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[/b] Verfahren gegen Egbert Prior eingestellt[/b]/mdr-online/16.01.2001 18:57

Das Verfahren wegen des Verdachts auf Insiderhandel
gegen den Börsenjournalisten Egbert Prior ist heute vom
Amtsgericht Mainz eingestellt worden. Die Beteiligten hatten
sich bereits nach den ersten beiden Verhandlungssitzungen
auf ein Bußgeld von 9000 DM geeinigt. Die
Staatsanwaltschaft Koblenz hatte Prior vorgeworfen, er hätte
mit gezielten Äußerungen in der ZDF-Sendung 3sat-Börse
den Aktienkurs des Münchner Medieunternehmens EM.TV
AG manipulieren wollen.

Widersprüche in den Zeugenaussagen
Zu der Einstellung des Verfahrens gab Richter Oliver Berg
an, dass sich sowohl be- als auch entlastende Hinweise
ergeben hätten. Einige Zeugenaussagen wiesen jedoch
Widersprüche auf. Zudem bestehe weiterhin die Frage nach
der Motivation des Angeklagten. Somit wären für die
Fortsetzung des Prozesses weitere Beweiserhebungen
notwendig, die den Prozess in die Länge gezogen hätten.
Die Konsequenz war die Einigung der Beteiligten auf eine
Einstellung des Verfahrens.

Prior beteuert seine Unschuld
Den Verdacht auf Kursmanipulation hatte Prior immer
bestritten und er beteuerte auch nach der Einigung weiterhin
seine Unschuld. Er habe der Einstellung des Vefahrens
zugestimmt, "weil wir alle nicht noch weitere zwei Monate
sitzen wollen". "Ich halte daran fest, dass ich das Richtige
gesagt habe."

Prior hatte in 3Sat-Börse im Sommer 1998 die Aktie des
Münchner Medienunternehmens EM.TV zum Kauf
empfohlen. Er begründete seine Entscheidung mit angeblich
bevor stehenden Unternehmenskäufen der Firma. Er berief
sich dabei auf ein informatives Telefongespräch mit dem
damaligen EM.TV-Finanzvorstand Florian Haffa. Nach der
Bitte der Moderatorin, die Informationen zu konkretisieren,
antwortete Prior:"Ja -sagen wir mal- ich will ihn ja jetzt nicht
ins Gefängnis bringen. Deswegen verzichte ich darauf, dazu
näher einzugehen."

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Haffa-Brüder bestritten beabsichtigte
Unternehmenskäufe
Die Gebrüder Florian und Thomas Haffa, letzterer ist der
amtierende EM.TV-Chef, bestritten bei Ihrer Anhörung, dass
sie zu dieser Zeit Unternehmenskäufe planten. Widersprüche
gab es auch bei der Frage, ob Florian Haffa nach der
betreffenden Fernsehsendung noch Kontakt zu Egbert Prior
pflegte. Prior behauptete, mehrfache Telefonate nach
seinem Fernsehauftritt mit Haffa geführt zu haben. Dieser
konnte sich daran aber nicht mehr erinnern und hätte,so der
Richter, nach dem Fernsehauftritt Prior`s bei der Polizei
protokollieren lassen, dass er den Kontakt zu ihm abbrechen
werde.

Bei ihrer Anhörung gestanden die Haffa-Brüder, unerlaubte
Aktienkäufe getätigt zu haben.mehr dazu
 
aus der Diskussion: Egbert Prior - Zu Unrecht angeschuldigt!!!
Autor (Datum des Eintrages): ezechiel25,17  (17.01.01 15:06:25)
Beitrag: 11 von 11 (ID:2715697)
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