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Sollte es zu einer Übernahme von MAN durch Scania und Verbündete kommen, muß es ein Abfindungsangebot für Renk geben. Im umgekehrten Fall (Übernahmen von Scania durch MAN) wird MAN wohl weitere Randaktivitäten (wie RENK) verkaufen müssen, um den Kaufpreis für Scania zu stemmen. In jedem Fall dürften RENK-Aktionäre von den gegenwärtigen Entwicklungen profitieren.



aktuell dazu heute veröffentlicht:

UPDATE: MAN setzt weiter auf Verhandlungen bei Scania-Übernahme

(NEU: Reaktion Investor und Scania, Aktienkurs)

Von Matthias Krust
Dow Jones Newswires

MÜNCHEN (Dow Jones)--Während die MAN AG offiziell ein Übernahmeangebot für den schwedischen Lkw-Hersteller Scania zu alten Konditionen vorgelegt hat und weiter über einen friedlichen Zusammenschluss verhandelt, halten sich am Aktienmarkt hartnäckig Gerüchte über eine Gegenofferte. Mit diesem Gebot werde sich MAN wohl kaum durchsetzen können, sagten Händler am Donnerstag in Reaktion auf die Veröffentlichung des Übernahmeprospektes. Die Anleger warteten nun auf ein mögliches Gegenangebot von Scania.

um 11.49 Uhr notierten MAN-Aktien in einem rückläufigen Gesamtmarkt mit einem Aufschlag von 3,5% bei 73,55 EUR. Scania-Papiere geben um 1,5% auf 468 SEK nach. Im Markt heißt es nun, Scania könnte 6,50 EUR für MAN bieten.

Der Münchner DAX-Konzern hatte im September ein vorläufiges öffentliches Übernahmeangebot für den schwedischen Konkurrenten vorgelegt. Nachdem die Offerte einmal aufgestockt worden war, bietet MAN 475 SEK bzw 51,29 EUR pro Scania-Aktie in bar und eigenen Aktien. Damit wird Scania mit insgesamt 10,3 Mrd EUR bewertet. Inzwischen hält MAN 14,5% an den Schweden. Durch den Zusammenschluss würde der nach Volumen größte Lkw-Hersteller Europas entstehen. Weltweit wäre das Unternehmen an dritter Stelle.

Das Management von Scania wies die Übernahmeofferte erneut zurück. Zu Spekulationen über ein Gegenangebot wollte sich der schwedische Lkw-Hersteller nicht äußern. Auch der zweitgrößte Aktionär Investor AB, der 20,01% der Scania-Stimmrechte hält, hatte zuvor wiederholt das Angebot abgelehnt. Nun ließdie schwedische Investmentgesellschaft wissen, dass man weiter für alle Alternativen offen sei. Gleichzeitig wurde eine rasche Lösung gefordert.

Dagegen zeigte sich der Vorstandsvorsitzende des Münchner Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzerns am Donnerstag erneut zuversichtlich, mit seiner Offerte Erfolg zu haben. "Wir freuen uns darauf, die Gespräche im Rahmen des Zeitplans für das Angebot fortzusetzen", sagte Hakan Samuelsson. Als Resultat der jüngsten Gespräche mit den involvierten Parteien bleibe MAN optimistisch, die benötigte Unterstützung für die industrielle Kombination zu erreichen.

Diese werde beide Unternehmen stärken - sowohl in Schweden als auch in Deutschland, so Samuelsson weiter. Das Konzept habe breite Unterstützung von den Aktionären beider Unternehmen wie auch von unabhängigen Analysten und Branchenvertretern erfahren. Nach einem erfolgreichen Zusammenschluss will MAN ein neues Management-Team unter der Führung des eigenen Vorstandsvorsitzenden zusammenstellen. Dabei seien Scania-Manager zur Übernahme von Top-Management-Positionen auch innerhalb des Vorstands eingeladen.

Die neue Gruppe soll MAN zufolge künftig in Frankfurt notiert werden. Eine Zweitnotierung an der Stockholmer Börse werde in Abhängigkeit von der künftigen Aktionärsstruktur in Betracht gezogen. Die Annahmefrist beginnt am 20. November und endet am 11. Dezember.

Als jeweils größtem Aktionär bei beiden Nutzfahrzeugherstellern kommt der Volkswagen AG eine Schlüsselrolle im Übernahmepoker zu: Der Wolfsburger Automobilhersteller hat bislang ein freundliches Zusammengehen von MAN und Scania angestrebt. In einem zweiten Schritt will VW das brasilianische Lkw-Geschäft einbringen und eine Vertriebskooperation im Transportergeschäft vereinbaren.

Der Aufsichtsrat von VW hat deshalb beiden Unternehmen eine Frist bis zum 17. November gesetzt, um eine freundliche Übernahme von Scania durch MAN erfolgreich abzuschließen. Dabei hat VW zur Bedingung gemacht, erst dann die eigenen Scania-Anteile an MAN weiterzureichen, wenn der zweitgrößte Aktionär der Übernahme zustimmt.

Sollte es bis zur nächsten regulären VW-Aufsichtratssitzung keine einvernehmliche Lösung geben, will das Kontrollgremium neu über das eigene Vorgehen entscheiden. Volkswagen hält 34% der Scania-Stimmrechte und rund 20%an MAN. Ziel der Wolfsburger ist es, auf einen MAN-Anteil von über 25% und unter 30% zu kommen. Bei einem Überschreiten der Schwelle müsste VW ein öffentliches Übernahmeangebot vorlegen.

Volkswagen hingegen befindet sich nach dem Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Bernd Pischetsrieder selbst im Umbruch. Sein designierter Nachfolger, der derzeitige Audi-Verantwortliche Martin Winterkorn, hat sich bisher noch nicht zu dem Thema geäußert.


 
aus der Diskussion: Renk AG - Übernahme- und Abfindungskandidat mit Kurspotential
Autor (Datum des Eintrages): Joschka Schröder  (16.11.06 12:41:33)
Beitrag: 10 von 1,008 (ID:25456936)
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