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Es ist wohl ein Kampf gegen eine vielköpfige Hydra, welcher einen langen Atem erfordert. Erschreckend ist dabei nicht die Gnadenlosigkeit der Fanatiker, sondern eher die Zögerlichkeit der demokratischen Kräfte, die nicht mal dann, wenn völlig klar ist, was die Islamisten vorantreiben wollen, nämlich die Ausmerzung sämtlicher Demokratien, die Freiheitsliebe, Grundwerte wie freie Meinungsäußerung und freie Entfaltung. Die Briten haben nichts gelernt, sie lassen Hassprediger frei rumlaufen,auch nach den Anschlägen Nummer 4 und 5. Und auch die US-Administration scheut davor zurück, dem Menschen verachtenden Gesindel konsequent die Zähne zu zeigen.

KAMPF GEGEN DEN TERROR
Rumsfeld vermasselte Schlag gegen al-Qaida


Die Bush-Regierung soll 2005 die Festnahme hochrangiger al-Qaida-Führer verhindert haben - darunter auch Bin-Laden-Stellvertreter Aiman al-Sawahiri. Die ersten Soldaten waren schon im Einsatz, als der damalige Verteidigungsminister Rumsfeld ihn allerletzter Minute abbrach.

New York - Anfang 2005 sollte US-Geheimdienstmitarbeitern zufolge eine geheime Militäroperation stattfinden, deren Ziel ein Treffen hochrangiger al-Qaida-Mitglieder in den Bergen Pakistans war. Der Geheimdienst vermutete bei diesem Treffen auch den stellvertretenden al-Qaida-Chef Aiman al-Sawahiri, wie die "New York Times" gestern meldete. Allerdings sei der Einsatz, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Geheimdienstmitarbeiter weiter, von dem damaligen Verteidigungsminister Donald Rumsfeld in letzter Minute abgebrochen worden.



Der ehemalige Verteidigungsminister Rumsfeld: Zögern in letzter Sekunde
Rumsfeld sei der Einsatz zu riskant für die eigenen Soldaten gewesen, zitierte das Blatt Mitarbeiter der Geheimdienste und der Militär-Spezialkräfte. Zu diesem Zeitpunkt waren für den Einsatz laut "New York Times" schon statt einiger weniger Soldaten mehrere hundert vorgesehen - darunter Feldjäger, Spezialkräfte und CIA-Agenten. Rumsfeld habe deshalb befürchtet, dass die Operation das Verhältnis zu Pakistan belasten könnte. Wahrscheinlich hätte die Regierung in Islamabad nicht ihre Zustimmung zu der umfangreichen Operation gegeben. Dennoch wäre der mögliche Erfolg das Risiko Wert gewesen, sagte ein hochrangiger Ex-Agent der Zeitung zufolge.

Als sich Rumsfeld für den Abbruch der Operation aussprach, waren Spezialeinheiten mit Fallschirmausrüstung bereits an Bord von Transportflugzeugen in Afghanistan gegangen. Die Entscheidung, den Einsatz in allerletzter Sekunde abzublasen, hat bei einigen hochrangigen Geheimdienstmitgliedern zu großer Enttäuschung geführt. Man habe eine entscheidende Chance verpasst, wichtige Mitglieder des Terrornetzwerkes zu fassen, zitiert die "New York Times" ungenannte Geheimdienstler.

Ehemalige Offiziere sagten gegenüber der Zeitung auch, dass die Operation nicht die einzige Gelegenheit gewesen sei, bei der große amerikanische Truppenteile in Pakistan hätten eingesetzt werden sollen. Unklar sei aber, ob diese Einsätze auch stattgefunden hätten. Die verpasste Chance Anfang 2005 sei ein typisches Beispiel für die Kluft zwischen den Akteuren im Einsatz und der Militärbürokratie, die bei der Jagd nach globalen Terroristen noch immer nicht effektiv arbeite.

Das Verteidigungsministerium, der Geheimdienst CIA und das Präsidialamt wollten sich laut "New York Times" nicht zu den Informationen äußern. "Wir werden nicht über mögliche Planungen spekulieren", sagte Militärsprecher Patrick Ryder auch der Nachrichtenagentur Reuters.

sam/Reuters

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,493165,00.html
 
aus der Diskussion: Ein mutiger Kommentar zu islamistischem Terror in der 'Welt'
Autor (Datum des Eintrages): DermitdemWolfheulte  (08.07.07 13:32:35)
Beitrag: 53 von 62 (ID:30564024)
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