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[posting]26765131[/posting]News - 08.01.07 10:52
Weißrussland dreht den Ölhahn zu

Die "Druschba"-Rohölleitung, die aus dem russischen Orenburg bis nach Westeuropa führt, ist von Weißrussland dicht gemacht worden - wohl um Forderungen an Russland im Streit um Öl- und Gaspreise Nachdruck zu verleihen. Damit kommt seit der Nacht ein Fünftel des deutschen Ölbedarfs nicht mehr an.



HB MINSK/WARSCHAU. Der polnische Pipelinebetreiber Pern erklärte am Montagmorgen: "Wir haben einen Brief an Weißrussland geschickt, in dem wir eine Erklärung fordern. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir nicht, warum die Versorgung gestoppt wurde". Zuvor hatte hatte das polnische Wirtschaftsministerium von Problemen bei der Ölversorgung über die Pipeline gesprochen. Tschechiens Handelsministerium erklärte dagegen, seine Öllieferungen über die "Druschba"-Pipeline seien nicht unterbrochen. Die "Druschba"-Pipeline ist eine der längsten der Welt und verläuft in zwei Strängen, der größere versorgt Deutschland und Polen.

Polens stellvertretender Wirtschaftsminister Piotr Naimski sagte dem polnischen Nachrichtensender TVN24, die Versorgungsprobleme hingen mit dem Streit zwischen Russland und Weißrussland über Öllieferungen zusammen. Weißrussland hatte vergangene Woche Transitgebühren auf russische Ölexporte bekannt gegeben. Die Regierung in Minsk begründete dies mit Russlands Ankündigung, ab diesem Jahr Zölle auf Rohölexporte nach Weißrussland zu erheben.

Erst am Abend hatte der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko den Nachbarn Russland im neu aufgeflammten Streits über Öl- und Gasgebühren scharf zurechtgewiesen. Sein Land lasse sich nicht durch Erpressung auf dem Energiesektor einschüchtern, sagte Lukaschenko am Sonntag bei einer Feier zum orthodoxen Weihnachtsfest. Weißrussland werde seine Souveränität und Unabhängigkeit nicht für Öl oder Gas aufgeben.

Zuletzt musste sich Weißrussland zum Jahreswechsel den russischen Forderungen nach einem deutlich höheren Gaspreis beugen: Dem neuen Liefervertrag zufolge zahlt Weißrussland in diesem Jahr 100 Dollar je 1 000 Kubikmeter Erdgas an den russischen Konzern Gazprom. Das sind mehr als doppelt so viel wie bisher. Für den Fall eines Scheiterns der Verhandlungen hatte Gazprom damit gedroht, die Erdgaslieferungen an Weißrussland zum 1. Januar einzustelle
 
aus der Diskussion: Tagestrading Chancen am Montag, dem 08.Jan 2007
Autor (Datum des Eintrages): 434  (08.01.07 11:21:07)
Beitrag: 117 von 602 (ID:26765193)
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