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Öko fürs Depot: Der Klimawandel führt
nun auch zu einem globalen Umdenken


FORMAT: Milliarden € sollen in Umweltschutz fließen
Auch Anleger profitieren von den hohen Renditen



Die Aufzeichnungen der Meteorologen belegen es: Dieser Winter und auch das Frühjahr waren die wärmsten seit Aufzeichnung der Wetterdaten. Seit 1821 gab es also noch keine derartige Serie von Rekordtemperaturen. Der diesjährige Frühling war in Österreich um zwei bis drei Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Prompt geht die Angst vor einem endgültigen Klimakollaps um. Selbst die Chinesen und Amerikaner investieren nun in den Klimaschutz. Zwar zieren sich die Staatschefs noch, verbindliche Zusagen zu machen, aber die globalen Konzerne preschen bereits vor. Das Investment in eine saubere Umwelt und ein reines Gewissen ist nicht nur imagebildend, sondern bringt auch bare Münze. FORMAT zeigt, welche Fonds und Einzelaktien nicht nur das Gewissen beruhigen, sondern auch gute Chancen auf hohe Erträge bieten.

Im Index-Vergleich wird klar, dass sich ein ruhiges Gewissen auch lohnt. So legte der Stoxx Sustainability, ein Index von europäischen Öko- und Ethikaktien, in den vergangenen drei Jahren um 160 Prozent zu. Damit schlug er den herkömmlichen Index EuroStoxx 50 um beachtliche zehn Prozent. Noch spektakulärer fällt die Bilanz beim Solaraktien-Index PPVX aus, der seit dem Jahr 2000 um beachtliche 1.350 Prozent anstieg, während sich die Ölaktien im AMEX-Oil-Index nur verdoppelten. Solaraktien erlebten in den vergangenen Jahren einen noch nie da gewesenen Boom. Das zeigt sich auch in deren hohen Bewertungen. Max Deml, Chef des Branchenanalysten Öko-Invest: "Trotz der hohen Kurs-Gewinn-Verhältnisse von über 30 bleiben viele Titel für mich ein Kauf. Solarenergie ist das Thema der Zukunft, und wir stehen heute erst am Anfang dieser Entwicklung."

Chinesen holen auf
Unternehmen wie Solarworld und Q-Cells sind Pioniere im Bereich der Solarenergie und haben heute volle Auftragsbücher. Öko-Invest-Chef Deml: "Die Deutschen sind Weltmarktführer im Bereich Solarenergie, doch die Chinesen holen auf. Fast jede Woche kommen neue Unternehmen aus China auf den Markt, die Solarzellen deutlich günstiger produzieren können. Aber auch die Deutschen bauen mittlerweile Werke in China, um wettbewerbsfähig zu bleiben." Zunehmend tummeln sich auch indische Unternehmen am Markt der Alternativenergie. Zum Beispiel übernahm erst vor kurzem der indische Windkraftproduzent Suzlon die deutsche Repower und baute damit seine Position in Europa weiter aus. Christian Zimmermann, Fondsmanager des Pioneer Global Ecology: "Die Konsolidierung bei den Alternativenergie-Unternehmen wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Das gibt den Aktien zusätzlichen Antrieb."

Wem das Investment in Einzeltitel zu heiß ist, der kann auf sehr gute Fonds zurückgreifen. Galten Nachhaltigkeitsfonds in den vergangenen Jahren mehr als ein Investment für langhaarige Birkenstock-Träger, so hat sich deren Image deutlich gewandelt. Fast jede große Fondsgesellschaft hat spätestens seit diesem Jahr einem eigenen Umweltfonds. Einer der Klassiker ist der Espa WWF Stock Umwelt. Hans Leitner, Fondsmanager des Espa WWF Stock Umwelt: "Der Fonds wächst extrem schnell. Schon heute verwalten wir 67 Millionen Euro. In den nächsten eineinhalb Jahren wollen wir ein Volumen von über 100 Millionen Euro erreichen." Der Fonds profitiert von der intensiven Suche nach Investments gegen den Klimawandel sehr stark und erzielte seit Jahresbeginn eine Rendite von 21,7 Prozent - nur Fonds in heißen Märkten wie China und Indien liefen noch besser.
 
aus der Diskussion: DAX-Werte im Chartcheck
Autor (Datum des Eintrages): actr  (10.06.07 12:33:37)
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