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HANDELSBLATT, Mittwoch, 2. Januar 2008, 11:40 Uhr
US-Wahlkampf

Zwischen Erfahrung und Wandel
Von Markus Ziener

Favoriten Fehlanzeige: Wenige Stunden vor der ersten Vorwahl in Iowa liefern sich die Präsidentschaftskandidaten von Demokraten und Republikanern ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Inhaltlich wissen die Wähler dagegen schon ganz genau, was sie wollen.


Hillary Clinton geht für die Demokraten ins Rennen. Foto: dpa
Bild vergrößernHillary Clinton geht für die Demokraten ins Rennen. Foto: dpa

DES MOINES. Wenige Stunden bevor am Donnerstag in Iowa die ersten Vorentscheidungen über die Präsidentschaftskandidaten der Demokraten und Republikaner fallen, gibt es in beiden Lagern keinen klaren Favoriten. Bei den Demokraten liefern sich in den Umfragen John Edwards, Barack Obama und Hillary Clinton ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Bei den Republikanern kämpfen Mitt Romney und Mike Huckabee um die Spitzenposition. Um sich von ihren Konkurrenten zu unterscheiden, setzen die Bewerber in dieser letzten Phase auf direkte Attacken. Im Zentrum steht dabei die Frage: Wie wichtig ist politische Erfahrung für das höchste Staatsamt der USA?

Nach einer letzten Umfrage des Des Moines Register, der führenden Zeitung in Iowa, liegt dort bei den Demokraten Barack Obama mit 32 Prozent vor Clinton (25 Prozent) und Edwards (24). Bei den Republikanern führt Huckabee mit 32 Prozent vor Romney (26). Allerdings sind diese Umfragen mit so großen Unsicherheiten behaftet, dass noch alles möglich ist. Auffälligerweise sind es in beiden Lagern eher unerfahrene Herausforderer, die das Kandidatenfeld durcheinander schütteln. Sowohl der Jung-Senator aus Illinois Barack Obama, wie auch Ex-Gouverneur Mike Huckabee aus Arkansas haben die etablierten Bewerber massiv unter Druck gebracht. So ist ein Sieg von Clinton keineswegs sicher.

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Und bei den Republikanern sah Mitt Romney, langjähriger Gouverneur von Massachusetts, seinen einst komfortablen Vorsprung gegenüber Mike Huckabee nahezu täglich dahin schmelzen. Nun ist völlig offen, wer beim Caucus in Iowa am Ende die Nase vorn haben wird.

Ein offenbar großes Bedürfnis der Wähler nach Wechsel und Neuanfang wird auch aus den Umfragen aus New Hampshire deutlich, wo nur fünf Tage nach Iowa, am 8. Januar, gewählt wird. Auch dort ist der Novize Huckabee im Aufwind und bedrängt neben Romney den politisch überaus erfahrenen Senator John McCain. Bei den Demokraten liegt in New Hampshire Obama knapp hinter Clinton.

Für seine Frau Hillary hatte in den letzten Tagen mehrfach Ex-Präsident Bill Clinton geworben. Durch ihre lange politische Erfahrung sei seine Frau besser darauf vorbereitet, „auf das Unerwartete zu reagieren“, sagte Bill Clinton auf einer Wahlveranstaltung. Er verwies auf Katastrophen wie die Terrorangriffe am 11. September 2001 oder den Hurrikan Katrina. In solchen Fällen käme es darauf an, ausreichend Erfahrung für die Aufgabe im Weißen Haus mitzubringen. Die Betonung der Erfahrung ihrer Kandidatin, wie dies das Clinton-Camp wieder und wieder unternimmt, könnte jedoch letztlich genau in die falsche Richtung führen.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Wähler wünschen Neuausrichtung der Politik.

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aus der Diskussion: IKB - Jetzt ist es raus: Die amerikanischen Kreditnehmer sind Schuld !
Autor (Datum des Eintrages): solarsemi45  (02.01.08 12:40:11)
Beitrag: 12 von 18 (ID:32914127)
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