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Hallo,
der „iTV“- Box-Kampf in Deutschland geht an der Cebit 2001 in die 3 Runde:

Seit vielen Jahren ist das Zusammenwachsen von Internet und Fernsehen bereits Thema auf der weltgrößten Computermesse CeBIT. Alljährlich kündigen Branchen-Experten in Hannover das Fernsehen der Zukunft an. Internet- oder Web-TV, interaktives TV (iTV) oder enhanced TV (erweitertes TV) sind die Schlagworte, mit denen Service-Anbieter, Gerätehersteller und Breitbandfirmen die neue Generation der multimedialen Unterhaltung benennen.

BERTELSMANN TESTET INTERAKTIVES FERNSEHEN

Auf der CeBIT 2000 hatte die Bertelsmann Broadband Group (BBG) bereits interaktives Fernsehen über Set-Top-Box und TV-Kabel angekündigt. Das Gütersloher Medienunternehmen will ein weit gefächertes Service- und Info-Programm für die Fernseher anbieten. Seit fast einem Jahr probt das Unternehmen in einem Testlauf in 1.000 Haushalten in sieben Städten eine Mischung aus TV, Internet- und E- Commerce-Inhalten, die der Kunde nach Bedarf anfordert.

Dass das Fernsehen neue und interaktive Inhalte braucht, darüber sind sich die Experten der Branche einig. Vor allem die begehrte und umworbene Zielgruppe der 8- bis 20-Jährigen treibt es einer Studie des Marktforschungsinstituts Forrester zunehmend weg von der passiven Mattscheibe. "Die Jungen wandern vom TV ab, die Zuschauer werden immer älter", sagt Dr. Simone Emmelius vom ZDF. Doch noch gibt es Zweifel, wie viel Interaktivität der durchschnittliche Fernseh- Zuschauer überhaupt verträgt, schließlich liegt für viele der Reiz am TV darin, sich berieseln zu lassen. SETUP-BOX FAST ALTERNATIVE ZU PC

"Doch alles, was über das Internet-Protokoll möglich ist, ist im Prinzip auch über TV möglich", sagt Rainer Ney von Deuromedia, einem Hersteller von Breitband-Software. Die Settop-Boxen ähnelten immer mehr kompletten PCs. "Künftig werden sie standardmäßig mit Pentium-Chip, DVB-Karte (Digital Video Broadcast) und einer eigenen Festplatte ausgestattet sein." Unterdessen bietet eine Reihe von Unterhaltungselektronik-Unternehmen wie Philips oder Panasonic Boxen an, die die Vorteile des Internets für das betagte Medium Fernsehen nutzbar machen sollen. INTERAKTIVES FERNSEHEN NOCH KEIN MASSENPRODUKT

Doch noch sind längst nicht alle Hürden genommen. "Ich vermute, dass mit interaktivem TV als Massenprodukt in den nächsten zwei Jahren nicht zu rechnen ist", sagt Ney. Dagegen sprächen vor allem die derzeit noch immensen Kosten für Breitband-Leitungen. "Die Nutzung der Leitungen kostet viel Geld, das der Zuschauer am Ende zahlen müsste." Kostenakzeptabel sei der Einsatz von Breitbandkabeln derzeit nur im Business to Business-Bereich.

Der Breitband-Dienstleister mediaWays zeigt auf dieser CeBIT auch wieder Lösungen für interaktives Web-TV. Rein technisch gibt es dem Gütersloher Unternehmen zufolge aber auch für Internet-Inhalte auf dem Fernseher nur noch wenige Probleme. "Die Komponenten sind bereits auf Serienreife geprüft, lediglich die Settop-Boxen sind noch der Flaschenhals", sagt Arnold Stender von dem Dienstleister,

Der Kampf läuft dieses mal nicht nur mit der d-Box, laut Telekom-MA Herr Tenzer:

"Die d-box ist heute die einzige Pay-TV-Technik auf dem deutschen Markt. Uns kommt es darauf an, diese Technik an europäische Standards heranzuführen und zu einer offenen Plattform zu machen".

Als Hersteller für Dekoder solle künftig jeder, der will, tätig werden.

"Technisch gibt es immer mehrere Wege zum Ziel. Deshalb müssen wir uns nicht zwingend an Beta-Research beteiligen", so Tenzer weiter. Hochrangigen Telekom-Manager ist der vor einem Jahr vereinbarte Kaufpreis inzwischen viel zu hoch, sie wären also über ein Scheitern der Allianz nicht unglücklich. Außerdem sehen sie sowieso eine Marktöffnung in der nahen Zukunft - nicht nur im Kabelmarkt.

"Kirchs Premiere muss sich ohnehin für andere Boxen öffnen, weil es in Deutschland auch andere Boxen geben wird", so Hans Hege als Chef der Medienanstalt Berlin-Brandenburg. David Colley, Partner des Kabelnetzbetreibers Callahan, hatte bereits letztes Jahr angekündigt, mit vier Boxen-Herstellern zu verhandeln, allerdings nicht mit Kirch und deren D-Box.



Gruß
EM
 
aus der Diskussion: Deutsches Konsortium
Autor (Datum des Eintrages): DerErdnussMann  (09.03.01 11:44:19)
Beitrag: 84 von 115 (ID:3065619)
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