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Was geschah am europ. Markt ?

14.02.2007 - 18:40 Uhr
Europas Börsen schließen freundlich - Auto- und Stahlwerte gesucht

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit freundlicher Tendenz sind die europäischen Börsen am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,7%oder 28 auf 4.267 Punkte, der Stoxx-50 legte um 0,7% oder 25 auf 3.841 Punkte zu. Alle großen Länderbörsen und Branchen, außer den Chemiewerten, schlossen im Plus. Im Fokus standen vor allem die Aufschläge bei den Auto-, Stahl und Minen-Werten. Neben überwiegend guten Unternehmensdaten sorgten die US-Konjunkturindikatoren und Aussagen von Fed-Chairman Bernanke für einen Kaufrausch am Nachmittag.
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So fielen die US-Einzelhandelsdaten für Januar überraschend schwach aus und signalisierten Entspannung bei den US-Preisen. Verstärkt wurde dies durch Aussagen Bernankes anlässlich einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats: Der Fed-Chairman senkte zwar die US-Wachstumsprognose für 2007, betonte jedoch gleichzeitig ein "moderates" Wachstum und kontrollierte Inflation. Damit sei die Angst vor harten Worten zur US-Inflation und steigenden US-Zinsen gewichen, sagte ein Händler. Diese Sorge hatte die Märkte zuvor belastet. Technische Analysten sehen den Euro-Stoxx-50 nun vor einem Sprung über die Marke von 4,300 Punkten.

Kursrally bei Stahl- und Minenaktien

Europaweit gesucht waren Rohstoff- und Stahlwerte. Der Sektor-Index der "Basic Ressources" schoss um 2,4% nach oben. Alle großen Stahlwerte wie ThyssenKrupp, Arcelor-Mittal, Vallourec und voestalpine legten kräftig zu. ThyssenKrupp führte die Stahlrally mit plus 6,6% auf 38,79 EUR an, voestalpine stiegen 2,6% auf 46,60 EUR, Arcelor-Mittal um 2,9% auf 37,34 EUR. Neben einer allgemeinen Euphorie für Rohstoffproduzenten sorgten die von Arcelor-Mittal angekündigten Preiserhöhungen für Flachstähle in Europa für Kursgewinne. Zudem sprangen nach den überraschend starken Daten zur Industrieproduktion der europäischen Länder am Dienstag die Metallpreise an. ThyssenKrupp profitierten zudem von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank.

Auch die anhaltende Übernahme-Fantasie im Rohstoffsektor sowie der weiter steigende Goldpreis sorgten für feste Kurse der in London gelisteten Bergwerksgesellschaften. Gold war im frühen Handel über 670 USD und damit auf ein neues Hoch gestiegen; ab Abend hält es sich auf diesem Niveau bei 668 USD. XStrata sprangen um 3,5% auf 2.488 p, Rio Tinto um 1,8% auf 2.803 p und AngloAmerican um 1,6% auf 2.535 p.

Im Ölsektor trieben gute Viertquartalszahlen von Total: Der bereinigte Nettogewinn von 2,74 Mrd EUR lag über den meisten Schätzungen. Positiv wurden auch die Aussagen zu Förderung und Reserven aufgenommen: "Hierauf reagiert die Aktie sehr sensibel", sagte ein Händler. Die Reserve Replacements lägen mit 102% weit über den Schätzungen. Total legten um 1,4% zu auf 53,25 EUR.

Automobil-Branche von Daimler-Rally getrieben

Automobilwerte standen mit den Quartalszahlen von DaimlerChrysler sowie den Aussagen zur Zukunft der defizitären US-Tochter Chrysler im Blick. Unter den Zahlen hoben Analysten vor allem das gute, operative Ergebnis hervor. Auch die Sanierungsmaßnahmen zu Chrysler wurden überwiegend begrüßt: Unter anderem planen die Stuttgarter, ein Werk in den USA zu schließen und 13.000 Arbeiter zu entlassen. DaimlerChrysler sprangen um 4,6% auf 51,50 EUR.

