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Was geschah am europ. Markt ?

04.01.2008 - 18:41 Uhr
DJ Schwacher US-Arbeitsmarkt belastet Europas Börsen

FRANKFURT (Dow Jones)--Überraschend schlechte Arbeitsmarktzahlen aus den USA haben am Freitag die europäischen Aktienkurse stark nachgeben lassen. Nach leichten Kursgewinnen am Vormittag schloss der Euro-Stoxx-50 um 1,5% oder 63 Punkte niedriger bei 4.271. Der Stoxx-50 büßte 1,7% oder 62 Punkte auf 3.579 ein.

Statt der erwarteten Stellenzunahme von 50.000 - eine andere Schätzung lautete auf 70.000 - meldete das US-Arbeitsministerium für Dezember nur 18.000 neue Stellen. Die Arbeitslosenquote erreichte mit 5,0% eine psychologisch wichtige Marke. Die Rentenmärkte reagierten mit starken Kursgewinnen auf diese Nachrichten. Beobachter befürchten nun, dass die Schwäche am Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten auch die Kauflust der US-Konsumenten dämpft. Diese sind das bei weitem wichtigste Standbein der Konjunktur in den USA.

Sämtliche Sektoren schlossen mit Verlusten, und auch bei den einzelnen Leitindizes der Börsen gab es keinen positiven Ausreißer. Die Abgaben reichten von 0,6% in Brüssel über 1,8% in Paris bis zu 3,4% in Stockholm. Abgestraft wurden vor allem die als stark konjunkturabhängig geltenden Maschinen- und Anlagenbauer, der Technologiesektor sowie die Automobilbranche.

Automobilsektor im Rückwärtsgang

Mit Abstand am schwächsten schloss der Automobilsektor, der 5,6% verlor. Nach Veröffentlichung der US-Absatzzahlen am Donnerstagnachmittag gehörte der Sektor in den USA wie in Japan bereits zu den schwächsten. Die Marktaussichten für die Branche werden von Investoren immer skeptischer eingestuft. Wachstum sei momentan nur noch in den Schwellenländern zu erzielen.

Nach Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten aus den USA kam zusätzlicher Druck auf die Papiere der Pkw-Hersteller. Renault büßten 7,6% ein, Peugeot 6,7% und Fiat 7,1%. Bei Renault belasteten zudem schwache Absatzzahlen von Nissan.

Chemiesektor profitiert von Konsolidierungsfantasie

Am besten hielten sich die Chemiewerte. Der Sektor gab lediglich um 0,2% nach. Erneut kursierte das Gerücht, der US-Wettbewerber Dow Chemical könne den deutsch-britischen Industriegase-Hersteller Linde übernehmen. Linde gewannen 4,4%, Air Liquide, BASF und Bayer schlossen ebenfalls im Plus. Mit dem Versorger E.ON und den beiden Telekom-Schwergewichten Deutsche Telekom und France Telecom behaupteten sich drei als defensiv geltende Blue-Chips gut.

Europäische Schlussindizes am Freitag, 4. Januar:




Index Schluss- Veränd. Veränd. Veränd.
stand abs. in Proz. Jahr

DJ Europe EuroSTOXX50 4270,53 -62,89 -1,45 -2,94
STOXX 50 3579,05 -62,07 -1,70 -2,84
STOXX 600 352,00 -6,95 -1,94 -3,47
London FTSE 100 6348,50 -130,90 -2,02 -1,68
Frankfurt Xetra DAX 7808,69 -99,72 -1,26 -3,21
Paris CAC40 5446,79 -99,29 -1,79 -2,98
Amsterdam AEX 500,60 -8,07 -1,59 -2,94
Athen ASE 5112,22 -21,11 -0,41 -1,29
Brüssel BEL-20 4094,38 -23,11 -0,56 -0,80
Kopenhagen KFX 443,17 -11,31 -2,49 -4,52
Dublin ISEQ 6977,13 -4,63 -0,07 +0,62
Helsinki HEX 11180,88 -325,16 -2,83 -3,60
Istanbul IMKB-100 52529,88 -1011,39 -1,89 -5,42
Lissabon PSI General 3989,33 -51,79 -1,28 -3,26
Madrid IBEX 35 14602,30 -254,20 -1,71 -3,82
Mailand S&P/MIB 37450,00 -613,00 -1,61 -2,86
Oslo All-Share 553,81 -11,86 -2,10 -2,84
Prag PX 1760,00 -32,50 -1,81 -3,04
Moskau RTS 2290,51 -0,95 -0,04 +19,18 Dec 28
Wien ATX 4358,85 -107,62 -2,41 -3,42
Zürich SMI 8129,98 -188,84 -2,27 -4,18


DJG/bek/reh
 
aus der Diskussion: Tages-Trading-Chancen am Montag 07.01.2008
Autor (Datum des Eintrages): AndreasBernstein  (06.01.08 22:08:42)
Beitrag: 4 von 729 (ID:32962493)
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