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Sitz und Struktur des Unternehmens
Die STEICO AG ist ein europaweit tätiges Unternehmen mit rund 850 Mitarbeitern. Am Hauptsitz in Feldkirchen bei München ist der technische Vertrieb angesiedelt. Die Strukturen sind sehr schlank, flexibel und effizient gehalten. So kann eine optimale Kundenbetreuung durch kurze Reaktionszeiten sichergestellt werden. Im Marktsegment Holzfaser-Dämmstoffe ist die STEICO AG heute der führende europäische Anbieter.

Produziert werden Qualitätsprodukte aus Holz- und Hanffaser sowie Stegträger (Balkenprodukte) auf modernsten Anlagen in den Werken Czarnków und Czarna Woda (beide in Polen). Fortschrittlichste Technologien verbunden mit jahrzehntelangem Know-how bieten neuartige Möglichkeiten bei der Produktion von innovativen und wirtschaftlichen Baustoffen.

STEICO hat als erster Hersteller die gesamte Palette der Holzfaser-Dämmstoffe FSC zertifizieren lassen. FSC (Forest Stewardship Council) steht für den Erhalt naturnah bewirtschafteter Wälder, die eine nachhaltige, umweltorientierte Nutzung des Holzes gewährleisten.

Börsengang

Steico muss in seine Bewertung hineinwachsen





Auch aus Hanf stellt Steico Dämmstoffe her
15. Juni 2007
Bau-Aktien sind immer noch beliebt, auch wenn die jüngsten Zahlen aus dem Wohnungsbau nicht unbedingt ermutigend waren (vgl. auch Aktien von Wohnungsbauern: Nur spekulativ interessant). Nichtsdestoweniger gibt es ja noch den öffentlichen und gewerblichen Hochbau und der macht die Schwäche einigermaßen wett.


Mit dem Ökodämmstoff-Hersteller Steico strebt nun ein neue Bauzulieferer an die Börse, der mit den Rohstoffen Holz und Hanf arbeitet und zum überwiegenden Teil Holz- und Baustoffhändler, Hersteller von Laminat- und Parkettböden sowie Fertighäusern und Baumärkte in Deutschland und Westeuropa beliefert.


Produktion in Polen soll ausgebaut werden


Die insgesamt 3,65 Millionen Aktien sowie die Mehrzuteilungsoption von 547.500 Aktien, die vollständig aus einer Kapitalerhöhung stammen, können vom kommenden Montag an bis voraussichtlich Freitag gezeichnet werden. Die Erstnotiz im Entry Standard ist für den 25. Juni geplant, an diesem Tag soll auch der Ausgabepreis bekannt


Kosten sollen die Aktien zwischen 14,50 Euro bis 17,50 Euro. Damit werde die Gesellschaft voraussichtlich einen Bruttoemissionserlös von 60,9 bis 73,5 Millionen Euro erzielen, teilte das bayerische Unternehmen am Freitag mit. Davon müssen nach Schätzungen von Steico etwa 2,7 Millionen Euro Kosten abgezogen werden. Der bisherige Alleinaktionär und Vorstandschef Uwe Schramek will keine Aktien abgeben.


Steico will die Mittel aus dem Börsengang insbesondere zur Ausweitung der Produktionskapazitäten nutzen, um das Wachstum im Markt für ökologische Bauprodukte voranzutreiben.Vor allem soll der Produktionsstandort in Polen weiter ausgebaut werden. Die rund zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaftende Fertigung von Holzfaserdämmstoffen, werde bereits ausgebaut. Sie habe teilweise die Grenzen der Kapazität erreicht.


Akquisitionen werden erwogen


Daneben denkt der Vorstand über Zukäufe nach. „Das muss nicht in Polen sein“, sagte Uwe Schramek. Schließlich solle der Vertrieb weiter ausgebaut werden. Ende Juli werde zudem die erste Stufe eines Biomasseheizkraftwerks in Betrieb gehen, kündigte Finanzvorstand Thomas Frei an. Die Anlage verbrenne anfallende Pflanzenabfälle und Stäube und löse ein Entsorgungsproblem. Produziere das Kraftwerk eines Tages neben der Wärme auch Strom, werde dies zu deutlichen Einsparungen führen.


Im laufenden Jahr will das Unternehmen aus Feldkirchen bei München 13,6 Millionen Euro investieren. Konkrete Übernahmeziele oder -pläne wollte Frei nicht nennen, betonte aber, dass eine Akquisition „Sinn machen und zum Unternehmen passen“ müsse. Grundsätzlich sei auch eine Dividendenzahlung geplant, über deren Höhe der Vorstand am Ende des Jahres entscheiden werde.


Im ersten Quartal 2007 verbuchte das Unternehmen verglichen mit dem Vorjahresquartal ein Umsatzplus von 24 Prozent auf 24,5 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 22 Prozent auf 4,5 Millionen Euro. Der Überschuss klettere auf 1,6 nach 1,3 Millionen Euro.