Renault verbesserten sich um 1,2% auf 91,75 EUR. Analysten halten eine Vereinigung des französisch-japanischen Konzerns Renault-Nissan mit der amerikanischen Chrysler Group für sinnvoll. VW zogen nach dem faktischen Fall des "VW-Gesetzes" um weitere 2,5% auf 88,27 EUR an und erzielten ein neues Jahreshoch. Fiat stiegen um 2,5% auf 17,67 EUR. Der Sektor-Index kletterte um 2,8%.

Technologiewerte nach guten Zahlen gesucht - Defensive Werte verlieren

Gute Zahlen aus dem Technologie-Sektor stützten die gesamte Branche. Der Sektor-Index legte um 2,1% zu. Die Zahlen von Applied Materials stützten die Chip-Ausrüster wie ASML Holding, die um 3,8% auf 19,72 EUR zulegten. Auch die Zahlen von Epcos wurden begrüßt; die Aktie stieg um 5,9% auf 13,33 EUR. Daneben sei die Branche als zyklisches Investment gesucht gewesen, hieß es. "Nach den jüngsten Konjunkturdaten zu den europäischen Industrieproduktionen und diversen Länder-BIP´s wird langsam allen klar, dass es überall viel stärker brummt als erhofft", sagte ein Händler. Daher sei auch ein Rückzug aus den defensiven Pharmawerten zu beobachten gewesen. Auch Chemiewerte gaben leicht nach.

Für Enttäuschung sorgen nur die Zahlen der Societe Generale. Die französische Bank enttäuschte mit höher als erwarteten Kosten und entsprechend geringerem Nettogewinn. Die Analysten von Lehman Brothers hoben unter anderem das schwache Retailgeschäft auf dem Heimatmarkt negativ hervor. Die Aktien der verloren 1,7% auf 78,20 EUR und waren damit stärkster Verlierer unter Europas Blue-Chips.

Europäische Schlussindizes am Mittwoch, den 14. Februar 2007:

Index Schluss- Veränd. Veränd. Veränd,
stand Punkte in % Jahr in %
London FTSE 100 6421.20 +39.40 +0.62 +3.22
FTSE 250 11541.30 +65.60 +0.57 +3.25 Frankfurt Xetra DAX 6961.18 +65.84 +0.95 +5.52 Paris CAC40 5725.84 +43.15 +0.76 +3.32 DJ Europe STOXX 600 381.70 +2.98 +0.79 +4.50
STOXX 50 3841.19 +25.33 +0.66 +3.89
EuroSTOXX50 4267.02 +27.99 +0.66 +3.57 Amsterdam AEX 508.07 +1.41 +0.28 +2.57 Athen ASE 4699.00 +51.51 +1.11 +6.94 Brüssel BEL-20 4547.83 +19.74 +0.44 +3.63 Kopenhagen KFX 483.87 +4.29 +0.89 +9.60 Dublin ISEQ 9834.89 +124.29 +1.28 +4.54 Helsinki HEX 10326.18 +174.91 +1.72 +7.28 Lissabon PSI General 3721.75 +15.22 +0.41 +6.77 Madrid IBEX 35 14905.70 +81.10 +0.55 +5.37 Mailand S&P/MIB 42898.00 +248.00 +0.58 +3.53
Mibtel 33164.00 +192.00 +0.58 +3.99 Oslo All-Share 533.82 +4.42 +0.84 +6.26 Prag PX 1708.90 +14.60 +0.86 +7.55 Moskau RTS 1889.96 +22.98 +1.23 -1.66 Wien ATX 4578.49 +42.80 +0.94 +2.58 Zürich Swiss Mkt 9299.22 +59.21 +0.64 +5.84

DJG/mod/ros
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aus der Diskussion: Tages-Trading-Chancen am Donnerstag 15.02.2007
Autor (Datum des Eintrages): AndreasBernstein  (14.02.07 23:03:51)
Beitrag: 4 von 689 (ID:27714033)
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