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Der folgende Abschnitt stellte ein mögliches Szenario für den kommenden Goldpreisanstieg dar. Ein wichtiger Punkt wurde dabei übersehen, nämlich der öffentliche Druck, der mächtiger sein kann als Regierungen (siehe Mauerfall `89).

"Auch läßt sich die aktuelle Minenproduktion bei einem solch niedrigen Preis ($200)auf Dauer nicht aufrechterhalten. Produktionkürzungen und Stillegungen wären die logische Konsequenz. Etliche Minengesellschaften wären dann sogar gezwungen, zur Erfüllung ihrer vorhandenen Vorwärtsverkäufe, sich am Markt mit Gold zu versorgen. Ein erheblich verringertes Angebot der Produzenten, enorme Shortverkäufe und eine dann einsetzende spekulative Goldnachfrage durch Kapitalanleger bilden dann in einem solchen Umfeld den Zündfunken für explosionsartige steigende Goldpreisnotierungen. Das bedeutet: DAMIT DER GOLDPREIS STEIGEN KANN, MUSS ER ZUNÄCHST STARK FALLEN. Eine Marktkorrektur würde also zunächst über ein geringeres Angebot und erst dann über die zunehmende Nachfrage einsetzen. "


Ein erheblich verringertes Angebot der Produzenten:
Harmony hat gestern aufgrund von Wirtschaftlichkeitsberechnungen ueber 10 % der Goldproduktion gekürzt. In einer Phase, in der der Goldderivatemarkt schon als horribly short bezeichnet wurde, koennten weitere Minen, die ihre Produktion einschraenken, die Situation fuer Goldshorter dramatisch verschlechtern.

Zündfunken für explosionsartige steigende Goldpreisnotierungen:
GATA hat angedeutet, dass ein erfolglos verlaufender Prozess gegen das sogenannte Goldshorterkartell einen starken Goldpreisanstieg nicht verhindern kann. Das African Gold Summit koennte der Naehrboden fuer eine Solidarisierung der Goldproduzenten der ehemaligen Koloniallaender darstellen. Bei dem GATA-Prozess und dem African Gold Summit steht die Veröffentlichung der Methodik der Goldpreisunterdrückung im Vordergrund. Im Prinzip wird der Goldpreis ein politisches Thema mit Brisanz vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Probleme in Afrika, die durch den niedrigen Goldpreis verschlimmert bzw. ausgelöst wurden.
Die Veröffentlichung der Goldpreismanipulation könnte in den betroffenen Staaten weitreichende Reaktionen auslösen. Am Beispiel des AIDS-Medikament-Prozesses in Südafrika kann man das ja schon beispielhaft nachvollziehen. Die Pharmamultis sind schon nach kurzer Zeit eingeknickt, weil der öffentliche Druck sehr gross wurde und mit dem angekündigten Auftritt von AIDS-Kranken, die sich die teure Medikation (ca. 20000$/Jahr/Patient) nicht leisten können, wurde das Elend personalisiert. In einem ersten Vergleichsangebot nach 2 Wochen bieten die Pharmamultis die jährliche Behandlung jetzt für 1000$ (!) pro Patient an.
Volkswirtschaftlich einseitige Geschäftspraktiken funktionieren nur so lange vorteilhaft, wenn sie im Hintergrund ablaufen und eine gewisse Diskretion beibehalten wird. Wenn die Afrikaner nicht nur für die Verbilligung von AIDS-Medikamenten, sondern auch für einen höheren Goldpreis auf die Strasse gehen, wird es für den Personenkreis, der an einem niedrigen Goldpreis interessiert ist, sehr eng werden.


CIAO, TL
 
aus der Diskussion: Einschätzung GOLDPREISENTWICKLUNG
Autor (Datum des Eintrages): Tweetys Lover  (19.04.01 10:57:06)
Beitrag: 4 von 28 (ID:3337164)
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