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Nortel: Einkaufsbummel für High-Speed-Netze
Nortel, zweitgrößter Hersteller von Telekommunikationsequipment in den USA und Kanada, kauft für 3,25 Milliarden US-Dollar Qtera, einen Spezialisten für High-Speed-Netze auf Glasfaserbasis. Wenn heute die letzten Details ausgehandelt sind, steht einer der nächsten Übernahmen im Markt für optische Hochgeschwindigkeitsnetze nichts mehr im Weg, berichtet der Wirtschaftsdienst Bloomberg. Dies wäre die zweitgrößte Firmenübernahme für Nortel, nachdem die Kanadier im letzten Jahr Bay Networks für 6,9 Milliarden US-Dollar gekauft hatten.
Qtera entwickelt Komponenten für Glasfasernetze, die optische Übertragungen verbilligen sollen. Dies vor allem dadurch, dass teure Regeneratoren, die nach einer bestimmten Strecke das Signal auffrischen, eingespart werden können. Momentan muss dies bei Punkt-zu-Punkt-Verbindungen in der Regel alle 400 bis 500 Kilometer geschehen, teilweise noch öfter. Qtera verspricht nun, mit ihren Geräten würden Regeneratoren nur noch alle 2400 Kilometer benötigt. Erste Tests bei Qwest Communications in den USA scheinen diese Behauptung zu bestätigen.
Qtera hat zwar schon entsprechende Produkte entwickelt -- bislang sind sie aber noch nicht zu kaufen. Auch andere Firmen aus diesem Bereich sind noch nicht viel weiter: So verspricht Corvis, Distanzen von 3200 Kilometer ohne Regenerator überbrücken zu können, liefert aber bislang ebenfalls nur Testgeräte aus. Auch Ciena will auf Strecken bis zu 5000 Kilometer ohne Auffrischung des Signals auskommen; ein Feldversuch ist aber erst im April 2000 geplant.
Die Übernahme von Qtera demonstriert die scharfe Konkurrenz im Markt für optische Hochgeschwindigkeitsnetze. Vor allem Lucent, Nortel und Cisco sind unter den Hauptbeteiligten, die um das lukrative Geschäft mit Geräten für schnelle Internet- und Firmenbackbones wetteifern. Dabei kommt es für die Hersteller nicht nur darauf an, mit immer neuen Bandbreitenrekorden zu glänzen, sondern die High-Speed-Technik auch bezahlbar zu machen. Die Überbrückung einer möglichst großen Distanz ohne Regeneratoren ist dabei einer der entscheidenden Faktoren. Mit der Übernahme von Qtera dürfte Nortel eine Firma gekauft haben, auf die auch Cisco ein Auge geworfen hatte. Der führende Hersteller von Internet-Routern kündigte erst vor kurzem an, im nächsten Jahr noch 20 bis 25 Firmen übernehmen zu wollen und kaufte in letzter Zeit bevorzugt Technologien im Bereich der optischen Netze ein. (jk/c`t)
 
aus der Diskussion: Nortel
Autor (Datum des Eintrages): Riddick  (15.12.99 23:38:15)
Beitrag: 1 von 200 (ID:292739)
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