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Wirtschaftsnews & Rohstoffe-Go Exklusiv - 09:51

Stuttgart (www.rohstoffe-go.de) Der US-Dollar fiel am Mittwochabend auf ein Rekordtief gegenüber dem Euro, nachdem die FED die Leitzinsen senkte. Ein Profiteur der Währungsschwäche in den USA ist Gold.

Am letzten Dienstag hielt US-Finanzminister Henry Paulson eine Rede vor Wirtschaftsvertretern in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. Dabei betonte er das Bekenntnis seiner Regierung zu einem starken US-Dollar. Schnell schob er jedoch noch hinterher, dass auch Währungen dem Spiel der freien Märkte und den fundamentalen Gesetzen unterliegen.

Die fundamentalen wirtschaftlichen Daten sprechen für einen schwachen US-Dollar. Amerika glänzt weiterhin durch ein hohes Defizit im Staatshaushalt. Darüber hinaus schwillt die Geldmenge M3 aktuell mit jährlichen Wachstumsraten von über 15 % an und das Ganze wird noch angeheizt durch Zinsreduzierungen.

Am Mittwoch senkte die amerikanische Notenbank den Leitzins wie erwartet um weitere 25 Basispunkte auf nun 4,5 %. Erst im September hatte die Fed zum ersten Mal seit vier Jahren den Leitzins gesenkt und damit auf die immer noch aktuelle Immobilienkrise reagiert.

Die Zinssenkung sorgte für ein erneutes Abrutschen des Greenbacks. Der Euro kletterte kurz nach der Ankündigung reduzierter Zinsen in den USA auf ein Rekordhoch von 1,4505 USD. Eine weitere Zinssenkung auf der nächsten Sitzung im Dezember gilt im Moment als unwahrscheinlich, da auf der anderen Seite inflationäre Tendenzen sichtbar sind.

Es sind vor allem hausgemachte Probleme, die den US-Dollar unter Druck setzen. Neben dem hohen Haushaltsdefizit sorgen die zunehmenden Ängste vor einer nachlassenden US-Konjunktur für eine Flucht aus dem Dollar. Obwohl das Bruttoinlandsprodukt in den letzten drei Monaten um 3,9 % zulegte, gibt es Zeichen der Schwäche.

Die Achillesferse der US-Wirtschaft ist der Immobilienmarkt. Fallende Hauspreise sorgten schon immer für ein Abflauen der Konsumfreudigkeit. Und da die Amerikaner vermehrt günstige Waren aus dem Ausland beziehen, heizt dies wiederum das Handelsdefizit an - ein Teufelskreis.

Daneben locken höhere Zinssätze in Ländern wie Kanada oder Australien Investoren, die ihre Anlagegelder umschichten. Dies sorgt ebenfalls für einen schwächeren US-Dollar. Ein kriselnder US-Dollar sorgt auf der anderen Seite für steigende Goldpreise. Das Edelmetall profitiert hierbei von seinem Ruf als krisensicheres Anlageinstrument.

Dies zeigte sich auch nach der Zinssenkung. Im gleichen Atemzug wie der US-Dollar an Wert verlor kletterte Gold über 800 USD für eine Unze. Der höchste Stand seit 1980. Vielleicht wird sich die Prophezeiung des Dichters Voltaire erfüllen, der gesagt haben soll: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - Null!"
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aus der Diskussion: GLENCAIRN GOLD - Vor der "Explosion"?
Autor (Datum des Eintrages): fuchs1947  (01.11.07 12:53:12)
Beitrag: 93 von 281 (ID:32231011)
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