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:cool: Ein wichtiger Beitrag zum lesen


Die „China-Bubble“ ist in der Finanzwelt zur Zeit in aller Munde. Der chinesische Aktienmarkt ist in den letzten Jahren so rasant gestiegen, wie wir es im Westen zuletzt nur im Internet-Sektor um das Jahr 2000 herum erlebt haben. Seit Jahresbeginn hat sich der Wert des CSI 300 Index noch einmal verdoppelt, nachdem schon im vergangenen Jahr ein Anstieg um über 100 Prozent verzeichnet werden konnte. Stinknormale Titel aus der chinesischen „Old Economy“ verteuern sich binnen Tagesfrist um zweistellige Prozentsätze. Wieder einmal scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis ein gewaltiges Kartenhaus in sich zusammenbrechen und zahllose Finanzinstitutionen und Anleger unter sich begraben wird.

Wie sich die Zeiten gleichen: Schon bei der „Internet-Bubble“ oder der „US-Housing-Bubble“ war im Grunde jedem vernünftigen Beobachter klar, welches Schlamassel der Welt bevorsteht. Die Aktienmarktblase im Reich der Mitte bildet keine Ausnahme. Niemand, der sich mit diesem Markt beschäftigt, könnte mit gutem Gewissen sagen, er sei sich der Problematik nicht bewusst. Vielmehr ist das Wissen darüber, dass die Bewertungen in China stark überzogen sind, absolut offenkundig. Jeder professionelle Marktteilnehmer weiß, dass er auf diesem Markt im Grunde nur noch „den Teufel reitet“. Zudem ist die Zahl der profilierten Warner zahlreich und hat zuletzt noch einmal deutlich zugenommen.
Greenspan und Goldman Sachs warnen
Vergangene Woche hat beispielsweise der ehemalige FED-Chef Alan Greenspan davor gewarnt, dass in China eine „dramatische Korrektur“ bevorstehen könnte. Li Ka-Shin, der reichste Mann Asiens und ein notorischer Großinvestor, hat die China-Börsen als „völlig überbewertet“ bezeichnet. Zahlreiche namhafte Analysten haben zur Zurückhaltung gemahnt, darunter die Strategen von Goldman Sachs, de UBS, DBS Asset Management und CLSA.
Der wichtigste Kronzeuge der Aktienmarktblase ist indessen die chinesische Regierung selbst. Diese fürchtet einen Einbruch zu Recht wie der Teufel das Weihwasser, und arbeitet immer neue Maßnahmen aus, um Luft aus der Blase zu lassen. Dabei bleibt es nicht bei reinen Stellungnahmen, wie jener von Zentralbankchef Zhou, der Anfang Mai höchst offiziell das hohe Bewertungsniveau an den Inlandsbörsen beklagt hatte. Oder dem Aufruf des Ministeriums für Erziehung an die Studenten des Landes, die Finger von Aktien-Geschäften zu lassen.
Chinas Regierung will den Boom abwürgen
Vielmehr folgen immer neue amtliche Maßnahmen, die den gewaltigen Kapitalzustrom an die Börse eindämmen sollen. Die Schlagzahl hat sich hier zuletzt erhöht. Jüngst wurde etwa die Steuer auf Wertpapier-Transaktionen um das dreifache angehoben. Daneben wurden die Möglichkeiten der Banken beschnitten, ihren Kunden Wertpapiergeschäfte auf Pump zu ermöglichen. Auch müssen Bankkunden, die ein Depot eröffnen, künftig umfangreiche Risiko-Erklärungen unterzeichnen. Gesellschaften, die an die Börse gehen, dürfen ihre IPO-Erträge nicht mehr zum Kauf von Aktien anderer Unternehmen verwenden. Und schließlich sollen die großen Versicherer des Landes ihre Gelder in Zukunft auch an ausländischen Börsen investieren dürfen. Dies könnte zumindest den Liquiditätsdruck auf den Markt etwas abmildern.


P007
 
aus der Diskussion: Onkel dax ist angezählt!!
Autor (Datum des Eintrages): Pinocchio007  (14.06.07 23:02:33)
Beitrag: 132 von 147 (ID:29905527)
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