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Zum Beitrag von eck64, daß in 20% ALLER Futtermittelproben Tiermehl gefunden wird:

Selbstverständlich ist mir die Nachricht bekannt, auf die er sich bezog:

>>>Tiermehlverbot in großem Umfang unterlaufen

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Berlin (Reuters) - Das Tiermehlverbot bei der Produktion von Futtermitteln wird in Sachsen-Anhalt offenbar in großem Stil unterlaufen. Bei Kontrollen wurden jetzt nach Angaben von Landes-Agrarminister Konrad Keller (SPD) vom Freitag in nahezu jeder fünften Futtermittel-Probe Tiermehlbestandteile gefunden. Von 435 Proben seien 88 positiv auf Tiermehl getestet worden, sagte Keller vor dem Landtag in Magdeburg. Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke (SPD) forderte die Bundesländer daraufhin zu "schärfsten" Kontrollen auf. Unterdessen ist zwischen der Bundesregierung und dem Deutschen Bauernverband (DBV) ein offener Streit über die Finanzierung der BSE- Krise entbrannt.


Nach Angaben Kellers wurde gegen 58 Tierzüchter ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Darunter seien auch zahlreiche Rinderhalter. Weitere Bußgeldverfahren seien gegen 15 Futtermittelhändler in Gang gesetzt worden. Den Händlern sei zudem untersagt worden, das positiv getestete Futter in Umlauf zu bringen. Keller nannte das Ergebnis der Überprüfungen unverständlich. Schließlich habe die Wirtschaft bereits am 27. November von sich aus einen freiwilligen Verzicht auf die Beigabe von Tiermehl zu ihren Futtermischungen erklärt. Das generelle Tiermehlverbot der EU sei dagegen erst am 2. Dezember erlassen worden.


Eine Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums in Berlin sagte, vereinzelte Verstöße seien auch schon in anderen Bundesländern registriert worden. Die jetzt aus Sachsen-Anhalt bekannt gewordenen Zahlen hätten jedoch eine "ganz andere Dimension". Funke sagte, "es darf nicht sein, das gesetzliche Regelungen zum Schutz der Verbraucher durch Handel und Wirtschaft unterlaufen werden." Bei Verstößen müssten sofort alle Sanktionsmöglichkeiten ergriffen werden. Die betroffenen Wirtschaftsverbände seien aufgefordert, "schwarze Schafe" in den eigenen Reihen ausfindig zu machen und Gesetzesverstöße zu unterbinden. Mit dem Tiermehlverbot soll eine weitere Ausbreitung des Erregers der Rinderseuche BSE über das Futter verhindert werden.


Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) sagte zu, dass der Bund einen Teil der Kosten aus der BSE-Krise übernehmen wird, erteilte aber zu hohen finanziellen Erwartungen eine Absage. "Wo der Bund verantwortlich ist, wird er selbstverständlich seinen finanziellen Verpflichtungen gerecht werden", sagte er der "Berliner Morgenpost". Dabei dürften aber nicht ständig neue Subventionstatbestände aufgebaut werden. "Die Landwirtschaft steht insgesamt in Europa auf einem sehr hohen Subventionssockel mit teilweise falschen Subventionen", fügte Eichel hinzu. Erst werde die Produktion gefördert, dann würden Tiere bei Überproduktion geschlachtet und verbrannt. "Das ist für mich ein perverser Vorgang."


Der Bauernverband wies die Kritik "entrüstet" zurück. Vor dem bislang einzigen BSE-Fall in Deutschland habe es keinen "Rindfleischberg", sondern einen stabilen Inlandsverbrauch und einen florierenden Export gegeben, hieß es in einer Stellungnahme. Der DBV hat von Bund und Ländern gefordert, nach dem Tiermehlverbot die Kosten für die Entsorgung von Tierkadavern zu übernehmen. Experten schätzen die Kosten für die Entsorgung von rund 1,1 Millionen Tonnen Tiermehl pro Jahr auf bis zu zwei Milliarden Mark. Zwischen Bund und Ländern bestehen Differenzen, wie die Folgekosten der Rinderseuche aufgeteilt werden sollen. Ein Gespräch von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und den Ministerpräsidenten der Länder brachte darüber am Donnerstagabend keine Einigung. Der DBV warf ihnen vor, auf Zeit zu spielen.


Nach Bekanntwerden des ersten BSE-Falls bei einem deutschen Rind aus Schleswig-Holstein Ende November wurden bundesweit BSE-Schnelltests bei Rindern im Alter von über 30 Monaten vorgeschrieben. Grünen- Agrarpolitikerin Ulrike Höfken erneuerte ihre Forderung, diese Verpflichtung auf die gesamte EU auszudehnen. Außerdem solle die Gemeinschaft Schlachtprämien für Rinder über 30 Monaten nur noch auszahlen, wenn die Tiere auf BSE getestet wurden, verlangte Höfken mit Blick auf den nächsten EU-Agrarministerrat am Dienstag und Mittwoch. >>>>


Es betrifft Sachsen-Anhalt.
Die dortigen Betriebsstrukturen entsprechen nicht denen in Westdeutschland. Auch die Produktion folgt anderen Bedingungen.
Und in diese Richtung führt zwangsläufig der Weg, wenn die bäuerlichen Familienbetriebe von Ideologen vollends kaputtgemacht werden!
 
aus der Diskussion: BSE - Mir platzt der Kragen, wenn ich lese, was dazu für Sche** geschrieben wird!
Autor (Datum des Eintrages): glaubnichtalles  (18.12.00 09:45:17)
Beitrag: 79 von 462 (ID:2548393)
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