Fenster schließen  |  Fenster drucken

[posting]32005289[/posting]Solche Leute sollte man natürlich gehen lassen.

Die rätselhafte Rolle des „Hasspredigers“

Von Katharina Iskandar und Thomas Kirn

19. September 2007

Die Moschee an der Gwinnerstraße im Stadtteil Riederwald ist ein unauffälliger Bau. Die weiße Farbe an den Außenwänden blättert ab, Regenwasser tropft durch das Wellblechdach über der Eingangstür. Hier soll der sogenannte Hassprediger Said Khobaib Sadat seine Wirkungsstätte haben. Der Mann, der angeblich schon seit Jahren gegen Amerika und andere westliche Staaten hetzt.

Jede Woche predigt er in dem Haus im Riederwald – für die Sicherheitsbehörden ist er „ein rotes Tuch“, ein potentieller Gefährder. Innerhalb seiner Gemeinde gilt er hingegen als „äußerst beliebt“, „hilfsbereit“, als wichtige Bezugsperson. Er ist einer, der Anhänger um sich schart.

Derzeit kein Ermittlungsverfahren

Anhänger Sadats sollen auch zwei der Terrorverdächtigen sein, die vor zwei Wochen im Sauerland festgenommen worden waren. Das jedenfalls berichtete das Magazin „Report Mainz“ des Südwestrundfunks in einem Beitrag, der am Montagabend ausgestrahlt wurde. Die Terrorverdächtigen, so hieß es in dem Bericht, hätten Kontakt zu Sadat gehabt. Laut „Report Mainz“ soll der verhaftete Fritz G. zu Silvester 2006 in Sadats Moschee das Opferfest gefeiert haben. Auch der aus Langen stammende, inhaftierte Türke Adem Y. soll zu anderen Zeiten in der Riederwälder Einrichtung gewesen sein.

Dass Sadat aber dazu beigetragen hat, die Terrorverdächtigten zu radikalisieren, ist nicht bewiesen. Der Fernsehautor Fritz Schmaldienst, der den Bericht für „Report Mainz“ recherchiert hatte, sagte auf Anfrage der F.A.Z., ihm sei nicht bekannt, was Sadat und die Terrorverdächtigen gesprochen hätten oder welchen Inhalt eine von ihnen gehörte Predigt gehabt habe.

Tatsache ist, dass es in den vergangenen Jahren keine Hinweise darauf gab, dass sich Sadat als Prediger strafbar gemacht hat, obwohl er unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stand. „Gegen Said Khobaib Sadat gibt es zur Zeit kein Ermittlungsverfahren“, hieß es bei der Frankfurter Staatsanwaltschaft. Nach Auskunft von Oberstaatsanwältin Doris Möller-Scheu war der Geistliche in den Jahren 2004 und 2005 im Visier der Strafverfolgungsbehörde, doch wurden die Ermittlungen wegen des Verdachts der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten eingestellt

Rechtsstreit um Aufenthalt in Deutschland

Die Sprecherin sagte, Zeugen, die angeblich solche Appelle aus dem Mund des Imams hörten, hätten ihre ursprünglich belastenden Aussagen revidiert. Auch habe sich eine wegen solcher Vorwürfe gefertigte Übersetzung eines Predigttextes Sadats als fehlerhaft erwiesen. Nachweisbare Äußerungen des Predigers, wie zum Beispiel, dass Allah Großbritannien und die Vereinigten Staaten strafen werde, seien nicht strafbar.

Seit 1994 führt der aus Afghanistan stammende Sadat zudem einen Rechtsstreit vor den Verwaltungsgerichten um seinen Aufenthalt in Deutschland. Die von ihm gestellten Anträge auf Gewährung von Asyl sind in dieser Zeit rechtskräftig abgelehnt worden. Die Klage Sadats gegen die Aufhebung des Abschiebeschutzes durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat das Frankfurter Verwaltungsgericht im Februar 2006 abgewiesen.

In einem weiteren Verfahren, das der in Offenbach wohnende Geistliche vor dem Verwaltungsgericht in Darmstadt angestrengt hat, soll am 17. Oktober dieses Jahres verhandelt werden. Sadat hatte zur Begründung seiner Anträge stets angeführt, er und seine Familie würden von radikalen Gotteskriegern in Afghanistan mit dem Tode bedroht.

Seine Anhänger stehen hinter ihm

Obwohl Sadat rein juristisch als „unbescholten“ gilt, haben sich viele Muslime inzwischen von ihm distanziert. Vor allem die Mitglieder des ebenfalls im Riederwald sesshaften Afghanischen Kulturvereins kritisieren den Prediger scharf. Noch vor wenigen Jahren hat Sadat im Kulturverein gepredigt.

Dann hat es „einen Streit“ gegeben, wie ein Mitglied des Afghanischen Kulturvereins berichtet, der anonym bleiben will. „Sadat hat eine andere Sprache gesprochen, wir wollten ihn nicht mehr.“ Mit „andere Sprache“ war vor allem der Inhalt seiner Predigten gemeint. „Sadat redete nicht über die Religion, sondern über Politik.“

Das hessische Innenministerium und der Verfassungsschutz wollten sich nicht dazu äußern, welche Rolle Sadat in ihren Ermittlungen spielt. Sadat selbst bestreitet jeglichen Kontakt zu den mutmaßlichen Attentätern. Er habe auch nicht zum Heiligen Krieg aufgerufen, sagt er. Seine – durchaus moderaten – Anhänger aus der Moschee stehen hinter ihm. „Wir verstehen nicht, was man diesem Mann anlasten will“, sagen sie. Es kursierten „eine Menge Falschinformationen“, die auch vom Afghanischen Kulturverein gestreut würden, mit dem man immer noch zerstritten sei.

Quelle FAZ

In weiteren Quellen, 6 Kinder und Hartz IV.
 
aus der Diskussion: Die Presse berichtete nicht über den Al-Quds-Tag
Autor (Datum des Eintrages): derbewunderer  (15.10.07 18:56:33)
Beitrag: 104 von 122 (ID:32005528)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE