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Hallo WO-Gemeinde,

es gibt in Deutschland bereits viele Mahnmale. Aber die meisten Mahnmale beziehen sich auf eine mehr oder weniger weit zurückliegende Vergangenheit. Fast alle Mahnmale sind politisch bedingt.

Nun aber gab es in Deutschland auch einmal den "Neuen Markt", der unter Namensänderung "Tech-Dax" ja fortbesteht. Dieser "Neue Markt" hat einige wenige sehr reich, aber viele, viele Kleinanleger arm gemacht.

In Börsenbriefen, Börsenzeitschriften und in Fernseh-Shows wurden Aktien von Unternehmen vorgetellt, die eine gigantische Zukunft versprachen, die aber vielfach ins bodenlose abstürzten.


Der unbedarfte Kleinanleger, der bis dato keine Börsenerfahrung hatte, beziehungsweise mit Aktien wie BASF, EON, etc. nur gute Langfristerfahrungen gemacht hatte,

war mit all diesen "Lach- und Sach-" besser gesagt "Lug- und Trug-Geschichten" hoffnungslos überfordert.

Wie gesagt, viele, sehr viele Anleger haben Geld am NM verloren. Das Vertrauen einer ganzen Generation von Anlegern in die Börse wurde zerstört. Dies zeigt der jüngste Bericht, aus dem hervorgeht, dass die Deutschen heuer schon wieder netto 8 Milliarden aus Aktienfonds abgezogen haben, während ausländische Investoren den Deutschen Markt für so günstig halten, dass sie sich massig einkaufen.

Es gibt Leute, die haben an der Börse, speziell am NM all ihre Ersparnisse verloren. Manche die Ersparnisse eines langen Arbeitslebens. Es gingen wegen fallender Aktienkurse Ehen und Familien und Freundschaften kaputt. Gewiss sind auch Menschen am Verlust ihres Vermögens erkrankt - vielleicht haben sich - man hat es eventuell nie erfahren - Menschen wegen der desaströsen Kursverluste ihr Leben genommen.......

Nun, jeder trägt die Verantwortung für sein Vermögen - aber am Neuen Markt herrschten Zustände, die viele Kleinanleger nicht durschauen konnten. Staat, Banken, Fonds und die Deutsche Börse haben hier ökonomisch (siehe Folgeschäden für die Aktienkultur und moralisch) total versagt.


Ich würde mir wünschen,

dass die Deutsche Börse, unterstützt von Banken, Fonds, Maklern, Instis und eventuell den börsennotierten Unternehmen,

ein "Mahnmal für die Opfer des Neuen Marktes und der Börse" errichtet.

In diesem Mahnmal könnten einige besonders schlimme Aktionärs-Schicksale besprochen werden, um Managern und Banken etc. aufzueigen, was sie durch ihr Tun bewirken; was Schlimmes herauskommt, wenn jeder nur an das schnelle Geld denkt, welche man auf Kosten der nicht, falsch oder uninformierten Kleinanleger zu machen gedenkt.

Ferner sollte dieses Mahnmal auch die Namen jener Vorstände nennen, welche ihren Aktionären ganz besonders viel versprochen aber ganz besonders wenig gehalten haben.


Ich denke der Aktienkultur in Deutschland würde die Aufarbeitung der Vergangenheit - speziell der Jahre 1998 bis 2003 wirklich gut tun. Das Vertrauen der Menschen in die Börse und in die Aktie als Anlageinstrument könnte so vielleicht wiedergewonnen werden.


mfg
thefarmer


mit der Bitte an die Börsen-Verantwortlichen in diesem unserem Lande diese Idee aufzugreifen un zu unterstützen!
 
aus der Diskussion: Mahnmal für die Opfer des Neuen Marktes und der Börse
Autor (Datum des Eintrages): thefarmer  (07.07.07 22:47:07)
Beitrag: 1 von 44 (ID:30551813)
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