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Meiner Ansicht nach lag das Hauptproblem von EM.TV in den letzten eineinhalb Jahren darin, dass man aufgrund der hohen Investitionen in verschiedene – gleichwohl sehr attraktive – Beteiligungen nicht mehr genügend Finanzmittel hatte, um in das eigentliche Kerngeschäft zu investieren. Es kam somit fast zwangsläufig zu einer Schieflage und zu strukturellen Problemen in den operativen Geschäftsbereichen. Diese Probleme gilt es nunmehr anzugehen. Der jetzt verfolgte Ansatz ist aus meiner Sicht sehr erfolgversprechend, da auch Kirch und die Banken sowie letztendlich natürlich vor allem auch Haffa ein vitales Interesse daran haben, EM.TV wieder in die Erfolgsspur zurückzuführen. EM.TV kann auf diesem Weg zu dem weltweit wichtigsten Merchandisingunternehmen aufsteigen, wobei SLEC in erster Linie eine strategische Beteiligung darstellen wird, ansonsten werden von EM.TV operativ vor allem die Merchandisingrechte an der Formel 1 genutzt. Unter diesen Umständen halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass die EM.TV-Aktie in etwa zwei Jahren wieder bei über 100 Euro notieren wird.

Gigaguru



Wallstreet Online-Nachricht

Donnerstag, 15.02.2001, 07:53

EM.TV: Kirch kommt durch und zahlt mehr ein als EM.TV an der Börse wert ist.

EM.TV und Leo Kirch sind sich einig. Aus dem Vorvertrag vom 4. Dezember 2000 wird eine bindende Vereinbarung, die bis 15. März in ein ausführliches Vertragswerk münden soll. Der Vollzug muss allerdings noch vom Kartellamt genehmigt werden.

Schon Ende Februar wollen EM.TV und Kirch die teure Option auf den Kauf weiterer 25% an der Formel-1-Holding SLEC ausüben. Wenige Tage vor Beginn der neuen Rennsaison besitzen EM.TV und Filmhändler Kirch dann 75% an diesem wichtigen Rechte-Inhaber.

Noch in dieser Woche sind wichtige Zahlungen fällig. Sie können nun geleistet werden, nachdem die Schweizer Großbank Credit Swiss First Boston (CSFB) hinter der Vereinbarung steht, wie die Financial Times erfahren haben will. CSFB-Analysten hatten sich mit besonders optimistischen Kurs-Prognosen für die EM.TV-Aktie hervor getan. Die Bank setzt nun einiges daran, dass EM.TV nicht zusammenbricht, sondern zu neuen Hoffnungen Anlass gibt. Andernfalls hätten Anleger wahrscheinlich erhebliche Schadenersatzansprüche erhoben.

Selbstverständlich seien EM.TV und Fernseh-Unternehmer Kirch daran interessiert, sowohl mit Bernie Ecclestone, dem Formel-1-Boss, als auch mit den wettstreitenden Automobilfirmen eine Vereinbarung zu treffen, die alle Seiten zufrieden stellt, heißt es in einer Ad-Hoc-Mitteilung. Ecclestone hat sich – Informationen zufolge - vehement gegen diese nun zu vollziehende Rettungslösung für EM.TV gewehrt. Die Automobilfirmen, die sich den werbeträchtigen Auto-Zirkus jedes Jahr Milliarden kosten lassen, könnten Kirch die Refinanzierung erleichtern, wenn sie 24% der SLEC-Rechte kaufen, um sich selbst aus deren Gewinnen – wenigstens teilweise zu refinanzieren.

Die Ad-Hoc-Nachricht aus Unterföhring kam am Mittwoch nach Börsenschluss heraus. Der EM.TV-Aktienkurs hatte sich zum Börsenschluss leicht erholt, war aber unter der wochenlangen Tiefmarke von 7,50€ geblieben. Auf dieser Basis weist das einst besonders hoch gehandelte Medienunternehmen nur noch einen Börsenwert von etwas mehr als 1 Mrd.€ auf. Das ist weniger als die 550 Mio.$, zu deren Einzahlung in die EM.TV AG sich Leo Kirch nun vertraglich verpflichtet.


(Der letzte Satz ist aus meiner Sicht erklärungsbedürftig, da er mathematisch nicht nachzuvollziehen ist: Warum sind eine Mrd. Euro weniger als 550 Mio. US-$?)
 
aus der Diskussion: EM.TV: Die Analyse - Bestandsaufnahme und Aussichten!
Autor (Datum des Eintrages): Gigaguru  (15.02.01 10:02:25)
Beitrag: 541 von 864 (ID:2911944)
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