Der Kollektions-Konflikt kostete Geld Ehrenberger Konzern Köhler & Krenzer will nach schwachem Jahr den Export forcieren Der Ehrenberger Konzern Köhler & Krenzer hat ein schwaches Jahr hinter sich. Zwar liegen die exakten Zahlen des Jahresabschlusses 2006 für die börsennotierte Aktiengesellschaft noch nicht vor, doch die Verantwortlichen wissen, dass sich der Konzernumsatz voraussichtlich auf 68,8 Millionen Euro belaufen wird. Das sind gut elf Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor. „Natürlich bin ich damit nicht zufrieden. Das Jahr 2006 hatten wir uns anders vorgestellt“, resümiert Vorstandsvorsitzender Robert Schmitt. Doch der Chef der Textilgruppe blickt nach vorne: „80 Prozent der Probleme haben wir bereits abgearbeitet. Ich bin zuversichtlich, dass wir 2008 wieder auf der Schiene sind.“ Robert Schmitt (55) und sein Vorstandskollege Markus Wehner (44) haben „nach einer gründlichen Analyse der Situation gehandelt und die Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt“. Maßgeblich für die Talsohle ist demnach das 200 Mitarbeiter starke Tochterunternehmen Marcona in Gelsenkirchen gewesen, das immerhin gut 70 Prozent des Konzernumsatzes erwirtschaftet. Schmitt: „Marcona fertigt Damenmode im Bereich Modern Classic – also Kleidung für die mode- und qualitätsbewusste Frau ab 40. Doch in der Führungsebene gab es unterschiedliche Auffassungen vor allem mit dem Altgesellschafter über die Ausrichtung der Kollektion, die dann nicht mehr einheitlich in ihrer Aussage war – auf der einen Seite zu konservativ und auf der anderen zu modern.“ Für die Kombi-Mode, den Wachstumsmotor des Konzerns, hatte das offenbar fatale Auswirkungen – die Umsätze im In- und Ausland brachen ein. „Doch die Auseinandersetzungen sind auch durch einen Generationswechsel beigelegt“, sagt Robert Schmitt zuversichtlich. Er ist nun auch Marcona-Geschäftsführer – neben seinen Kollegen Detlev Rauch und Markus Dejori. „Wir haben ein Leitbild für Marcona erarbeitet, und die Kollektion klar und eindeutig danach kreiert.“ Doch nicht nur der Konflikt in Gelsenkirchen hat den Konzern im vergangenen Jahr gebeutelt. „Wir hatten auch Probleme in unseren Produktionsstätten in Osteuropa – wie allerdings die gesamte Branche“, sagt Vorstand Markus Wehner und konkretisiert: „Viele Handelsunternehmen wie Ikea, Metro und Baumärkte haben sich in Osteuropa niedergelassen und viele gut ausgebildete Fachkräfte abgeworben.“ Mancher Betrieb habe auf einen Schlag gar 200 seiner 500 Mitarbeiter verloren. „Mittlerweile haben wir unsere Produktion, die rund 1,67 Millionen Teile umfasst, neu aufgestellt und etwa 20 Prozent nach Vietnam und China verlagert“, ergänzt Robert Schmitt, der den Konzern durch die Strukturanpassungen wieder auf einem guten Weg sieht. „Wir werden unser Shop-in-Shop-System in Kaufhäusern weiter forcieren. Bislang betreiben wir rund 130 Shops, in den nächsten zwei Jahren wollen wir auf 200 wachsen.“ Des weiteren will sich der Konzern, der in Ehrenberg 90 Mitarbeiter beschäftigt, noch stärker im Export entwickeln, und die Quote von derzeit 40 Prozent auf 50 verbessern – zum Beispiel auf dem lukrativen russischen Markt. „Für osteuropäische Kunden spielt der Preis oft keine Rolle. Sie verlangen höhere Qualität und edlere Accessoires wie etwa Pelzbesatz auf Jacken und Mänteln, die von deutschen Häusers gar nicht mehr gekauft werden“, sagt Schmitt. Für eine positivere Zukunft setzt der 55-Jährige überdies auf die Ertragskraft der heimischen Köhler & Krenzer GmbH und deren junge Mode unter dem Label Isabell. 14.03.2007 Fuldaer Zeitung http://www.fuldaerzeitung.de/sixcms/detail.php?id=175191 |
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aus der Diskussion: | Köhler & Krenzer - Ergebnissprung |
Autor (Datum des Eintrages): | DickeBacke (14.03.07 14:16:57) |
Beitrag: | 143 von 193 (ID:28289361) |
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