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Ok, Du bist unser Guru, was sollen wir kaufen?


Jürgen Peters



Ob "Capital-Cup", "Börse-Online4kampf" oder Telefonbörsen der Sparkassen von Dortmund bis Berlin - Jürgen Peters kennt sie alle. 25 Börsenspiele hat der 42-Jährige nach eigenen Angaben innerhalb von sieben Jahren gewonnen und mehrere Hunderttausend Mark Siegprämie eingestrichen. Heute gibt er auf einer eigenen Website Finanztipps.
Seinen ersten Gewinn, 5.000 Mark, ergatterte Peters 1992 beim Börsenspiel des Bayerischen Rundfunks. In den folgenden Jahren nahm er bisweilen an vier bis fünf Spielen gleichzeitig teil und passte seinen Tagesrhythmus ganz den Abläufen am Börsenmarkt an: "Morgens um kurz nach sechs habe ich mich schon über den nachbörslichen Handel in New York informiert und die Zahlen aus Asien gecheckt, danach ausgiebig Charts studiert." Er zeichnet Trendlinien in die Charts ein, studiert die Verläufe und sucht die Punkte, an denen der Kurs ausbricht. Gelegentlich vollzieht er auch die Orders seiner Mitspieler per Chartprogramm nach. Seine Taktik: Schlusskurse auf dem amerikanischen Markt abwarten und erst in den letzten zehn Minuten ordern. Während der Spielphasen habe er sein Büro nicht einmal zum Mittagessen verlassen, erzählt Peters. "Meine Frau sah mich seltener als zu der Zeit, als ich noch angestellt war."

Schon in den 80er Jahren begann der gelernte Automechaniker und einstige Hausmeister an der damaligen Terminbörse zu spekulieren. "In der Zeitung sah ich beim Überfliegen, welche Kurssprünge möglich waren und wollte auch davon profitieren." Statt zu verreisen investierte er 5.000 Mark in VW-Calls, hörte beim Rasenmähen zwischendurch am Autoradio die Kassakurse. Am Jahresende waren die Werte, auf die er gesetzt hatte, von fünf auf über 100 Mark gestiegen.

Zwei Jahre später bat ihn der Abteilungsleiter seiner Bank im nordhessischen Melsungen, das Kreditinstitut zu wechseln: Seine Geschäfte seien zu riskant. Schließlich bekam auch Optimist Peters den Börsencrash zu spüren: 1987 verlor er alles bis auf seine Sparbriefe und ein Mehrfamilienhaus, das er sich zuvor aus Gewinnen ersteigert hatte. Doch der Autodidakt ließ sich zum Bankkaufmann ausbilden und sattelte "hauptberuflich" auf Börsenspiele um.

Peters liebste Erinnerung: die Siegerehrung des "Capital"- Börsenspiels 1992 mit André Kostolany in Wien. Als die Veranstalter allmählich nicht mehr begeistert waren, stets Jürgen Peters bei der Siegerehrung die Hand zu schütteln, verlor auch er die Lust. Er bereiste Australien, Neuseeland und die Südsee und stieg im vergangenen Jahr vom Börsentraining auf den Aktienhandel um. "Jetzt kann ich selbst am Rad mitdrehen", so Peters.

Bei den Analysen konzentriere er sich längst nicht mehr nur auf Charts: "Ich suche den Kontakt mit Firmen, lasse mir ihre Produkte und ihre Strategie erklären. Beim Kauf muss ich vollkommen von einem Unternehmen überzeugt sein." Nur einmal habe er auf die Empfehlung eines Experten gehört und sei prompt damit gescheitert. Peters Anregungen für den langfristigen Handel sind auf seiner Homepage unter www.top-trader.de zu lesen.

Peters Tipp für Börsenspiel-Neueinsteiger: Mehrere Depots anmelden und unterschiedliche Strategien ausprobieren.
 
aus der Diskussion: ADVANCED MEDIEN 1.330.000 Aktien zu 3 Euro wenn das nicht oberfaul ist!!!
Autor (Datum des Eintrages): Mr.TC  (12.03.01 10:45:48)
Beitrag: 16 von 26 (ID:3079788)
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