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Um den Thread zu komplettieren: Die 9 deutschen Kabelregionen ( Ebene 3 ) sind verteilt. Die dt. Telekom behält dabei jeweils mindestens eine Sperrminorität von 25 %. Bei Ausschluss der operativen Einflussnahme.

In Hessen ist erstmals eine Settop – Hardware Entscheidung gefallen ( s.o.).
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Kabelregion – TV Kabelkonsortium

1. Nordrhein-Westfalen
2. Baden-Württemberg ======= > Callahan Associates
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3. Hessen ================= > Klesch and Company
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4. Bayern
5. Hamburg/Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern
6. Bremen/Niedersachsen
7. Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen
8. Rheinland-Pfalz/Saarland
9. Berlin/Brandenburg ==== > US-Medienholding Liberty Media Group & Klesch & co
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Telekom schließt Verkauf des TV-Kabelnetzes ab

Düsseldorf (vwd) - Der flächendeckende Ausbau des deutschen Fernsehkabels zur Multimedia-Autobahn kann beginnen. Anderthalb Jahre nach dem Startschuss schließt die Deutsche Telekom AG jetzt die Trennung von ihrem digitalen Breitbandkabelnetz ab, das mit knapp 18 Millionen angeschlossenen Haushalten das zweitgrößte der Welt ist. Die noch verbleibenden sechs Kabelregionen gehen überraschend mehrheitlich an nur ein einziges amerikanisch-britisches Gemeinschaftsunternehmen, wie die Telekom am Freitag bekannt gab. Einer der Partner, der britische Investor Klesch, besitzt bereits das Kabel in Hessen. Der Telekom dürften aus dem Verkauf bis zu 10 Mrd DEM zufließen.

Die in London ansässige Klesch and Company und die Liberty Media aus Colorado in den USA wollen zunächst 55 Prozent an den Kabelregionen kaufen mit einer Option auf weitere 20 Prozent minus einer Stimme. Die restlichen Anteile will die Telekom behalten. Der Abschluss des Geschäfts wird Mitte dieses Jahres erwartet. Die Investorengemeinschaft erhält die Mehrheit an den Regionen Bayern, Hamburg/Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern, Bremen/Niedersachsen, Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen sowie Rheinland-Pfalz/Saarland, außerdem trennt sich die Telekom nun überraschend doch von ihrem Netz in Berlin/Brandenburg. Insgesamt sind in diesen sechs Regionen mehr als zehn Millionen Haushalte verkabelt.

Vor knapp einem Jahr hatte Klesch bereits 65 Prozent am hessischen Kabel erworben, während der US-Investor Callahan mit jeweils 55 Prozent in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg eingestiegen ist. Für die Südwest-Regionen sind aber noch offene Fragen zu klären, sodass der wirtschaftliche Übergang des Geschäfts bis spätestens zur Jahresmitte verzögert. Die Investoren versprechen sich lukrative Geschäft von der Aufrüstung des Kabels, das Deutschland auf 460.000 Kilometer Länge mit Kupfer- und Glasfasersträngen durchzieht. Es soll zur interaktiven Hochgeschwindigstrasse werden, die neben großer Programmvielfalt im TV auch Telefonate, Internetverkehr oder Video on demand ermöglicht.

Die Telekom dürfte nach Schätzungen von Analysten vorerst neun Mrd bis zehn Mrd DEM für die sechs Regionen einnehmen, was als guter Preis angesehen wird. Die Filetstücke NRW und Hessen dürften dem Bonner Konzern rund sechs Mrd DEM eingebracht haben, während in Baden-Württemberg mit weiteren ein Mrd bis zwei Mrd DEM gerechnet wird. Der Konzern erhält damit weitere Mittel zum Abbau seiner hohen Schulden von 120 Mrd DEM, nachdem er kurz zuvor die Trennung von Teilen seines Pakets an der US-Telefongesellschaft Sprint und die geplante Veräußerung seiner meisten Immobilien bekannt gegeben hatte. Der arg gebeutelte Kurs der T-Aktie zog nach tagelangem Sturzflug auf die Kabel-Nachrichten hin an und notierte gegen Mittag zwei Prozent im Plus.

Die Telekom hatte im Sommer 1999 mit der Aufforderung für Angebote den Startschuss für die Trennung vom Kabel gegeben, zu der sie Vorgaben aus Brüssel zwagen. Ursprünglich hatte das Geschäft bereits voriges Jahr abgeschlossen werden sollen, doch zogen sich die bis zuletzt mit mehreren Parteien geführten Verhandlungen in die Länge. So hatte die Telekom auch über Monate mit der zuletzt offenbar finanziell klammen US-niederländischen United Pan-Europe Communications (UPC) exklusiv für Rheinland-Pfalz und Saarland verhandelt, und in Bayern war ein Konsortium aus Banken und dem US-französischen Unternehmen NTL der ausschließliche Gesprächspartner.

Mit Klesch hatte es nach den bisherigen offiziellen Angaben der Telekom nur im sächsisch-thüringischen Raum und in der Nordost-Region Exklusivverhandlungen gegeben. Noch vor wenigen Wochen war in der Presse gemutmaßt worden, die Bonner könnten auf dem Kabel sitzen bleiben, da sie zu hohe Preise verlangt hätten. Dem Unternehmen war vorgeworfen worden, den Aufbruch in die multimediale Welt zu bremsen, den das TV-Kabel mit seiner hohen Datenübertragungskapazität von bis zu 40.000 Kilobit pro Sekunde im Gegensatz zur nackten Telefonleitung mit ihren 64 Kilobit bietet.

+++ Stefan Paul Mechnig ( Q: vwd/23.2.2001/stm/sei )
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Interessant dabei ist die Beteiligungsstruktur, die eine gewisse Konzentration vermuten lässt:

Hinter Klesch Liberty Media steht der amerikanische Medienmogul John Malone ( UGC ).

Malone ist ebenfalls Mehrheitsaktionär beim niederländischen Breitband-Kabelkonzern UPC ( United Pan-European Communications ). UPC hat gerade die Mehrheit an Primacom ( Dtl. 2,1 Millionen Kabel-Kunden ) verkündet und kann bis Ende August eine Option ausüben, zunächst 470 000 der insgesamt 2,3 Mio Endkunden von Telecolumbus von der Deutschen Bank zu übernehmen ( jeweils Ebene 4 ).
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Im Ergebnis stehen sich in Dtl. bezüglich der Kabel TV Interessen die zwei nordamerikanischen Medien Mogule Callahan ( NRW + Bawü ) und Malone ( Rest per: Klesch Liberty Media & UPC ) gegenüber. Jeweils mit min. 25 % Dt. Telekom – Korrektiv.

Gruß pd
 
aus der Diskussion: Deutsches Konsortium
Autor (Datum des Eintrages): Placido-Domingo  (02.04.01 13:22:22)
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