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aus Leipziger Volkszeitung Lokales 17.4.2001 21:9

Digital-TV nun auch für Mieter der Baugenossenschaft

Einigung mit Kabelanbieter Primacom erzielt

Nach einer Einigung zwischen dem Kabelnetzbetreiber Primacom und der Baugenossenschaft Leipzig kommen jetzt weitere 11000 Haushalte der Messestadt in den Genuss von Digital-Fernsehen und Hochgeschwindigkeits-Internet. Mieter, die davon keinen Gebrauch machen möchten, können aber weiterhin Analog-TV gucken."Wir freuen uns, dass wir nun unsere neuen Dienste anbieten können. Die Baugenossenschaft ist ein wichtiger Partner für uns", sagte Marcel Nijhoff, Mitglied der Primacom-Geschäftsführung. "Wir respektieren das Analog-Geschäft. Aber die Einführung von Digital-Fernsehen ist nicht zu stoppen", so Nijhoff.

Auch Michael Voigt, Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft, begrüßte die Einigung. Nach den anfänglichen Meinungsverschiedenheiten über die multimedialen Angebote bestehe nun zunächst bis Vertragsende im Jahre 2005 die Chance, "unseren Mitgliedern all das zugute kommen zu lassen, was zukunftsweisend ist". Mieter anderer Genossenschaften, etwa Kontakt und Unitas, können schon länger zwischen Analog- und Digital-TV wählen.

Wie berichtet, stritten sich Baugenossenschaft und Primacom vorm Landgericht um das Zukunfts-Fernsehen. Zu der Auseinandersetzung war es gekommen, nachdem die Primacom Privatsender wie Pro 7 und RTL 2 aus dem analogen Grundpaket entfernt hatte und nur noch im Digital-TV und gegen Zahlung von Extra-Gebühr sendete. Per einstweiliger Verfügung wurde der Kabelanbieter dazu verurteilt, die Programmumstellung in den Genossenschaftshäusern rückgängig zu machen. Das Urteil des Landgerichts nannten beide Seiten gestern "unbefriedigend". "Es war klar, dass man dabei nicht stehen bleiben konnte", sagte Michael Voigt. "Denn es gibt auch Mitglieder, die die Angebote nutzen wollen."


Denen unterbreitet die Primacom nach Ausräumung der Rechtsunsicherheit jetzt ein Schnupperangebot: "Ein Vierteljahr lang können Mieter unser Digital-TV, die Zusatzpakete und das Highspeed-Internet kostenlos testen", erklärte Robert Stoffers, Primacom-Marketingchef. "Dabei ist die Decoder-Miete inklusive. Die Installationspauschale haben wir von 149 auf 49 Mark reduziert."

Wer dabei bleiben will, hat nach Ablauf der Schnupperphase pro Monat 4,95 Mark Decoder-Miete zu zahlen und kann so das digitale Grundpaket empfangen. Zusatzdienste kosten je fünf Mark pro Monat. Der superschnelle Internet-Zugang ist ab 39,95 Mark monatlich zu haben. Premiere-World-Kanäle können Primacom-Kunden vorerst nicht sehen: "Aber wir sind in einem positiven Verhandlungsstadium", meinte Stoffers.

Von Leipzigs rund 210 000 Haushalten sind 70000 Kunden des Kabelanbieters. Sie alle müssen sich in diesem Jahr auf eine Gebührenerhöhung einstellen. Wer jetzt noch 16,40 Mark fürs Analog-Paket zahlt, muss laut Stoffers künftig mit 18 Mark rechnen. Gründe seien "getätigte Investitionen" und der "allgemeine Kostendruck". Der Zeitpunkt der Erhöhung stehe aber noch nicht fest.

Um die Akzeptanz fürs Digital-Fernsehen zu erhöhen und besser als bisher zu informieren, bauen beide Partner eine Genossenschaftsimmobilie in der Querstraße zum "Haus der Zukunft" um. Dort sollen ab Sommer gerade Älteren die neuen Dienste wie Filmbestellung per Breitbandkabel, elektronischer Programmführer und Internet vermittelt werden.

von
I. Rosendahl
 
aus der Diskussion: PRIMACOM THREAD 93
Autor (Datum des Eintrages): Janco  (17.04.01 23:17:57)
Beitrag: 11 von 141 (ID:3324478)
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