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hallo allerseits :)

habe diesen artikel im intershop forum gefunden..

hat fortunecity nicht auch einen gigantischen verlustvortrag? :D






Euro am Sonntag, 01.07.2007, Nr. 26, S. 6-7
71439-9717
von Tobias Meister

An der Börse zeichnet sich eine überraschende Übernahme ab. In Frankfurter Finanzkreisen heißt es, der einstige Neue-Markt-Star Intershop könnte schon bald geschluckt werden. Als Käufer wird die Firma Heycom gehandelt. Sie ist ein Tochterunternehmen des im SDAX notierten Callcenter-Spezialisten D+S Europe.
Vor allem die Insiderkäufe der vergangenen Tage lassen auf einen möglichen Zukauf schließen. So hat Intershop-Aufsichtsrat Sven Heyrowski in der vergangenen Woche ein großes Intershop-Aktienpaket an Heycom verkauft. Das Unternehmen ist Spezialist für elektronischen Handel (E-Commerce) und wurde Ende März von D+S gekauft. Bis Mitte des Jahres solle die Übernahme komplett abgeschlossen sein, hieß es damals. Wie aus unternehmensnahen Kreisen zu hören ist, haben sich die Manager am vergangenen Freitag getroffen, um die letzten Details zu besprechen. Schon zum Wochenbeginn dürfte D+S mit einer entsprechenden Erfolgsmeldung rauskommen.

Marktbeobachtern erscheint in diesem Zusammenhang der Aktienverkauf von Intershop-Aufsichtsrat Heyrowski an die D+S-Tochter als wenig zufällig. Zudem soll der Manager in den Vorstand von D+S Europe rücken. Wie es heißt, komme D+S durch den Kauf von Heycom nun indirekt in Besitz von sieben Prozent an Intershop.
Was mit den Anteilen geschieht, ist allerdings noch offen. "Das Management hat noch keine strategische Entscheidung getroffen, was mit den Intershop-Aktien geschehen wird", sagte D+S-Pressechef Thiess Johannssen. In den kommenden Monaten stehe erst einmal die Integration von Heycom in den D+S-Konzern im Vordergrund.

Zahlreiche Gründe sprechen für eine Übernahme von Intershop durch die neue D+S-Tochter. Vor allem die gigantischen Summen, die Intershop in der Vergangenheit verbrannt hat, könnten D+S massive Steuerersparnisse bringen. Der Grund: In Intershops Büchern sollen noch rund 800 Millionen Euro an Verlustvorträgen liegen. Da der Gesetzgeber aber 2008 eine Änderung bei der Verwendung von Verlustvorträgen beschlossen hat, müsste D+S noch in diesem Jahr an die Mehrheit des Jenenser Unternehmens gelangen. Nur dann wären Teile der Verlustvorträge unter bestimmten Bedingungen noch zu gebrauchen. Nach Vollzug der Übernahme will die Gesellschaft 2008 bei einem Umsatz von 320 Millionen Euro ein Betriebsergebnis von 48 bis 50 Millionen Euro erzielen.
Interessant ist ebenfalls: Schon einige Monate, bevor D+S die Verhandlungen mit Heycom aufgenommen hatte, fiel der Name des Unternehmens öfter im Zusammenhang mit Intershop. Damals noch hatte das ehemalige Management von Intershop versucht, sich Teile von Heycom zu angeln. Daraus wurde aber nichts.
Beide Unternehmen ergänzen sich sehr gut. Heycom ist am Markt als Spezialist für Online-Vertrieb sowie für Lagerhaltung und Kommissionierung positioniert. Bis zum Jahr 2008 soll die Lagerfläche um 50 Prozent auf 48000 Quadratmeter erhöht werden. Unter anderem betreibt das Unternehmen die Online-Shops für Esprit, Falke oder Gerry Weber.

Während sich Heycom um Verpackung, Versand, Debitorenmanagement und Retouren kümmert, stellt Intershop mit seiner Software die E-Commerce-Shops her. In Branchenkreisen genießen die Produkte von Intershop immer noch einen guten Ruf. Beide Unternehmen könnten sich gegenseitig befruchten. Durch die Größe von Heycom wäre es dann auch möglich, dass die Niedersachsen Intershop viele Neukunden zuschanzen.
 
aus der Diskussion: Fortunecity vor dem Comeback?
Autor (Datum des Eintrages): Sanduhr2000  (03.07.07 11:33:40)
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