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Das juristische Nachspiel hat begonnen: Mancher Anleger, der mit Aktientipps von Börsenbäcker Markus Frick Pech hatten, belässt es nicht bei Schimpftiraden in Internetforen. „Derzeit liegen uns rund ein Dutzend Strafanzeigen vor“, sagt Simone Herbeth, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Berlin. „Die Ermittlungen laufen, der Ausgang des Verfahrens ist derzeit offen.“ Auch bei der Finanzaufsicht BaFin dauern die Untersuchungen noch an.

Andere Ex-Frick-Jünger versuchen derweil zivilrechtlich ihr Glück: So hat die Kanzlei Rotter Rechtsanwälte aus Grünwald für einen Mandanten bereits außergerichtlich Schadenersatzansprüche gegen Frick unter anderem wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung gestellt. Der Anleger habe nach Angaben der Kanzlei mit der Frick-Empfehlung RussOil rund 30000 Euro in den Sand gesetzt.

„Falls Frick beziehungsweise seine Firma bis Mitte August nicht zahlt, werden wir Klage einreichen“, sagt Rechtsanwalt János C. Morlin. Insgesamt vertritt die Kanzlei Rotter im Fall Frick gut ein Dutzend Anleger. Auch die Kanzlei Nieding +Barth aus Frankfurt hat bereits knapp 20 Frick-Mandate übernommen. Derzeit prüft die Kanzlei die Sachlage, räumt aber ein, dass es durchaus nicht leicht wird, Ansprüche durchzusetzen.


Nach Auffassung der Kanzlei Rotter hat Frick in pflichtwidriger Weise Empfehlungen für die Aktienwerte RussOil, Star Energy und Stargold Mines abgegeben. So habe Frick bezüglich der vermeintlich lukrativen Rohstoffwerte nicht offenbart, dass es sich um erst kurz zuvor umfirmierte Börsenmäntel handelte. „Sie nahmen zumindest billigend in Kauf, dass den Anlegern ein erheblicher Schaden durch den Erwerb von Aktien eines wertlosen Unternehmens entsteht“, heißt es in dem Kanzlei-Schreiben an Frick, das BÖRSE ONLINE vorliegt.

Die Kanzlei verweist darin auch auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs von 1978. So habe ein Börsenbrief die Pflicht, Anlageempfehlungen sorgfältig zu recherchieren und keine Tatsachenbehauptungen ins Blaue hinein aufzustellen. Ferner kommt zumindest nach Meinung der Kanzlei Rotter sogar noch eine Haftung aus Kapitalanlagebetrug und aus dem Verbot der Marktmanipulation in Betracht. Frick wies über seinen Anwalt gegenüber BÖRSE ONLINE diese Vorwürfe zurück.
 
aus der Diskussion: S8Z1 Star Energy .. nach Stops -15 % unter Pari !!!
Autor (Datum des Eintrages): Steve191081  (15.08.07 22:30:29)
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