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OFFENER BRIEF AN RRICHTER
(oh, wie ich oben sehe, ist mir schon jemand aus dem Richter-Fan-Club zuvorgekommen. Meine bescheidenen Zeilen sind freilich heute eher privater Natur, für Aktionäre aber von Interesse, was die Ausweitung der dichterischen Talente von RRichter auf die Com4Net angeht)

Verehrter RRichter,

heute morgen möchte ich Ihnen einmal, abseits von allem Com4Net-Gerede und dem schnöden Mammon, nicht als dem Richter, sondern dem Dichter meine ausdrückliche Verehrung bezeugen. Da die Formschwankungen bei Ihren Recherchierkünsten gelegentlich auch mal positiv ausschlagen zu pflegen und Sie infolge eines solchen Treffers offenbar gut über meine Tätigkeiten im Hause WELTBILD informiert sind (leider kann ich nur nicht nachvollziehen, was Sie in diesem Zusammenhang mit „einstellen“ meinen; es geht dem Verlag WELTBILD bei über einer Milliarde Jahresumsatz gut wie eh und je und es erscheint dort, nebenbei gesagt, im März 2001 ein Buch von mir, von dem ich Ihnen dann als ausgewiesenem Freund der Literatur gerne ein Freiexemplar zusende), ist Ihnen wohl auch nicht verborgen geblieben, dass ich als Literaturkritiker – als der ich im übrigen nach wie vor tätig bin; Sie sehen, ich habe tatsächlich noch andere Herausforderungen neben der Com4Net und Sie müssen sich daher um mich keine Sorgen machen – und langjähriger Chef der Kultur- und Medienseiten eines Magazins literarische Interviews von (Isabel) Allende über Norman Mailer und Karin Struck bis (Rafi) Zabor gemacht habe und dass ich auch heute noch mit einer Reihe bekannter Autoren der Gegenwartsliteratur persönlich befreundet bin. Ich betone dies deswegen so protzig und snobby, weil ich als Gegengewicht nun gleich meine Schande eingestehen muss, dass mir trotz all dieser Kontakte (hier waren einmal meine Recherchierkünste nicht so gut) bislang etwas verborgen blieb. Musste ich denn erst über den genialen Reim „Richter, der Dichter“ stolpern, den Sie, werther Herr RRichter, in Ihrer so sensiblen und bescheidenen Art, mir zuschreiben, der in Wahrheit aber von Ihnen stammt (ich denke, Goethes „Dichtung und Wahrheit“ muss Sie sehr beflügelt haben; wenn Sie die Postings vergleichen, spreche ich nur von „Rrichters Dichtungen“), musste ich erst so durch weitere Recherchen auf Ihre Homepage und damit auf ein schlummerndes Talent stoßen, das es bislang zwar noch nicht zu Publikationen in einem Magazin oder Buch, immerhin aber auf seiner Webpage (http://www.roland-richter.de/lblume.htm) gebracht hat. Sie sprechen, in ihrer einmal mehr sensiblen und bescheidenen Art, von meinen literarischen Ergüssen und verschweigen dabei, welche Ergüsse Ihnen manchmal kommen. Kommen Sie, um mit Heinrich Böll zu sprechen, zum „Ende der Bescheidenheit“! Nicht länger soll so eine Blume im Verborgenen blühen: „Seh’“ (gestatten Sie mir, aus Ihrem Gedicht „Die Blume“ zu zitieren) „Seh’ eine Blume dort stehn, dort stehn“ (Stottern Sie? Erklärt sich so der Name RRichter? So würden, so könnten böse Zungen hier einwerfen; gut aber, dass wir nicht zu ihnen gehören, sondern in, an Ihnen geschulter Sensibilität, in Ehrfurcht weiterlesen), „Oh, diese Blume ist schön, so schön. Die schöne Blume ist zart, so zart. Mein kleines Herz ist so hart, so hart......“
D-d-d-d-das ist dddeutsche Dddichtung, wie sie noch nicht im Buche steht, und nun wird endlich überdeutlich, was auch Ihre Beiträge über die Com4Net eindrucksvoll demonstrieren: Nicht zufällig reimt sich Richter auf Dichter, und es ist (soll ich meine Kontakte dafür einsetzen?) an der Zeit, dass auch ein RRanicki (dem Sie vielleicht Ihre Ergüsse über die Com4Net einmal zusenden sollten) Ihnen endlich Verehrung zollt und Sie mit dem Prädikat schmückt, das ihnen schon lange zusteht: DDichter.
 
aus der Diskussion: Herr Elas, leitender Präsident der Com4Net Inc., treten Sie zurück!
Autor (Datum des Eintrages): STeplan  (16.01.01 11:24:25)
Beitrag: 37 von 116 (ID:2705496)
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