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fuckfrog,

leider zieht sich das Thema Powerline (Internet aus der Steckdose) allen Beschwörungen zum Trotz weiter in die Länge.

Am 2.1.2001 (!) wollte z.B. RWE damit auf dem Markt sein. http://194.64.225.24/WirtschaftsWoche/Wiwo_CDA/0,1702,11157_…,
was davon gemerkt?

Im Oktober stand dann folgender Artikel über das "ewige Pilotprojekt" in der Wirtschaftswoche (s. Link oben, Artikel Nr. 3):

Rettung für das Internet aus der Steckdose?

Datenübertragung über das Stromkabel – dieser Technik haftet der Geruch des ewigen Pilotprojektes an. Der Grund: Die dabei entstehenden Strahlungen stören den Funkverkehr, und freie Frequenzen sind nicht in Sicht. Ein Verfahren der Bochumer Powertec AG soll Abhilfe schaffen.

Bei der technisch schon lange machbaren Übertragung von Sprache und Daten („Powerline Communications“) über das Stromnetz gab es bisher die Schwierigkeit, dass ab einer bestimmten Leistung Funkdienste - etwa der Funkverkehr von Rettungsdiensten - oder auch empfindliche elektronische Geräte gestört werden können. Verbindliche Grenzwerte für die erzeugten Störfelder gibt es aber nicht. Die Regulierungsbehörde konnte deshalb keine Frequenzen für die Powerline-Anwendungen endgültig vergeben. Für die zahlreichen Feldversuche der Konzerne - RWE testet die Technologie beispielsweise in Essen, E.ON über ihre Tochter Oneline AG in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt - hatte die Behörde befristete Sondergenehmigungen erteilt.

Da die Unternehmen jedoch auf eine Markteinführung drängen, hat der Regulierer jüngst alle interessierten Hersteller und Betreiber von PLC-Systemen aufgefordert, ihre Vorstellungen und ihren Bedarf an Frequenzen sowie den Stand der Entwicklung zu nennen. Jetzt will die Regulierungsbehörde Stellungnahmen von denjenigen einholen, die die benötigten Frequenzen derzeit nutzten. Wann eine Entscheidung fällt, ist nicht abzusehen.

„Wir sind aber auf die Frequenzen angewiesen“, betonte sagte Sprecher der im Juni gegründeten RWE Powerline GmbH. Sein Unternehmen hoffe immer noch, die Regulierungsbehörde werde dem Unternehmen bis Jahresende grünes Licht zumindest für Nordrhein-Westfalen geben.

Eine Alternative bietet jetzt aber auch die Powertec AG. Heinrich Rodzinski, Vorstand und 1999 Gründer des Unternehmens, stellte in dieser Woche auf der EXPO in Hannover einen Chip für die Powerline-Nutzung vor, der sich auf Frequenzen innerhalb der zur Nutzung freigegebenen, sogenannten Cenelec-Bandbreite (3 bis 148,5 Kilohertz) beschränkt. Für die Powerline-Technik sei dies ein Quantensprung. Zahlreiche Unternehmen haben bereits ihr Interesse signalisiert. Mit RWE soll es nun einzelne Projekte geben, wie schon mit DaimlerCrysler, Siemens oder Ericsson.

Große Kapazitäten hat das Bochumer Unternehmen mit seinen derzeit 20 Mitarbeitern zwar noch nicht. Für 2001 ist aber schon ein Umsatz von 50 Millionen Mark geplant, für 2002 sogar von 300 Millionen Mark.

Ist das nun der Durchbruch für das elegante Verfahren oder nur eine weitere Ankündigung in dem an Ankündigungen nicht armen Bereich? Zumindest die Beamten der Regulierungsbehörde bleiben skeptisch: „Dass Unternehmen die unmittelbar bevorstehende Markteinführung von Powerline verkündeten, hören wir schon seit Jahren“, heißt es in Bonn.
 
aus der Diskussion: RWE : Riss in Schweissnaht im Kühlkreislauf im AKW Biblis A
Autor (Datum des Eintrages): Aktienfee  (11.01.01 14:37:43)
Beitrag: 112 von 162 (ID:2677281)
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