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Schülerbande überfällt Supermarkt

Polizei stellt Tätern Falle. Beamte nehmen 35 Jugendliche im Alter zwischen 13 und 18 Jahren fest

Von A. Lier; H. Nibbrig und S. Pletl, Mopo


Monatelang hat eine Gruppe von drei Dutzend Jugendlichen Kunden und Mitarbeiter von Geschäften in Mitte terrorisiert. Jetzt hat die Polizei zugeschlagen. Als die Bande gestern einen Plus-Supermarkt an der Berolinastraße stürmte, warteten die Beamten schon. Sie schlossen den Markt und nahmen zunächst 37 Schüler im Alter zwischen 13 und 18 Jahren fest.

Kurz nach zehn Uhr gestern Vormittag wähnten die Angestellten und Kunden des Supermarktes sich in einem schlechten Film. Urplötzlich stürmten die Jugendlichen den Markt, verwüsteten wie von Sinnen den Eingangsbereich und stürzten sich auf die Regale. Ziel der Aktion nach Aussage eines beteiligten Schülers: "Den Laden leer räumen." Für die Randalierer, allesamt Schüler der nahe gelegenen Berolina-Oberschule, die kurz zuvor ihre Zeugnisse bekommen hatten, blieb es allerdings beim Versuch. Kaum waren sie in das Geschäft eingedrungen, sahen sie sich 27 Polizeibeamten gegenüber. Fluchtversuche blieben zwecklos, sämtliche Türen wurden verschlossen.


Ein Jugendlicher wurde noch am Tatort freigelassen, er war offenbar nur zufällig in die Horde geraten. Einen 13-Jährigen übergaben die Beamten nach Befragung seinen Eltern. Die restlichen 35 Jugendlichen - Deutsche, Türken und Araber - wurden zur Vernehmung und erkennungsdienstlichen Behandlung zum Landeskriminalamt gebracht. Dort gab es am Nachmittag die nächsten Auseinandersetzungen. Als von der Polizei informierte Väter ihre Söhne nach deren Vernehmung abholten, griffen mehrere Erwachsene (Türken, Araber?) die dort wartenden Journalisten an[/b].

Viele Geschäftsleute im Bereich der Berolina-Oberschule reagierten gestern äußerst erleichtert auf den Zugriff der Polizei. "Wir werden schon seit Anfang des Jahres immer wieder von den Jugendlichen drangsaliert", berichtet ein Geschäftsmann. Auch Apotheker Josef Tanardi hat seit Langem Probleme. "Die kamen regelmäßig zu dritt in das Geschäft, zwei haben die Mitarbeiter abgelenkt, und einer hat die Regale leer geräumt", berichtete der Apotheker, der sich inzwischen zum Schutz eine Schreckschusswaffe zugelegt hat.

Auch im gestern heimgesuchten Plus-Markt hat man seit Langem unter den Attacken gelitten. "Immer wieder kamen die Schüler in kleinen oder auch größeren Gruppen hier herein, bedrohten und beleidigten Mitarbeiter und Kunden und klauten alles, was ihnen auf die Schnelle in die Finger kam", erzählte eine Angestellte. Selbst Hausverbote hätten nichts genützt, die seien schlicht ignoriert worden, schildert die Frau die Vorfälle.

Auf die wiederholten Anzeigen der Filialleiterin hat die Polizei nun entsprechend reagiert. Szenekundige Beamte des Abschnitts 32 und der Operativen Gruppe Jugendgruppengewalt ermittelten diskret im Umfeld der Schule und nahmen Verdächtige ins Visier. "Gestern war Zeugnisausgabe und letzter Schultag, quasi der ideale Tag für eine solche Aktion der Schüler. Deshalb haben wir uns auf die Lauer gelegt und hatten schließlich Erfolg", berichtete ein Beamter.

Die Schule wollte sich gestern zu dem Fall nicht äußern. Ein Lehrer bemerkte nur vage, man wisse von diversen Vorfällen, die sich in der Vergangenheit zugetragen hätten. Diese seien allerdings "halb so wild" gewesen. "Angesichts dieses Vorfalls werden wir das Problem aber nach den Ferien in der Schule thematisieren" :laugh:, sagte der Pädagoge abschließend.
 
aus der Diskussion: Ausländerkriminalität - ein deutsches Tabuthema
Autor (Datum des Eintrages): Tutnix  (11.07.07 17:54:58)
Beitrag: 3,502 von 8,340 (ID:30635715)
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