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[posting]27033376[/posting]Olympia 2008 und Umweltschutz
Das Thema Umweltschutz in der chinesischen Bewerbungskampagne

Grosse Mauer China - BeijingDas Thema Umweltschutz wurde in der Bewerbung Pekings sehr offensiv angegegangen, wohl auch um der möglichen Kritik an den offensichtlich vorhandenen Umweltproblemen in China etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die "Grünen Olympische Spiele" wurden zum Teil des Bewerbungsmottos erhoben.

Die Stadt Peking plant laut ihrer Bewerbungsunterlagen, den Schadstoffausstoß der Kraftfahrzeuge auf europäisches Niveau zu senken, die Zahl der Busse in Peking soll um 7000 steigen, 100 neue Buslinien sollen eingerichtet werden und die U-Bahnlinien sollen bis 2010 sogar auf 600 km erweitert werden.
Aufforstungsmaßnahmen im Norden Pekings

Im Norden Pekings werden Aufforstungsmaßnahmen durchgeführt, die die Sandstürme, die jedes Jahr im Frühjahr die Stadt Peking heimsuchen, verhindern sollen. Die Erhöhung der Grünfläche auf 50% in Peking im Jahr 2008 , die Förderung umweltfreundlicher Technologien und die Auslagerung besonders umweltbelastender Betriebe sollen den Bürgern Pekings einen blauen Himmel bescheren.

Andere geplante Maßnahmen sind die Erhöhung des Abwasseranteils, der durch Kläranlagen entsorgt wird auf 86% sowie eine umweltfreundliche Entsorgung des Hausmülls. Auch zum Wassersparen sollen die Einwohner Pekings animiert werden. Erste Schritte dazu waren die Erhöhungen des Wasserpreises in den Jahren 2001/2002.

Auch ein Stausee an der Mündung des Dan-Flusses in den Han-Fluss, soll frisches Wasser nach Peking leiten. Insgesamt sollen allein in Umweltschutzmaßnahmen 71.3 Milliarden Renminbi investiert werden.

Ob all diese Maßnahmen greifen, steht noch in den Sternen. Auf jeden Fall kommen auf die Sportler und Besucher allein schon wegen der extrem hohen Sommertemperaturen in Peking hohe Belastungen zu.
Chancen für die deutsche Wirtschaft?

Ob die deutsche Wirtschaft in erhoften Maßstab von den geplanten Maßnahmen im Bereich Umweltschutz profitieren kann, ist fraglich.Die Pekinger Stadtregierung hatte nach eigenen Angaben während der Bewerbungsphase geplant, ausländische Unternehmen in großem Stil an den Ausschreibungen rund um Olympia zu beteiligen. Die Goldgräberstimmung ausländischer Unternehmen war jedoch verfrüht.

Einerseits scheiterten sie schon an eigentlich selbstverständlichen Dingen wie der chinesischen Sprache, da viele Informationen nur auf chinesisch erhältlich waren oder teils nur in nicht korrekten englischen Übersetzungen. Für ausländische Unternehmen schwer durchschaubar waren auch die unterschiedlichen Zuständigkeiten bei den Infrastrukturmaßnahmen. Andererseits wurden viele Projekte einfach nicht für ausländische Unternehmenausgeschrieben, so dass vor allem ausländisches Know-How in die Olympiamaßnahmen einfließt.
Randnotiz: Übersetzungsfehler in den Bewerbungsunterlagen

In der Bewerbung für die Olympischen Spiele findet sich übrigens ein interessanter Übersetzungsfehler. Laut der chinesischen Version der Bewerbungsunterlagen wird China nur ca. 1 Million US-Doller in Wärmebrunnen rund um Peking investieren, laut der englischen Übersetzung jedoch ca. 100 Millionen US-Doller.
 
aus der Diskussion: BioTreat Technology - chinesischer Wasseraufbereitungswert mit Zukunft !!!
Autor (Datum des Eintrages): sanomaniac  (19.01.07 18:03:08)
Beitrag: 19 von 33 (ID:27036914)
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