Starkes Wachstum


In den vergangenen Jahren habe Steico jeweils zweistellige Wachstumsraten verzeichnet, hieß es. 2006 stiegen die Umsätze um 22,6 Prozent auf 86,1 Millionen Euro. Das Betriebesergebnis erwirtschaftet worden sowie ein um 36,4 Prozent höheres Betriebsergebnis (Ebit) von neun Millionen Euro. Der Jahresüberschuss legte um 29,4 Prozent auf 4,8 Millionen Euro zu.


Damit konnte der Konzern den Margeneinbruch des Jahres 2005 wieder ausbügeln, wenngleich die Ertragskraft nicht die Stärke des Jahres 2004 erreichte. Die Ebit-Marge, die 2004 15,5 Prozent betragen hatte, fiel 2005 auf auf 9,4 Prozent und erreichte 2006 10,46 Prozent. Allerdings erscheint das Jahr 2004 als Ausreißer, lag die Marge 2003 ebenfalls nur bei 10,75 Prozent. Hintergrund der Margenverbesserung im Vorjahr seien Preiserhöhungen und eine veränderte Konditionenpolitik gewesen.


Zwar sei das zweite Halbjahr traditionell etwas stärker als das erste, sagte Frei. Jedoch liege das Geschäft im ersten und zweiten Quartal nicht deutlich unter dem der Folgequartale. „Wir gehen davon aus, dass wir uns in diesem Bereich halten werden“. In den kommenden Jahren plant man eine deutliche Steigerung von Umsatz und Ergebnis.


Ehrgeizige Bewertung


2006 habe das Marktvolumen für die ökologischen Dämmstoffe in Europa 200 Millionen Euro betragen, den Gesamtmarkt für konventionelle Dämmstoffe bezifferte Steico mit 6,4 Milliarden Euro. Steico bezeichnet sich selbst als europäischen Marktführer bei Holzfaser-Dämmstoffen mit einem Marktanteil von mehr als 35 Prozent.


Geht man von einer vollständigen Plazierung der Emission einschließlich Mehrzuteilungsoption aus, so wird das Unternehmen bei einer Gesamtzahl von rund 12,8 Millionen Aktien mit 185 bis 224 Millionen Euro und damit mithin bis zum 2,6fachen des Vorjahresumsatzes bewertet. Rechnet man mit einer Gewinnsteigerung über der des ersten Quartals von etwa 30 Prozent, so beliefe sich das Emissions-KGV auf 29 bis 35.


Das erscheint eine recht ehrgeizige Bewertung, in die das Unternehmen erste noch hineinwachsen müsste. Dass der Gewinn je Aktie im vergangenen Geschäftsjahr noch bei 1,19 Euro lag, liegt nicht zuletzt daran, dass Steico noch kurz vor dem Börsengang noch eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln vorgenommen hat, wodurch sich die Aktienzahl mehr als verdoppelte.


Skeptische Analysten


Mancher Börsenbrief reagiert darob recht verschnupft. So schreibt Hans Bernecker im „AB Daily“ vom Donnerstag vom „abstauben wollen“. Nur drei Prozent des Dämmstoffmarktes entfielen auf natürliche Stoffe, und an diesem Segment habe Steico den angegebene Anteil von mehr als 35 Prozent. Das wäre dann ein Marktanteil von wenig über einem Prozent am Dämmstoffmarkt.


Dafür wolle man zwischen 38 und 77 Millionen Euro - so der Informationsstand vom Vortag - mit dem Börsengang kassieren und für Holz-Faserplatten eine Umsatzbewertung von rund dem Dreifachen erreichen. „Da fehlen einem einfach die Worte“, schreibt Bernecker.


Steico muss, um der Bewertung gerecht zu werden, daher in den kommenden Jahren schon ein weiter starkes Wachstum an den Tag legen. Akquisitionen, wenn sie denn erfolgen und einen Umsatzsprung bewirken und nicht zu teuer sind, könnten die Bewertungsrelationen deutlich verändern.


Dies muss wohl vor allem der Holzbereich bringen. Denn die staatliche Förderung für die seit dem Vorjahr hergestellten Hanfdämmstoffprodukte, die indes nicht allzuviel zum Umsatz beiträgt, wurde letztmalig bis zum Jahresende 2007 verlängert.

Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.



Text: @mho
Bildmaterial: picture-alliance/ dpa
http://www.faz.net/s/RubEA492BA0F6EB4F8EB7D198F099C02407/Doc…

Meinungen?
 
aus der Diskussion: STeico AG Ökodämmstoffe und Baustoffe
Autor (Datum des Eintrages): hary07  (18.06.07 15:22:56)
Beitrag: 1 von 2,102 (ID:29998307)
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