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09.01.2001

Consors kaufen

SchmidtBank


Wie nervös die Aktienbörse derzeit ist, zeige sich daran, dass das Gerücht, Consors Discount Broker AG (WKN 542700) würde eine Gewinnwarnung aussprechen, ausreicht, um den Aktienkurs in einer Woche um 30 Prozent abstürzen zu lassen.

Solche Gerüchte würden derzeit nur allzu gern für bare Münze genommen. In einer Phase, in der die Börse mit einer Flut von Gewinnwarnungen zu kämpfen habe, sei kein Unternehmen vor solchen Gerüchten sicher. Kurzfristig habe da auch kein Dementi des Vorstandsvorsitzenden und Unternehmensgründers, Karl Matthäus Schmidt, geholfen.

Consors habe die ersten vorläufigen Zahlen für das vierte Quartal des letzten Geschäftsjahres, insbesondere die Zahl der Transaktionen und die Anzahl der Kunden, am 8. Januar bekannt gegeben. Die Ertragszahlen würden für Ende März erwartet. Im letzten Geschäftjahr habe Consors rund 12,3 Mio. Transaktionen ausgeführt. Im dritten Quartal mehr als 3,0 Mio. und im vierten Quartal mehr als 3,0 Mio.. Trotz der schlechten Börsenlage im vierten Quartal habe sich die Zahl der Transaktionen also erhöht.

Die Anzahl der Transaktionen bei Brokerunternehmen werde wesentlich von der Volatilität der Märkte beeinflusst. Da diese an den Aktienmärkten im vierten Quartal 2000 bekanntlich sehr groß gewesen sei wäre die Transaktionsfreudigkeit der Consors-Kunden weiterhin auf einem hohen Niveau mit knapp 6 Trades pro Kunde geblieben. Die Anzahl der Neukunden sei im vierten Quartal aufgrund der Baisse an den Aktienbörsen etwas unter den Erwartungen geblieben. Trotzdem sei der Gewinn von über 26000 neuen Kunden bei crashartigen Börsenverhältnissen am Neuen Markt eine erstaunliche Leistung und Indiz dafür, dass das Wachstumspotential im Online-Brokerage-Markt noch bei weitem nicht ausgeschöpft sei und Beweis, dass Consors eine sehr hohe Attraktivität genieße.

Aufgrund der Konsolidierungseffekte, die sich bereits im dritten Quartal gezeigt hätten, sei es schwierig, die Ertragszahlen für das vierte Quartal zu schätzen. Die Experten bleiben vorerst bei ihrer Annahme von Gesamterträgen von knapp 350 Mio. Euro für das Jahr 2000 und eines Gewinns pro Aktie von 0,37 Euro.

Die Consors-Aktie hätte zwei Tage unter der Unterstützung von 44 Euro notiert. Sollte sie am 9. Januar unter diesem Niveau schließen, liege das weitere Kursrisiko aus technischer Sicht bei 33 Euro, dem Emissionspreis. Das Kursverhalten deute allerdings seit Anfang November 2000 auf eine Übertreibungsphase hin. Ähnlich wie im ersten Quartal 2000 der Aktienkurs von Consors und vielen Nemax-Titeln nach oben übertrieben habe, befinde sich der Aktienkurs von Consors seit Anfang November in einer Kursübertreibungsphase nach unten. Als mittelfristiges Kursziel sehen die Analysten der SchmidtBank das offene Gap zwischen 78,20 Euro und 81,50 Euro vom 13. November 2000. Die Analysten empfehlen die Aktie-Consors zu kaufen.
 
aus der Diskussion: Consors mit verdeckter Gewinnwarnung (mT)
Autor (Datum des Eintrages): NurmalsozumGucken  (09.01.01 17:08:04)
Beitrag: 21 von 33 (ID:2661735)
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