Fenster schließen  |  Fenster drucken

@cabinda,

da ich in Gold nicht spekuliere, sondern (seit längerem) zu einem relativ kleineren Teil anlege, kann ich zu diesen kfr. evtl. bedeutsamen Dingen wenig sagen. Aber mal über den Tellerrrand hinaus geblickt: Gold zeigt gegenüber allen Währungen mfr. Stärke, hat gerade sein Uralt-ATH überwunden und zuvor dort wie dazu eine breite Zone darunter einen guten Support gelegt – ich würde (außerhalb daytrading) sowas nicht shorten (allein schon wegen meiner Nerven, :D). Auch wenn ein Rücklauf auf 850 wahrscheinlich ist, so ist längst nicht ausgemacht, dass er gleich kommt (eben weil es bis zur 06er Vola noch hin ist). Shorts wären mE. erst dann erfolgversprechend(er), würde dieser Support weitgehend obsolet. Dahingehend im aktuellen Krisenszenario (solange die Zinsen sinken mit Geldentwertungs- sprich Inflationsindikation) eine Wahrscheinlichkeit zu mutmaßen, zumal hinsichtlich der breiten Unterstützungszone <850, fände ich verwegen.

Positive Korrelationen zwischen Gold und Minen mag es nun geben oder nicht – lange Zeit gab es die wegen stg. Kosten, Internproblemen und aus Währungsgründen allzu oft weniger. Was spricht bzw. spräche nun über den Tag hinaus dafür, dass sich das nachhaltig ändert ... (oder auch nicht, *g*): Goldminen haben lt. Ehrhardt/FinanzWoche zzt. Kostensteigerungen von roundabout 25 % pa., wohl kaum mit entscheidend negativer Indikation für die Zukunft (damit übrigens auch hinsichtlich des Goldpreises, will »man« nicht Preissprünge durch Produktionsrückgänge riskieren). Dh., POG muss erstmal +25 % pa. machen, damit eine Mine übers Jahr überhaupt mehr verdient (falls sie überhaupt verdient), also nachhaltig im Kurs steigen kann. Machte POG mehr, dann(!) könn(t)en die Minen POG klar outperformen, macht POG weniger, underperformen. [Was im übrigen im aktuellen Langfristtrendkontext nahelegt, eher physisches Gold oder ETF zu kaufen als Minen, will man eine explizite Goldanlage darstellen]
Ich denke also nicht, dass Minen zzt. eine relevante bzw. zuverlässige Indikatorfunktion haben.

@alexI1973,

abgesehen davon, dass die Zeitachse vor allem um die 90 etwas verwaschen ausschaut, *g*: may be – or not, ;)
Die Amis neigen bekanntlich zur Überzeichnung. Sie bekommen ihre Rezession, aber sie sind nicht mehr der Nabel der Welt.

Dass die Repatriierungen klammer US-Adressen temporär (auch auf Gold) deflationär wirken (können [über die vermeintliche Währungskorrelation]), bestreite ich nicht. Sie finanzieren in der Welt heute aber nicht mehr in der Quantität wie früher; das mit dem 'Center of global finance' [u[]stimmt so heute einfach nicht mehr[/u]. Die (Bilanz-)Summen mögen das ja per se widerlegen, aber da ist, wie wir sehen, eher nur noch viel Luft drin. Selbst Südamerika, vor 5 Jahren noch am US-(/IWF-)Tropf, darf heute, infolge der Rohstoffpreisentwicklungen, fast als eigenständig gelten. Von Asien und Russland, vor 10 Jahren am gleichen Abgrund, ganz zu schweigen. Und die Rohstoffpreise werden die Amis nun nicht mehr so einfach zurückholen können, wo woanders das Bestreben nach Besserung in jeder Hinsicht nachhaltig erwacht ist.

Warum sollten auch Nicht-US-Adressen also gerade jetzt das 'money back to the center' geben und darüber letztendlich ihre eigenen auf den Weg gebrachten Ökonomien ruinieren? Wahrscheinlicher ist doch, dass sie (weiterhin) möglichst minimalinvasiv rettend eingreifen, um den Kollaps via psychologischer Zeichensetzung zu vermeiden. Sie haben einfach nicht die Not besagter US-Adressen, warum also sollten sie?

Alles richtig, was Du zum Gold sagst – aber alles seit Jahrhunderten bekannt ... und immer noch nicht eingepreist? ;)
Und die Dinge wiederholen sich an den Märkten: Der letzte greater fool kommt zum Golde, wenn die Zinsen mehr als 0,25 % gedreht haben – wegen 'Inflationsgefahr', :D
 
aus der Diskussion: Das imaginäre Kurziel von 1000 USD........ und das Paradigma
Autor (Datum des Eintrages): investival  (06.02.08 22:07:15)
Beitrag: 6,634 von 9,445 (ID:33289778)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE