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Heute gibt es einen wirklich ungewöhnlichen, weil mutigen Kommentar zu islamistischem Terror in der 'Welt'. Ungewöhnlich und mutig, weil es dem Autor bei zahlreichen Medien wohl eine Art "De-Facto-Berufsverbot" eintragen wird, weil die übliche Nummer der Gutmenschen ("Wir kündigen unser Abo, wenn der Autor XY noch weiter für Ihre Zeitung schreiben darf") nach wie vor bestens funktioniert. Allein schon die Verwendung des Begriffs "Islamofaschismus" ist in der deutschen Presselandschaft ein Novum - der Begriff wird bisher fast ausschließlich in Bloggs oder Leserbriefen verwendet. So gesehen ist Besserung in Sicht.

Hie der Text:

DIe Terroristen wollten Frauen töten


von Christopher Hitchens, Autor und Kolumnist
03.07.2007 - 11.53 Uhr

Beim Angriff auf einen Nachtclub in London wollten die islamofaschistischen Möchtegern-Täter nicht nur zerstückelte Leichen sehen - sie wollten vor allem zerstückelte Frauenleichen sehen.


Warum sagen die Leute immer: „Gott sei dank sind wir davon gekommen…“? Wären ein paar Dinge am vergangenen Wochenende ein wenig anders gelaufen, wären die Straßen von London und die Eingangshalle des Flughafens von Glasgow mit verbrannten Leichenteilen übersät gewesen. „Gott sei gedankt", hätten dann wiederum die Täter gesagt.


Was wir auch immer für eine private Theologie oder Theodizee haben mögen: diesen widerlichen Glauben sollten wir endlich ernst nehmen.


Stattdessen wurde fast jede andere Erklärung für die versuchten Gräueltaten gesucht und gefunden. Am 30. Juni gelang es der „New York Times“, drei Leute zu zitieren. Einer machte Tony Blairs Außenpolitik verantwortlich; einer (ein neuseeländischer Diplomat) fühlte sich „überraschend ruhig“ bei der ganzen Sache; und einer, den die Zeitung als „Brite indischer Abstammung“ beschrieb, machte sich Sorgen, dass „man mich verdächtigen wird, wenn ich mich nur auf die Straße wage“. Mit „man“ meinte er offensichtlich die britischen Behörden, nicht die muslimischen Gangster, die alle Hindus zu Freiwild erklärt haben, neben Juden, Christen, säkularen Menschen und sonstigem ungläubigem Kaffer-Abschaum.


Am nächsten Tag, dem 1. Juli, erklärte uns die gleiche Zeitung, Großbritannien beherberge eine „entrechtete südasiatische Bevölkerung“. Wie die Zeitung zu dieser Einschätzung kam, erklärte sie uns nicht. Es gibt in beiden Häusern des britischen Parlaments mehrere muslimische Mitglieder, denen immer wieder erlaubt wird, Gewaltakte mit absurden Euphemismen oder regelrechten Hassaufrufen zu kommentieren. Es gibt überdies Wahlbezirke, in denen die Kandidaten aller Parteien mit Rücksicht auf die islamische Wählerschaft sehr genau darauf achten, was sie sagen und was sie nicht sagen dürfen. Es stimmt zwar, dass islamische Extremistengruppen die Wahlen boykottieren und die Demokratie selbst als eine weltliche Einrichtung denunzieren, aber das kann man nicht eigentlich als „Entrechtung“ bezeichnen.


Ganz am Ende des Berichts der "New York Times" erst erfuhr man, dass die Autobombe möglicherweise deshalb vor dem Club in Piccadilly zur Explosion gebracht werden sollte, weil es an dem Abend eine „Ladies Night“ gab; und dass die erste Explosion möglicherweise Menschen auf die Straße locken sollten, wo sie umso sicherer von der zweiten Autoladung von Benzin und Nägeln verbrannt und zerrissen worden wären.


Seit 2004 wissen wir, dass ein fast identischer Angriff auf den Club „Ministry of Sound“ geplant worden war; und zwar mit der Begründung, dass die toten „Schlampen“ und „Huren“ von niemandem betrauert würden. Die Zeitung hätte sich ihren mühseligen Rechercheaufwand ersparen können, wenn sie einfach das Naheliegende angenommen hätte: Die Möchtegern-Mörder wollten nicht irgendwelche zerstückelten Leichen; sie wollten zerstückelte weibliche Leichen.


Es gibt wohl Menschen, die - aus welchen Gründen auch immer – diese Schlussfolgerung nicht ziehen möchten. Sie haben vermutlich nicht den Bericht „Undercover Mosque“ im vierten Programm des BBC (Channel 4 ) gesehen ; oder Christiane Amanpours Bericht in der Sendung „Special Investigations Unit“ auf CNN. In diesen Sendungen stellten die britischen Moslem-Fanatiker ihr Programm mit dankenswerter Offenheit dar. Führende Gestalten wie Anjem Choudary sprachen direkt in die Kamera und erzählten frei heraus von ihrer Liebe zu Osama bin Laden und ihrer expliziten Zurückweisung jeder Definition des Islam als Religion des Friedens. Mullahs an wichtigen britischen Moscheen riefen – teils persönlich vor der Kamera, teils auf vorgespielten Bandaufnahmen – zum Mord an Indern und Juden auf.


Der Unwille vieler fortschrittlicher Menschen, diesem schieren Grauen ins Gesicht zu sehen, hat, glaube ich, mit einer tiefen Scham über angenommene verborgene rassistische Motive zu tun. Man nimmt unbewusst an, dass die Kritik am politischen Islam gleichbedeutend sei mit einem Angriff auf Menschen mit brauner Haut. Nur nebenbei sei hier angemerkt, dass diese Annahme implizit dem Anspruch des Islam widerspricht, eine universelle Religion zu sein.


Tatsächlich sprechen manche seiner Propagandisten, als wäre er eine Art Stammeseigentum. Was er de facto ja ist. Die faschistische Subkultur, die sich in Großbritannien eingenistet hat und von Gewalt und Hass lebt, hat zwei Hauptkomponenten: Da ist zum einen das Flüchtlingsphänomen, jene verdächtigen Exilanten aus dem Nahen Osten und Asien, die Londons traditionelle Gastfreundschaft missbrauchen; und da ist zum zweiten eine Einwanderergruppe, die aus einem besonders rückständigen und reaktionären Teil Pakistans stammt.


Der verschämten Weigerung weißer Liberaler, diesen Tatsachen ins Auge zu sehen, kann man einige Beobachtungen entgegensetzen. Erstens: seit Jahren haben uns Briten asiatischer Abstammung wie die Schriftsteller Hanif Kureishi, Monica Ali und Salman Rushdie vor der Gefahr gewarnt. Sie wissen, wie ein Dorfmullah aussieht und wie er klingt, und das haben sie auch gesagt. Vor kurzem wurde ich dem Romancier Nadeem Aslam vorgestellt, dessen Buch „Maps for Lost Lovers“ ich nur empfehlen kann. Er kennt den entsetzlichen Preis von Zwangsehen, die zusammen mit der Verschleierung und anderen feudalen Einrichtungen des ländlichen Pakistan nach London und Yorkshire verpflanzt worden sind. „Bei manchen Familien in meiner Straße sind die Großeltern, Eltern und Kinder auch alle Cousins und Cousinen ersten Grades“, schreibt er mir. „Seit Generationen findet diese Inzucht statt, und die Folgen sind bereits deutlich ausgeprägt.“ Nach seiner Einschätzung, die von anderen bestätigt wird, ist eine Minderheit von höchstens 11 Prozent der Bevölkerung für über 70 Prozent der missgebildeten und behinderten Kinder in Yorkshire verantwortlich. Als eine führende sozialistische Parlamentsabgeordnete, Ann Cryer, auf diesen entsetzlichen Zustand hinwies, den sie von ihrem eigenen Wahlkreis her kennt, wurde ihr prompt – nun, Sie können sich ja denken, was ihr vorgeworfen wurde. Das dumme Wort „Islamophobie“ war noch das beste.


Derweil schafft jenes selbstzerstörerische Stammesdenken, das selbst eine „Phobie“ gegen alle anderen entwickelt, den Nährboden eines Todeskults. Wenn das Problem des Islamismus tatsächlich eine ethnische Dimension hat, so deshalb, weil die Islamisten selbst dafür sorgen.


Alle Theokratien haben ein herausragendes Merkmal gemeinsam: die sexuelle Unterdrückung und die damit eng zusammenhängende Entschlossenheit, die Frau absolut zu beherrschen. In Großbritannien heute, im 21. Jahrhundert, gibt es Ehrenmorde, Zwangsehen, von Klerikern verfügte Prügelstrafen für Ehefrauen, Inzest und die Übernahme von Kleidungsnormen für Frauen, die sie selbst womöglich nicht gewählt hätten, die aber ausgerechnet im Namen der Ausdrucksfreiheit verteidigt wird.


Dies wäre an sich schon schlimm genug, selbst wenn darunter nur die muslimische „Gemeinschaft“ leiden würde. Aber ein solches Gift kann eben nicht eingehegt werden, und die Anhänger der Theokratie beanspruchen jetzt das gottgegebene Recht, wahllos Frauen wegen ihrer angeblichen Schamlosigkeit abzuschlachten.


Angesichts einer derart bösartigen Radikalität oder radikalen Bösartigkeit ist das Mindeste, was wir tun sollten, ihr ins Auge zu sehen (was sie selbst gern vermeiden will) und sie beim Namen zu nennen. Es sind zum Beispiel die Frauenopfer dieser Tyrannei, die „entrechtet“ sind; und wer mit ihr nicht einverstanden ist, muss mit mehr und schlimmerem rechnen als mit bloßer „Entrechtung“.


http://www.debatte.welt.de/kommentare/27249/die+terroristen+…
 
aus der Diskussion: Ein mutiger Kommentar zu islamistischem Terror in der 'Welt'
Autor (Datum des Eintrages): LadyMacbeth  (03.07.07 16:41:22)
Beitrag: 1 von 62 (ID:30472134)
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