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[posting]29481796[/posting]15.03.2007 09:53Teil 2: Gefährliche Klippen bei Rohstoff-Investments
von Bettina SeidlWenn die Begeisterung für Rohstoffe bisweilen hochschwappt, verlieren Anleger schnell die Risiken aus den Augen. Die Hauptgefahr ist der Anleger selbst, denn vielfach sind seine Kenntnisse bestenfalls mäßig.

Arbeiter in Schwefelmine
Längst nicht alle Experten sehen eine Fortsetzung des nunmehr sechsjährigen Rohstoff-Booms, der seit geraumer Schwäche zeigt. Im Sog der fallenden Aktien gerieten im Februar/März auch Rohstoffe wie Erdöl oder Kupfer unter Verkaufsdruck.

Gefahr 1: Ende der Hausse?
Skeptiker warnen seither vor weiteren Turbulenzen an den Rohstoffmärkten. Belastend könnte sich eine Verlangsamung des Weltwirtschaftswachstums auswirken, oder wenn den boomenden Wachstumsmärkten die Luft ausgeht.

Immerhin: Die meisten Optimisten reden nur von einer kurzen Pause der Rohstoff-Hausse. Klaus Martini, Chef der globalen Anlagestrategie für Privatkunden bei der Deutschen Bank, erwartet, dass sich die freundliche Tendenz fortsetzt. Auch James Gutman, Rohstoff-Experte von Goldman Sachs geht davon aus, dass der Aufwärtstrend langfristig intakt ist. Philip Vorndran von Credit Suisse Asset Management prognostiziert, dass es in der zweiten Jahreshälfte wieder aufwärts geht.


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Gefahr 2: Dollar
Ein zusätzliches Risiko der Rohstoff-Investments birgt die Abhängigkeit vom US-Dollar. Denn die meisten Rohstoffe werden in Dollar notiert, der europäische Anleger denkt aber in Euro. So kann ein hübscher Zugewinn durch den gestiegenen Rohstoff-Preis komplett aufgefressen werden oder sich sogar als Minusgeschäft entpuppen.

Eines der Negativbeispiele ist Gold, das sich häufig entgegengesetzt zum Dollar entwickelt. Zwischen 2002 und 2004 blieb den Investoren von dem massiven Preisanstieg nur wenig übrig wegen der damit einhergehenden massiven Abwertung des US-Dollars zum Euro. Natürlich bietet sich auch eine zusätzliche Chance - auf jeden Fall muss der Anleger den Wechselkurs im Auge behalten.

Gefahr 3: Wetter und Politik
Die Entwicklung der Preise auf dem Rohstoffmarkt ist schwer zu prognostizieren. Denn sie unterliegen einer Vielzahl von Einflussfaktoren.

So spielt zum Beispiel die Politik eine große Rolle. Entweder durch ihre Gesetzgebung. Oder aber durch politische Instabilitäten. So hat zum Beispiel die Lage im Iran den Ölpreis in die Höhe getrieben. Agrar-Rohstoffe aber auch Öl unterliegen zudem dem Einfluss des Wetters, Dürren oder Wirbelstürme können ganze Ernten vernichten, und so den Preis hochschrauben.

Gefahr 3: Der unwissende Anleger
Die größte Gefahr ist aber der Anleger selbst. Auch wenn sich Rohstoffe seit rund einem Jahr bei einer breiteren Masse zunehmender Beliebtheit erfreuen: Die Kenntnisse sind meistens recht dünn. Während die Besonderheiten des einzelnen Marktumfeldes (z.B. China), des einzelnen Rohstoffes noch recht einfach zu vermitteln sind, geraten spätestens bei der konkreten Anlagestrategie viele ins Hintertreffen.

Welches Produkt ist für mich das beste? Mit dieser Frage fängt es meist schon an. Wie schalte ich das Währungsrisiko aus? Und was bitte sind Roll-Effekte, welche Risiken bergen sie.

Teil 3: Wie investiert man in Rohstoffe?

aus ARD-Börse
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aus der Diskussion: Alternative Investments Rohstoffonds
Autor (Datum des Eintrages): expensive  (26.05.07 21:51:25)
Beitrag: 10 von 10 (ID:29482414)
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