@all guten Morgen @berki, na, Glühwein-Vollrausch endgültig ausgeschlafen ? Noch herrscht Hochkonjunktur - für Gewinnwarnungen Die Lage der Unternehmen ist jedoch nicht so schlimm, wie die Anzahl der Gewinnwarnungen glauben macht - Marktplatz Von Holger Zschäpitz Und weiter geht`s: Nachdem zuletzt Apple, Motorola, Bank of America, Hasbro und Intel vor schwächeren Zahlen im vierten Quartal warnten, schwappte zu Wochenbeginn die nächste Welle der Gewinnwarnungen über die Märkte. Der Internet-Werbevermarkter Doubleclick, die Halbleiterhersteller AMD und Microchip Technology sowie der Technologiekonzern Honeywell. teilten am Montag nach US-Börsenschluss mit, die Erwartungen von Analysten nicht ganz erfüllen zu können. Doch anders noch als bei Apple oder Motorola reagierten die Märkte weit weniger hektisch auf die neuerlichen Hiobsbotschaften. Selbst pessimistischen Analysten scheint aufgefallen zu sein, dass die Lage bei den Unternehmen längst nicht so schlimm ist, wie die Anzahl der Gewinnwarnungen glauben macht. Vor dem dritten Quartal stieg etwa die Anzahl der so genannten "Pre-Announcements" um 58 Prozent an. Ursache für den öffentlichkeitswirksamen Canossagang der Unternehmen ist auch ein neues Gesetz der US-Börsenaufsicht SEC, dass seit Mitte des Jahres gilt. Nach der "Fair Disclosure Regulation" müssen die Aktiengesellschaften börsenrelevante Nachrichten unmittelbar veröffentlichen. Ziel der neuen Regelung ist es, alle Anleger gleichzeitig mit wichtigen Meldungen zu versorgen. Wurden früher nur institutionelle Investoren wie Fondsmanager in Prognoseverfehlungen eingeweiht, werden jetzt aus Angst vor drastischen Strafen kleinste Abweichungen der Schätzungen kund getan. So gehören Gewinnwarnungen fast schon zum guten Ton an der Wall Street. Doch ausschließlich gesetzliche Änderungen für die Flut der Gewinnwarnungen verantwortlich zu machen, greift zu kurz. Das konjunkturelle Umfeld hat sich für die US-Unternehmen eingetrübt. Das Wirtschaftswachstum schwächte sich von 5,6 Prozent im zweiten auf 2,4 Prozent im dritten Quartal dramatisch ab, was hauptsächlich auf die geringere Investitionsbereitschaft der Unternehmen zurückzuführen ist. Da das Gros der Investitionsausgaben in Technologie fließt, sind insbesondere High-Tech-Firmen betroffen. Vor diesem Hintergrund verwundern die Gewinnwarnungen der Halbleiterunternehmen AMD, Intel und Microchip Technology nur wenig. Chip-Firmen kommen quasi als Zulieferer der Technologiekonzerne als erstes unter die Räder, wenn sich das Wachstum abkühlt. Doch sollte die Konjunktur zu einer weichen Landung ansetzen, dürfte der Boden bei den Chipherstellern erreicht sein. - Anzeige - In eine andere Kategorie fallen die Gewinnwarnungen bei Honeywell und Doubleclick. Honeywell bereitet sich auf den Kauf durch General Electric vor, Doubleclick leidet unter dem schwachen Werbeumfeld im Internet. Die Gewinnwarnungen dürfen also nicht überinterpretiert werden, auch wenn das Ende noch lange nicht abzusehen ist. Zudem gibt es auch steuerliche Gründe für die Häufung der Gewinnwarnungen. Viele Unternehmen nutzen die Gunst der Stunde, sämtliche Belastungen im alten Jahr zu verbuchen und so die Bilanz für das nächste Jahr aufzupolieren. Heute befindet man sich mit Gewinnwarnungen noch in bester Gesellschaft - im kommenden Frühjahr könnte man dagegen isoliert dastehen. Quelle: Die Welt vom 13.12.2000 Da wird wohl Berkis Ralley kommen Gruß suffkopp |
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aus der Diskussion: | OSSI-Thread für Mittwoch, 13.12.00 |
Autor (Datum des Eintrages): | _suffkopp (13.12.00 08:38:31) |
Beitrag: | 3 von 134 (ID:2519757) |
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