Fenster schließen  |  Fenster drucken

Die Nachricht der Magathentlassung hat sicherlich alle überrascht. Aber mit Hitzfeld ist ein viel besserer Trainer da. Er hatte schon mehrfach bemängelt, dass die Rotation beim FCB zukurz kommt. Hier ein Berichtvom Tagesspiegel (25.10.2006)


Hitzfeld für mehr Rotation

Der frühere Trainer des deutschen Fußball-Meisters FC Bayern München, Ottmar Hitzfeld, hat die Mannschaftsaufstellungen seines Nachfolgers Felix Magath kritisiert. Hitzfeld meint, die Bayern sollten mehr rotieren. (25.10.2006, 11:27 Uhr)
Hamburg - "Man sollte den Ersatzspielern mehr Vertrauen schenken. Und zwar in Form von Einsätzen", sagte Hitzfeld dem Magazin "Sportbild". Hitzfeld verwies auf sein "Rotationssystem", wonach er insbesondere nach Champions-League-Spielen die Mannschaft fast immer auf drei bis fünf Positionen fürs nächste Bundesligaspiel umstellte. In der Bundesliga verloren die Bayern zuletzt nach Champions-League-Einsätzen drei Auswärtsspiele in Folge.


Online Spezial: Bundesliga"Der FC Bayern hat einen topbesetzten Kader zum Rotieren. Diese Möglichkeit sollte man nutzen", riet Hitzfeld seinem Nachfolger und strich die Vorteile heraus. Lasse man immer die gleiche Mannschaft spielen, seien die Stammspieler müder und die Ersatzspieler weniger motiviert, so Hitzfeld. "Lässt man sie aber öfter rotieren, sind sie heißer, und da sie frischer sind, laufen sie auch mehr", fuhr der 57-Jährige fort.
Magath sieht sich dagegen durch die Leistungen der Spieler am Wechsel bei den Mannschaftsaufstellungen gehindert. "Wenn ein Spieler in die Mannschaft will, sollte er versuchen, die Chance zu nutzen", betonte der 53-Jährige und fügte hinzu, das sei den Ersatzspielern aber bisher kaum gelungen. (tso/ddp)





Alte Liebe rostet nicht: Vorerst wieder vereint - Uli Hoeneß und Ottmar Hitzfeld (r.)
Foto: Reuters




Heute schreibt die Süddeutsche:

Hitzfeld neuer Bayern-Trainer
Vorgänger als Nachfolger
Ein alter Bekannter kehrt zurück: Ottmar Hitzfeld, 2004 in München entlassen, übernimmt nun Felix Magaths Traineramt - vorerst bis zum Saisonende.
Felix Magath ist gestern Nachmittag mit seinem Auto unterwegs gewesen, er befand sich auf dem Weg zur Geschäftsstelle des FC Bayern an der Säbener Straße. Gesprächig war er vor dem Termin im zweiten Stock nicht mehr, aber man musste das verstehen, denn mit diesem schnellen Abschied hatte er ja nicht rechnen können. Dabei glaubte Magath durchaus eine Antenne für die Entscheidungsgewalt seiner Vorgesetzten gehabt zu haben, schon im vergangenen März, nach dem fürchterlichen K.o. im Rückspiel des Champions-League-Achtelfinales beim AC Mailand (1:4), ist er nach der Rückreise mit dem Manager unterwegs gewesen, und Magath rechnete offenbar mit allem. Doch Uli Hoeneß, so ist es zumindest überliefert, hat sich nur ein wenig gewundert über seinen Trainer, als der ihn nach möglichen personellen Konsequenzen fragte.

Zehn Monate später muss Magath nun doch vorzeitig gehen, Hoeneß und der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge hatten Magath nach dem morgendlichen Training und einer internen Krisensitzung noch einmal zu sich zitiert - um die bereits über die Nachrichtenticker verbreitete Entscheidung nun endlich auch ihm und seinen Assistenten Eichkorn und Leuthard mitzuteilen. Der klubeigene Springer-Kolumnist Franz Beckenbauer (Rummenigge: "Er war auch überrascht, nachdem wir Fakten geschaffen haben"), in Dubai am Persischen Golf unterwegs, hatte sich wohl seinem vieljährigen Geschäftspartner verpflichtet gefühlt und die Nachricht zielsicher in Umlauf gebracht. "Wir bedauern diesen Schritt", ließ Rummenigge bald verlauten, Magath habe "gute Arbeit mit großartigen Erfolgen, allen voran den zweifachen Double-Gewinn, geleistet. Dennoch müssen wir als Klub-Verantwortliche die aktuellen Entwicklungen sehen und darauf reagieren. Die Sorge um die Qualifikation für die Uefa Champions League in der kommenden Saison hat uns zur Entscheidung veranlasst."

