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Sowas wird heute abend kommen:




Letsbuyit.com

http://www.letsbuyit.com
corporate.de@letsbuyit.com

Anleger sollten die Aktie deshalb weiter meiden und sich noch nicht einmal auf kurzfristige Trades einlassen. Das kann sehr, sehr böse ins Auge gehen.
Aktueller Kurs

Kennzahlen:
WKN: 938006
Umsatz (9 Monate 00): 20,43 Mio. Euro
KGV (01e): --
Marktkapitalisierung: 67,61 Mio. Euro




Auf den ersten Blick sieht es nach einem Hoffnungschimmer für den angeschlagenen Online-Händler Letsbuyit.com aus: Kim Schmitz, ehemaliger Hacker des Chaos-Computer Clubs, will insgesamt 50 Millionen Euro aus seinen Technologiefonds abziehen und in Letsbuyit investieren. Damit wäre das Unternehmen mittelfristig gerettet, das Insolvenzverfahren abgewendet.
Doch nach einem genaueren Blick auf den potenziellen Finanziers ist Vorsicht angesagt. Kim Schmitz ist vor allem ein geschickter Selbstdarsteller, der hauptsächlich daran interessiert ist, sich selbst ins Gespräch zu bringen. Anleger sollten seinen Versprechungen erst Glauben schenken, wenn tatsächlich Geld geflossen ist. DIE TELEBÖRSE ist keineswegs überzeugt, dass dies je geschehen wird.

Schlimmer noch: Auch mit einem Zuschuss von 50 Millionen Euro ist Letsbuyit.com keinen Penny mehr wert. Das in Aussicht gestellte Ziel, den Break-Even Ende 2002 erreichen zu können oder wollen, ist mehr als nur eine vage Versprechung. Denn das immer wieder ausgetauschte Management des Online-Händlers hat auch laufend versichert, der Geschäftsbetrieb sei bis Sommer 2001 durchfinanziert. Und jetzt steht der Laden unter Gläubigerschutz, weil genau das nicht stimmte.

Allen Beobachtern muss überdies klar sein, dass das Geschäftsmodell der Gruppenkäufe über das Internet auf wackligen Füßen steht, besonders solange Letsbuyit keinen strategischen Partner aus dem (Offline-)Handel hat. Die Firma verfügt im stark konzentrierten deutschen Markt über so wenig Einkaufsmacht, dass alle froh sind, wenn sie dem kleinen Unternehmen ein paar Euro mehr abknöpfen können. Letsbuyit arbeitet mit extrem schlechten Margen und zahlt bei jedem Geschäft drauf. Die Logistik verschlingt weiter riesige Summen. Da kann nur ein Handelriese wie Metro helfen, der über eine gewachsene Struktur verfügt. In den ersten neun Monaten hat Letsbuyit rekordverdächtige 51 Millionen Euro mehr ausgegeben als eingenommen. Und da man im Endkundengeschäft (B2C) tätig ist, muss man überdies dazu noch viel Geld für Werbung ausgeben. Da gibt es nur wenig Einsparpotenzial.

Das weiß natürlich auch Kim Schmitz. Die Glaubwürdigkeit seiner Investitionszusage hat er in einem Nebensatz selbst schon ad absurdum geführt: Schmitz teilte mit, die Pro Sieben Media AG - größter Einzelaktionär von Letsbuyit – sei zu weiteren Zuschüssen bereit. Das dementierte Pro Sieben fast schneller als Schmitz es ausgesprochen hatte. Das lässt sich durchaus auch als Indiz dafür ansehen, dass es sich bei der "Rettungsaktion" des Herrn Schmitz nur um ein Täuschungsmanöver handelt. So wäre durchaus vorstellbar, dass Schmitz vor seinem glamourösen Auftritt in Erwartung steigender Kurse billig Letsbuyit-Aktien gekauft hat. Das wäre dann sogar Betrug - und unter Umständen nicht der einzige. Nummer zwei wäre, wenn Schmitz tatsächlich Anlegergelder aus seinen Technologiefonds abzöge. Schließlich haben die Anleger dort nicht eingezahlt, um den Ofen einer Geldverbrennungsmaschine weiter zu beheizen.

Und genau unter diesem Aspekt muss man den Börsengang von Letsbuyit sehen: Das Unternehmen hat sich von der Börse ein unkalkulierbares Risiko finanzieren lassen.
 
aus der Diskussion: HEUTE NTV, 22.40 UHR,THEMA Lets buy it com !!!! Jetzt dauerts nicht mehr lange...
Autor (Datum des Eintrages): barst  (30.01.01 19:50:59)
Beitrag: 13 von 44 (ID:2805200)
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