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Was geschah am europ. Markt ?


03.05.2007 - 18:28 Uhr
Europas Börsen schließen etwas fester

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach zwischenzeitlicher Schwäche haben die
europäischen Börsen am Donnerstag etwas fester geschlossen. Der Euro-Stoxx-50
gewann 0,3% oder 12 auf 4.427 Punkte, der Stoxx-50 legte um 0,4% oder 16 auf
3.889 zu. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen und Zurückhaltung vor dem
US-Arbeitsmarktbericht am Freitag, die zunächst belastet hätten. Gute
US-Konjunkturdaten hätten dann aber für eine Erholung der Börsen gesorgt.
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Die Angaben zur US-Produktivität, die über Erwartung ausgefallen sind, und
die zugleich geringer als prognostiziert gestiegenen Lohnstückkosten kamen bei
Händlern gut an, da sie gegen Inflationsgefahren sprechen. Der ISM-Index für
den Dienstleistungssektor schlug ebenso die Erwartungen wie der bereits am
Dienstag veröffentlichte ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe. Dies gelte um
so mehr, als der unerwartete Rückgang im Vormonat damit umgehend korrigiert
worden sei.

Lebensmittelhersteller zehren von Unilever-Zahlen

Mit einem Plus von 0,9% schloss der Nahrungsmittelsektor auffallend fest.
Unilever übertraf mit den Erstquartalszahlen die Erwartungen. Das
Umsatzwachstum sei höher ausgefallen als erwartet, so Julian Lakin von Mirabaud
Securities. Vor allem Europa, Asien und Afrika hätten überraschend gut
abgeschnitten, während das Geschäft auf dem amerikanischen Kontinent in Ordnung
gewesen sei. Unilever stiegen um 4,3% auf 1.623 p.

Einzelhändler mit Nachrichten von Metro und Ahold

Metro hat am Morgen Geschäftszahlen zum ersten Quartal vorgelegt, die
überwiegend die Erwartungen übertroffen haben. Die Analysten der
HypoVereinsbank (HVB) empfehlen den Titel zum Kauf. Real habe überrascht mit
geringer als erwartet ausgefallenen Verlusten aus der
Wal-Mart-Germany-Integration, heißt es. Absehbar sei, dass steigende
Verbraucherausgaben im zweiten Quartal die Aktie zusätzlich beflügelten. Metro
stiegen um 2,9% auf 58,75 EUR.

Überraschend hoch fiel der Verkaufspreis aus, den der niederländische
Einzelhandelskonzern Ahold für seine Tochter US Foodservices erzielte. Ahold
erhält1 Mrd USD für die Sparte, während Analysten mit rund 6 Mrd USD gerechnet
hatten. Die Aktie stieg um 3,2% auf 9,88 EUR.

Bauwerte stabil - Lafarge-Zahlen überzeugen

Mit unveränderter Tendenz präsentierten sich die Bauwerte. Die
Erstquartalszahlen von Lafarge fielen nach Ansicht der Analysten von ABN Amro
gut aus. Das operative Ergebnis sei um 58% gestiegen und habe damit die
Markterwartung um 39% übertroffen. Gestützt durch den Verkauf von Beteiligungen
sei der Nettogewinn um das Sechsfache gestiegen und habe damit die
durchschnittliche Markterwartung um 43% übertroffen. Lafarge stiegen um 2,4%
auf 124,47 EUR, Saint-Gobain um 0,8% auf 79,70 EUR.

Pharmasektor unter Druck - Sanofi enttäuscht auf den zweiten Blick

Der Pharmasektor stand mit einem Minus von 0,3% leicht unter Druck. Sanofi
verloren dabei ein% auf 67,68 EUR. Die Zahlen seien nicht so gut wie es auf den
ersten Blick ausgesehen habe, sagten Händler. Das Quartalsergebnis habe von
einer unerwartet niedrigen Steuerquote profitiert und habe so zunächst besser
gewirkt, als es tatsächlich gewesen sei. Roche gaben dagegen nur 0,2% auf
228,70 EUR nach. Das Unternehmen hat die europäische Zulassung für das
Brustkrebsmedikament "Herceptin" erhalten.

Banken: UBS runter - ABN rauf

Gegensätzliche Tendenzen gab es im Bankensektor, der um 0,1% stieg. Die UBS
vermochte mit ihren Quartalszahlen die hohen Erwartungen nicht zu erfüllen.
Belastet durch Verluste im Handelsgeschäft der Dillon Read Capital Management
(DRCM) blieben sowohl der Geschäftsertrag wie auch das Konzernergebnis deutlich
hinter den Erwartungen zurück. Normalerweise trage Dillon Read 20% bis 25% zu
den Einnahmen aus dem Handel mit festverzinslichen Wertpapieren bei, so die
Analysten von ABN Amro. Auch im Massengeschäft könne die UBS nicht mit Credit
Suisse mithalten, die am Mittwoch Zahlen vorgelegt hatte. Das US-Geschäft mit
vermögenden Privatkunden enttäusche insofern, als die Margen unter denen der
Wettbewerber Morgan Stanley und Citigroup lägen. UBS verloren 2,6% auf 76,50
EUR.

ABN gewann dagegen 1,9% auf 36,60 EUR. Die niederländische Bank musste beim
geplanten Verkauf der US-Tochter LaSalle an die Bank of America zurückstecken,
da ein Amsterdamer Gericht die Veräußerung von LaSalle am Donnerstag
verhinderte. Nach Einschätzung von Händlern könnte es nun für die britische
Barclays schwer werden, die angekündigte Übernahme von ABN Amro umzusetzen.
Dies wiederum sei günstig für die Bietergruppe um die RBS mit ihrem höheren
Gebot.


Europäische Schlussindizes am Donnerstag, den 3. Mai:

Index Schluss- Veränd. Veränd. Veränd.
stand Punkte in % Jahr in %

DJ Europe EuroSTOXX50 4424,57 +9,09 +0,21 +7,39
STOXX 50 3887,18 +14,42 +0,37 +5,14
STOXX 600 389,54 +0,90 +0,23 +6,65
London FTSE 100 6537,80 +53,30 +0,82 +5,10
Frankfurt Xetra DAX 7479,40 +23,47 +0,31 +13,38
Paris CAC40 6004,28 +14,15 +0,24 +8,35
Amsterdam AEX 536,12 +3,89 +0,73 +8,23
Athen ASE 4769,28 -6,58 -0,14 +8,54
Brüssel BEL-20 4706,52 +30,65 +0,66 +7,25
Kopenhagen KFX 489,04 -0,93 -0,19 +10,77
Dublin ISEQ 9759,23 +77,50 +0,80 +3,73
Helsinki HEX 10940,99 +0,90 +0,01 +13,67
Lissabon PSI General 3911,66 +0,12 0,00 +12,22
Madrid IBEX 35 14395,60 -21,30 -0,15 +1,76
Mailand S&P/MIB 43685,00 -151,00 -0,34 +5,43
Oslo All-Share 547,31 +0,49 +0,09 +8,94
Prag PX 1813,90 -1,00 -0,06 +14,16
Moskau RTS 1923,19 +11,50 +0,60 +0,07
Wien ATX 4732,26 +12,29 +0,26 +6,02
Zürich SMI 9393,05 -51,90 -0,55 +6,91



DJG/mif/raz
 
aus der Diskussion: Tages-Trading-Chancen am Freitag 04.05.2007
Autor (Datum des Eintrages): AndreasBernstein  (03.05.07 22:42:56)
Beitrag: 6 von 1,093 (ID:29122630)
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