Felix Magath, 53, macht nun also ausgerechnet für jenen Mann Platz, dessen Erbe er im Sommer 2004 übernahm. Ottmar Hitzfeld, dies wurde schließlich bestätigt, wird schon an diesem Donnerstagmittag vorgestellt und anschließend das Abschlusstraining fürs Derby am Freitag in Nürnberg leiten. Natürlich kommt er mit seinem ewigen Assistenten Michael Henke, 49, der erst Trainer bei Zweitliga-Absteiger 1. FC Saarbrücken gewesen ist und dort zuletzt zum Sportdirektor degradiert worden war.

Vom Vorgänger zum Nachfolger, das hat wohl auch Hitzfeld, 58, nicht für möglich gehalten. Ein wenig pikiert ist er ja gewesen, als er im Frühjahr 2004 von Hoeneß beim Rotwein mitgeteilt bekam, dass er nach der Saison nicht mehr Trainer der Bayern sei. Nach einer Spielzeit ohne Titel musste er trotz Vertrags ein Jahr vor der Zeit aufhören. Hoeneß und Rummenigge waren nicht ganz zu unrecht der Ansicht, der langgediente Trainer habe den personellen Umbruch nicht hinbekommen und scheue nach sechs Jahren und vielen Titeln (je zwei Meisterschaften und Pokalsiege sowie Gewinn von Champions League und Weltpokal 2001) die nötige Konfrontation mit den Profis; mehr Disziplin und mehr Trainingsumfang sei vonnöten, dies ließ vor allem Rummenigge in der Rückschau stets anklingen. Hitzfeld hat dies nicht als Schmeichelei empfunden.

"Spontan zugesagt"
Letztlich ist der Lörracher aber ganz froh gewesen über das Ende; zunächst hatte er zwar auf das Amt des Bundestrainers spekuliert, doch als er im August 2004 zum Nachfolger von DFB-Teamchef Rudi Völler auserkoren war, sagte er überraschend ab. Aus persönlichen Gründen, teilte er mit und sprach offen von Erschöpfungszuständen. Seitdem erholte er sich, vornehmlich in seiner Ferienwohnung in Engelberg nahe Luzern. Dort spielte er Golf und stieg einmal die Woche auf den Titlis (3032 m); zudem gab er beim Bezahlfernsehen den Fußballexperten. Eine in Aussicht gestellte Rückkehr auf die Trainerbank lehnte er jedenfalls fortan ab, trotz angeblicher Offerten sogar von Real Madrid und kürzlich vom Hamburger SV sowie von seinem früheren Arbeitgeber Borussia Dortmund. Seinen guten Ruf, teilte Hitzfeld ziemlich unmissverständlich mit, wolle er nicht ruinieren; ein Klub "mit Champions-League-Potenzial" solle es schon sein.

Und darum geht es ja jetzt beim FC Bayern: wenigstens das erneute Startrecht für die Europaliga zu sichern; dies sei "aus Imagegründen und auch finanziell notwendig", betonte Rummenigge gestern. Magath haben sie das nicht mehr zugetraut, und auch aus der Mannschaft waren immer wieder Spieler aus dem Führungszirkel im zweiten Stock mit Kritik vorstellig geworden.

Hitzfeld ist jetzt in einer ziemlich komfortablen Ausgangslage; diejenigen, die ihn entlassen haben - zu denen er aber trotzdem weiterhin "ein freundschaftliches Verhältnis" unterhielt, wie er stets betonte -, haben ihn nun noch einmal gebeten, bis Saisonende einzuspringen. Und viel tiefer kann der Rekordchampion kaum noch fallen.

Ottmar Hitzfeld habe "am Mittag spontan zugesagt", berichtete Rummenigge später vor der Presse von dem Telefonat, "das spricht für sein gutes Verhältnis zum FC Bayern". Felix Magath war da bereits abgefahren.

(SZ vom 1.2.2007)






Kicker schreibt heute:

Hitzfeld beerbt Magath
Der FC Bayern hat auf den miserablen Rückrundenstart reagiert und Trainer Felix Magath beurlaubt. Am Tag nach der Nullnummer gegen den VfL Bochum teilte der FC Bayern mit, dass der 53-Jährige am Freitag beim 1. FC Nürnberg nicht auf der Bank sitzen wird. Wie kicker online bereits berichtete, wird Ottmar Hitzfeld neuer Cheftrainer an der Säbener Straße.


