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14. Februar 2008, 16:02; Letzte Aktualisierung: 18:57
Empörung über Todesurteil gegen «Hexe»
Petition an Saudi-Arabiens König Abdullah
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat den saudischen König Abdullah aufgefordert, die Hinrichtung einer wegen Hexerei zum Tod verurteilten Frau abzuwenden.

Die Religionspolizei, die Fausa Falih festgenommen und verhört habe, und die Richter hätten ihr keine Chance gegeben, ihre Unschuld zu beweisen, erklärte die Organisation mit Sitz in New York. Die Vorwürfe seien absurd und hätten keine Rechtsbasis.
Die Richter in der Stadt Kuraijat hätten sich für ihr Urteil vom April 2006 auf ein erzwungenes Geständnis gestützt und auf Aussagen von Zeugen, die nach eigenen Angaben von der Frau «verhext» worden seien.

Impotent nach Hexerei

Unter anderem habe das Gericht den Fall eines Mannes aufgeführt, der angab, von Falih verhext und anschliessend impotent geworden zu sein. Hexerei gilt in dem konservativen Königreich als Straftat gegen den Islam.
Falih zog ihr Geständnis vor Gericht mit der Begründung zurück, es sei von ihr erpresst worden. Sie sei eine Analphabetin, die den Inhalt des Dokuments nicht verstanden habe, unter das sie ihre Fingerabdrücke habe setzen müssen.

Beweis der Hexerei unmöglich
Die Richter hätten in dem Verfahren den Tatbestand der Hexerei nicht näher definiert, erklärte Human Rights Watch. Die Tatsache, dass saudische Richter noch immer Prozesse wegen nicht beweisbarer Verbrechen wie «Hexerei» führten, unterstreiche ihre Unfähigkeit, objektive strafrechtliche Ermittlungen durchzuführen, erklärte der für den Mittleren Osten zuständige Direktor der Organisation.
(ap/godc)

http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2008/02/14/intern…
 
aus der Diskussion: Hexerei : Todesurteil in Saudi-Arabien
Autor (Datum des Eintrages): obus  (15.02.08 08:37:04)
Beitrag: 1 von 58 (ID:33376712)
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