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Wo hier schon das Thema "deflationäre Tendenzen" aufkam:

Nur als Info ein Auszug aus einer aktuellen Godmode-Analyse ohne Wertung.

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Die Frage ist, ob die Börsen jetzt schnurstracks wieder in den Hausse-Modus einschwenken. Unmöglich ist das nicht, trotzdem sollte man weiterhin vorsichtig agieren.

Die ungewöhnlich massiven Zinssenkungen in den USA sind ein Warnsignal: Wenn die Fed innerhalb weniger Tage den Leitzins um sage und schreibe 1,25 Prozent senkt, dann liegt die Vermutung nahe, dass die Krise im Finanzsektor und auf dem Immobilienmarkt um einiges schlimmer ist als ursprünglich angenommen.

Und die Zinsschritte lassen noch eine weitere Vermutung zu: Das Thema Inflation scheint der Notenbank aktuell weniger Sorgen zu bereiten als überall zu lesen ist. In diese Richtung deutet auch der jüngste Kursverlauf beim US-Dollar: Trotz der dramatischen Zinssenkungen hat der Greenback zuletzt keine neuen Tiefststände mehr markiert:

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Auch bei den Basismetallen gibt es Anzeichen dafür, dass nicht Inflation das eigentliche Problem ist, sondern dass eine Wirtschaftsflaute vor der Tür stehen könnte. Steht den USA womöglich eine Rezession in Verbindung mit deflationären Tendenzen ins Haus?

Die jüngsten Wirtschaftsdaten sind keine wahre Freude. Nehmen wir etwa den Arbeitsmarkt: Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in dieser Woche um 69.000 auf 375.000 und damit auf den höchsten Stand seit Oktober 2005 geklettert. Analysten hatten mit einem Anstieg um 14.000 gerechnet. Alarmierend sind auch die Zahlen vom Freitag: Die Zahl der Beschäftigten (ohne Landwirtschaft) ist in den USA im Januar um 17.000 zurückgegangen. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg um 55.000 bis 60.000 neue Arbeitsplätze.

Auch das Wirtschaftswachstum in den USA zeigt bemerkenswerte Schwächen: So ist das Bruttosozialprodukt in den USA im vierten Quartal nur noch um 0,6 Prozent gewachsen, nach zuvor 4,3 (!) Prozent. Der private Verbrauch verzeichnete ebenfalls eine deutliche Abschwächung.

Beim Chicagoer-Einkaufsmanagerindex war im Januar ein überraschend starker Rückgang auf saisonbereinigt 51,5 Punkte zu verzeichnen. Analysten hatten einen Stand von 52,8 prognostiziert. Werte über 50 Punkte deuten zwar auf eine Expansion hin, der Trend weist jedoch seit einiger Zeit nach unten.

Trotz der jüngsten Kursavancen, die zu einem Großteil technisch getrieben waren, besteht zu Euphorie daher kein Anlass, das gilt auch für Europa:

Die jüngsten Geldmengenzahlen für die Eurozone weisen auf eine Eintrübung des Umfeldes für die Aktienmärkte hin. Die Geldmengenstatistik der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigt einen deutlichen Wachstumsrückgang der Geldmenge M1, die Wachstumsrate liegt hier bei vier Prozent nach zuvor 6,3 Prozent.

Dazu ist wichtig zu wissen, dass die Geldmengenentwicklung ein zuverlässiges Frühwarnsystem für andere Konjunkturindikatoren ist. Der deutliche Rückgang signalisiert Risiken für die kommenden Monate. Am Aktienmarkt könnte es schon bald zu Gewinnrevisionen kommen. Die auf den ersten Blick günstige Bewertung vieler Unternehmen, würde dann in einem anderen Licht erscheinen.
Klar ist natürlich auch, und an dieser Stelle kommt unsere antizyklische Sicht der Dinge ins Spiel: Mit dem Januar-Crash haben die Börsen einen Großteil an schlechten Nachrichten dieser Art vorweggenommen. Am Gesamtmarkt wird es deshalb jetzt darauf ankommen, zu beobachten, welchen Einfluss weitere Hiobsbotschaften auf das Geschehen haben.
Sobald sich abzeichnet, dass auch schlechte Nachrichten keine Verkaufswellen mehr auslösen, ist das Schlimmste überstanden. Bis es soweit ist, empfiehlt es sich, die Risiken überschaubar zu halten und bestehende Aktien-Positionen per Stopp-Loss abzusichern.

Ein erholsames Wochenende wünscht

Ihr Andreas Hoose

Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-börsenbrief.de und http://www.antizyklischer-aktienclub.de

 
aus der Diskussion: Das imaginäre Kurziel von 1000 USD........ und das Paradigma
Autor (Datum des Eintrages): cabinda  (03.02.08 23:30:55)
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