Zurück im Rampenlicht: Ottmar Hitzfeld
© dpa

Das Ende hatte sich bereits am Dienstagabend abgezeichnet, der Druck auf Trainer Felix Magath nahm immer mehr zu. Dass alles so schnell gehen würde, hatten dann doch die Wenigsten erwartet.

Überraschend ist die Entwicklung jedoch keineswegs, schließlich starteten die Münchner ihre im Titelrennen angekündigte Aufholjagd mit zwei extrem schwachen Auftritten – mit dem 2:3 in Dortmund zum Rückrunden-Auftakt und dem 0:0 gegen Bochum hat der deutsche Rekordmeister vor den Mittwochsspielen der Bremer und Schalker fünf Punkte Rückstand.

Sollten der Tabellenführer von der Weser heute Abend in Leverkusen und die zweitplatzierten "Königsblauen" gegen Aufsteiger Aachen gewinnen, wäre das Duo bereits acht Punkte weg.

Slideshow zum Thema
Hitzfelds erste Amtszeit

Schon am 12. Spieltag stand Magaths Job beim deutschen Rekordmeister auf des Messers Schneide. Damals bogen die Münchner in der Schlussphase ein 1:2 in Leverkusen noch in ein 3:2 um. Damals sagte Manager Uli Hoeneß, dass es im Falle einer Niederlage "sehr schwierig" für Magath geworden wäre.

"Wir bedauern diesen Schritt", sagte Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern auf der Klub-Website. "Felix Magath hat in den vergangenen zweieinhalb Jahren beim FC Bayern sehr gute Arbeit mit großartigen Erfolgen, allen voran den zweifachen Double-Gewinn, geleistet. Dennoch müssen wir als Klub-Verantwortliche die aktuellen Entwicklungen sehen und darauf reagieren. Die Sorge um die Qualifikation für die Champions League in der kommenden Saison hat uns zur heutigen Entscheidung veranlasst."

Weitere InformationenHitzfeld: Eine Rückkehr, ohne ganz weg gewesen zu sein

Hitzfelds Trainersteckbrief

Felix Magath bedauerte die Entwicklung, reagierte aber gefasst. "Natürlich ist dies keine schöne Situation", erklärte Magath. "Ich hatte hier zweieinhalb schöne und erfolgreiche Jahre, auf die ich stolz bin, Aber es war mir immer klar, dass dies ein Engagement auf Zeit ist. Ich wünsche dem FC Bayern und der Mannschaft alles Gute und weiterhin viel Erfolg." Mit Magath müssen auch seine Assistenten Seppo Eichkorn und Werner Leuthard gehen.

Nachfolger wird ein alter Bekannter: Ottmar Hitzfeld, Bayern-Trainer zwischen 1998 und 2004, wird kurzfristig die Aufgabe übernehmen und versuchen, den FC Bayern wieder in die Erfolgsspur zu führen. Der 58-Jährige, der mit Michael Henke auch seinen ehemaligen Assistenten mit nach München bringt, unterschreibt einen Vertrag bis Saisonende. Henke beendet damit die Tätigkeit als Sportlicher Leiter beim 1. FC Saarbrücken.

Wie Rummenigge am Abend in einer Pressekonferenz erklärte, sei die Entscheidung zur Trainer-Ablösung am Mittwoch getroffen worden. Ottmar Hitzfeld habe auf die Anfrage der Bayern "spontan zugesagt". Er betonte, dass vorher mit Hitzfeld nicht über ein Comeback gesprochen worden sei.Wer in der kommenden Saison Trainer des Rekordmeisters sein wird, darüber sei noch keine Entscheidung gefallen

Am Donnerstagmittag wird Hitzfeld offiziell vorgestellt. Danach wird er sein erstes Training beim Rekordmeister leiten, ehe er einen Tag später beim schweren Auswärtsspiel in Nürnberg erstmals wieder auf der Trainerbank Platz nehmen wird. "Die Champions League – das ist natürlich ein Highlight, jetzt mit den Spielen gegen Real Madrid. Da braucht man als Trainer nicht lange zu überlegen, um zuzusagen", begründete Hitzfeld in einem Interview für den Pay-TV-Sender premiere seine schnelle Entscheidung.

Felix Magath hatte den Posten in München am 1. Juli 2004 angetreten und führte die Mannschaft je zweimal zu Meisterschaft und DFB-Pokal-Sieg.




xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Für mich ist Bayern mit diesem Trainerwechsel wieder voll im Rennen!


Sportsfreund
 
aus der Diskussion: Der General rotiert wieder - 4 Monate Hitzfeld Richtung Meisterschaft!!
Autor (Datum des Eintrages): Sportsfreund  (01.02.07 08:45:38)
Beitrag: 1 von 7 (ID:27338508)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE