege für Privatkunden, Alfred Roelli. "Europa bleibt ein Aktienmarkt mit guten Renditechancen."
   Für Europa spreche, dass im kommenden Jahr mehrere Steuersenkungen wirksam würden. Neben den Einkommensteuerreduzierungen - die die Konsumstimmung stützen dürften - fielen auch die Änderungen bei der Unternehmensbesteuerung stark ins Gewicht, meint Roelli. Daher rechne er für Europa mit einem Anstieg der Unternehmensgewinne um zwölf bis 14 Prozent, während die Erträge von US-Firmen voraussichtlich nur um acht bis zwölf Prozent klettern würden. Die Situation in Asien sei "schwierig".
   Für das wichtigste deutsche Börsenbarometer, den Deutschen Aktienindex (DAX), rechnet der Anlage-Experte binnen Jahresfrist mit einem Niveau von 8200 bis 8700 Punkten. Verglichen mit dem aktuellen Niveau wäre das ein Plus von bis zu 30 Prozent. Die Prognose für den Euro-Stoxx liegt bei 5600 bis 6000 Zählern.
   Unter den europäischen Aktien hält Roelli einzelne Technologietitel wie Alcatel, Epcos und Nokia sowie Werte des Finanzsektors für besonders interessant. Für die Finanzpapiere spreche unter anderem ein verstärktes Wachstum bei der privaten Altersvorsorge und der Vermögensverwaltung. Davon könnten zum Beispiel die Allianz sowie der französische Versicherer Axa, die niederländischen Banken ING und ABN Amro, das spanische Geldhaus Banco Bilbao Vizcaya Argentaria oder die schweizerische UBS besonders profitieren.
   Deutlich skeptischer sieht Roelli die Zukunft des Neuen Marktes. Die Vertrauenskrise nach den Kurseinbrüchen sei einfach zu groß. Eine Erholung in diesem Segment sei nur möglich, wenn die Unternehmen "durch die Qualität der Ergebnisse und eine Bestätigung der prognostizierten Wachstumspotenziale" das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen könnten, glaubt der Anlageexperte. Auf Grund der "teilweise übertriebenen Korrektur" am Neuen Markt könne es bei einzelnen Unternehmen wie Aixtron, ConSors, Qiagen und Singulus durchaus Chancen auf Kursgewinne geben. Allerdings empfiehlt Roelli ein solches Engagement ausdrücklich nur risikobewussten Anlegern.
   Mit der erwarteten Erholung am Aktienmarkt dürfte sich das in den vergangenen Wochen gefallene Renditeniveau von Dollar- und Euro-Staatsanleihen mittlerer und langer Laufzeiten nach Einschätzung von Roelli im Jahr 2001 wieder normalisieren. Bei kurzen Laufzeiten sei nur wenig Veränderung zu erwarten.
   Eine schnelle Erholung des Euro sei nicht in Sicht, meint der Anlagestratege. Belastend wirke auch weiterhin der hohe Kapitalabfluss aus den Euro-Ländern in die USA, zum Beispiel durch Direktinvestitionen europäischer Unternehmen und durch Firmenzusammenschlüsse. Im kommenden Jahr werde sich der Euro voraussichtlich in einem Korridor zwischen 0,85 Dollar und 0,95 Dollar bewegen.   (v.m./ddp)
 
aus der Diskussion: Börsenguru`s
Autor (Datum des Eintrages): Defense  (08.12.00 22:57:15)
Beitrag: 73 von 150 (ID:2499066)
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