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@Sekkel,

ich mach`s jetzt kurz (weil kurz bevor ich alles eingetippt hatte ist mir der Explorer abgeschmiert :( ):

- Übernahme Fieldworks
...mögliche Probleme: SEC-Richtlinien (bzgl. Bilanzierung)
...Übernahme 51% durch Kapitalerhöhung
...Umsatz 24 Mio. DM (51% von 25 Mio. Euro)
...Kosten: rund 28 Mio. DM + 62000 Kontronaktien
...Nicht erwartete/einkalkulierte organisatorische Kosten (Reisekosten/Unterbringung/Sonstiges)
...äußerst ungünstiger Dollar. Je nach Einbringung ins Q4 kann sich dies äußerst negativ auswirken
- Übernahme Pep Modular GmbH
...Übernahme 100%
...Kosten: rund 28 Mio. DM (??? Welche Wunder - schon wieder?)
...Umsatz: 59 Mio. DM
- Übernahme TMC
...Übernahme 55%
...Kosten: 31,8 Mio. DM
...Umsatz 55 Mio. DM (55% von 100 Mio.)

Kontron:
...Umsatz im ersten Halbjahr 2000: rund 81 Mio. DM
...Jahresumsatz 2000: 200 Mio. (inclusive Übernahmen)
(von mir geschätzt - vorausgesetzt, daß die übernommenen Firmen für 1/4 Jahresumsatz im Schnitt konsolidiert werden dürfen - evtl. Probleme bei Fieldworks wegen SEC):
1/4 von 138 Mio. DM = 34.5 Mio DM.

Eine Dollarschwankung von 15% kann da lockere 10% kosten. Je nach sonstigen Kosten können somit 3,5 Mio. DM positiv oder negativ UNGEPLANT ergebnisbeeinflussend wirken.

Probleme:
- Starker Dollar (kann bei einer Volatilität von rund 15% in 3 Monaten ganz schönen Einfluß auf`s Ergebnis nehmen).
- Kontron kann diese Übernahmen unmöglich in seinen Prognosen auch nur annähernd richtig berücksichtigt haben. Zu viele Unbekannte. Evtl. zuviel bezahlt für das eine oder andere Teil.

Fazit:
Es ist ein reines Glücksspiel, ob das Ergebnis 20 Mio. DM höher oder niedriger ausfällt als geplant - je nach Konsolidierungsmögichkeiten/richtlinien. Nach dem Chart zu urteilen wissen aber mittlerweile einige, daß das Ergebnis schlechter ausfällt und erwarten einen Kursrutsch, welchem sie zuvorkommen. In jedem Fall dürfte der Gewinn aufgrund stark gestiegener organisatorischer Kosten leiden (Vor allem hohe Reisekosten wegen der Übernahmen. Diese Kosten werden leicht unterschätzt von mittelständischen Unternehmen).

Der Gewinn je Aktie wird meiner Meinung nach stark leiden, da zwar Kosten je Aktie enstehen aufgrund der Übernahmen, aber kein Umsatzwachstum und somit keine Deckungsbeitragserhöhung/Aktie durch die Übernahmen.

Nach Chart zu urteilen, wissen wieder einige um die kommenden Zahlen und beugen einem Kursrutsch durch Ausstieg vor. Reine Vermutung.

Für 2000 wird bei insgesamt 12 Mio. Aktien ein Ergebnis je Aktie von 0,95 Euro (lt. BO) erwartet. Man darf gespannt sein, ob es überhaupt noch im Plus liegt oder vielleicht sogar doppelt so hoch. Der Chart läßt nichts Gutes erwarten.

Grüße, fs

p.s.:
Meiner Meinung nach ist es wenig sinnvoll JETZT noch auszusteigen. Kaufen würde ich aber erst nach den kommenden Zahlen, falls diese bei Umsatz/JE AKTIE und Gewinn/JE AKTIE ein gutes Wachstum erkennen lassen.

Meine Meinung:
Diese Firma hat kaum organisches Wachstum vorzuweisen. Deshalb spekuliert man auf Gewinnmaximierung durch Synergieeffekte bei Übernahmen und aggressives Wachstum (Aufkaufen von Wettbewerbern). Der Umsatzsprung von 1999 nach 2000 wird immer gerne als Werbung für zukünftige Prognosen verwendet, dabei vergißt man aber nebenbei zu erwähnen, daß dieses Wachstum fast ausschließlich durch eine Kapitalerhöhung (Börsengang) ermöglicht wurde. Wie hätten die 2000er Zahlen wohl ohne Börsengang ausgesehen??
 
aus der Diskussion: Kontron - meine letzte Warnung
Autor (Datum des Eintrages): fsch  (10.01.01 21:02:49)
Beitrag: 38 von 75 (ID:2672256)
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