und hier noch mehr zu brennstoffzellen: gruss invdrop (der normalerweise kein copy paste ewig langer meldungen betreibt, jedoch ist das mal lesenswert !) Diese Meldung aus dem heise online Newsticker wurde Ihnen von gesandt. -------------------------------------------------------------------- Brennstoffzelle versorgt erstmals Camcorder Für Benutzer von Handys, Organizer, Notebooks, portablen Musikgeräten oder Camcordern arbeiten Forscher an vier deutschen und einem amerikanischen Fraunhofer-Institut unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE[1]) an einem serienreifen und zuverlässigen Brennstoffzellen-System[2] für den Massenmarkt. Die Leistungsfähigkeit ihres Systems wollen die Forscher auf der Hannover Messe Industrie (Halle 18, 1. OG, Wasserstoffstand J04 und Halle 7, Forum Microtechnology, Stand E30, Vitrine) am Beispiel eines handelsüblichen Camcorders demonstrieren, dessen Akku durch eine Brennstoffzelle ersetzt wurde. Sie soll mit einer Leistung von 10 Watt bei einer Spannung von 8 Volt ausreichend Strom für das Gerät liefern. "Unser Exponat ist eine Premiere, denn zum ersten Mal zeigen wir ein voll funktionstüchtiges und gehäuseintegriertes Brennstoffzellensystem", meint Christopher Hebling vom ISE. Bei gleichem Volumen und Gewicht wie ein herkömmlicher Camcorder-Akku lässt sich mit der vorgestellten Brennstoffzelle genauso lange arbeiten. "Das ist die eigentliche Neuheit", erklärt Ulf Groos vom ISE nicht ohne Stolz, "und in Zukunft werden wir bei gleichem Volumen doppelt solange arbeiten können wie heute." Grundlage für das System ist eine streichholzschachtelgroße Miniatur-Brennstoffzelle. Sie besteht aus 16 Bipolarplatten, die in der klassichen Stackbauweise aufeinander gestapelt und verklebt werden und die einen durchschnittlichen Wirkungsgrad von 50 Prozent aufweisen. Als Tank für den Wasserstoff dient ein Metallhydridspeicher, der schnell und einfach ausgetauscht werden kann. Die Mini-Brennstoffzelle soll weitaus mehr Ladezyklen als bisherige Akkus unbeschadet überstehen. Ihr Betrieb ist geräuschlos, erzeugt keine schädlichen Abgase und verlangt nur einen geringen Wartungsaufwand. Eine Selbstentladung wie bei herkömmlichen Akkus gibt es systembedingt nicht. Selbst nach einem Jahr Lagerung ist der Speicher noch voller Energie. Die Brennstoffzelle[3] kehrt das Prinzip der Elektrolyse um und erzeugt aus Wasserstoff und Sauerstoff elektrische Energie. Im Gegensatz zu Batterien und Akkus besitzt sie jedoch keinen gespeicherten Energievorrat, sondern liefert erst just in dem Moment Energie, in dem ihr von außen die benötigten Gase bereitgestellt werden. Den benötigten gasförmigen Wasserstoff erhält die Brennstoffzelle aus dem separaten kleinen Tank. Ist der Tank leer, könnte sich der Nutzer später einmal per Internet-Versand neue Tanks bestellen oder an der Tankstelle oder im Kiosk nachkaufen, während er den leeren Speicher zum Wiederbefüllen zurückgibt: "Das könnte einmal ganz ähnlich funktionieren wie heute mit der Kohlendioxid-Patrone für die Wasserbereitung zu Hause sie holen sich gegen Pfand eine neue im Kaufhaus und geben die alte ab", erklärt Groos. Ein solches Pilotprojekt läuft bereits erfolgreich in Island, wo Wasserstofftanks für eine universelle 12-Watt-Brennstoffzelle an Tankstellen verkauft werden. Auch bei dem Elektronikversandhaus Conrad[4] sind Wasserstoffspeicher heute schon erhältlich. Für Camcorder rechnen die Forscher mit einem vergleichbaren Preis, den man auch für einen Akku bezahlen müsste, für kleinere Geräte wird die Brennstoffzellenlösung noch etwas teurer. "Allerdings erhalten Sie dann mit der Brennstoffzelle auch ein leistungsfähigeres und flexibleres System." Besonders dort, wo kleine Leistungen über eine lange Laufzeit benötigt werden, ist die Brennstoffzelle günstiger. Trotzdem rechnen die Forscher damit, dass die Brennstoffzelle in der jetzigen Form bei einer Markteinführung zunächst eher für hochpreisige Geräte interessant ist. Durch eine extrem flache Anordnung von serienverschalteten Zellen lässt sich die Energieversorgung aber beispielsweise auch auf der Rückseite eines MP3-Players realisieren. Damit ließen sich dann "mittelfristig bestimmt auch Handys und Organizer betreiben", prophezeit Groos, "und sollte sich Bluetooth durchsetzen, dann ist das besonders für diese netzunabhängigen kleinen Einheiten interessant." Momentan hat ein Camcorder jedoch die optimale Größe, da die Brennstoffzelle für den Einlass des Wasserstoffs ein Ventil benötigt; darüber hinaus ist ein Lüfter notwendig. Beides benötigt einen gewissen Raum in der Zelle. Für kleinere Geräte wie Organizer oder Handy könnte später als Brennstoff auf Methanol umgestiegen werden, weil dafür kein Ventil benötigt wird. Allerdings ist die Forschung auf dem Gebiet des Methanols noch nicht so weit. Kritiker der Technik jedoch betonen, dass die Herstellung von Wasserstoff zu viel Energie verbraucht und dadurch die Kohlendioxid-Bilanz negativ ausfällt. "Derzeit gibt es zumindest im Bereich für kleinere Brennstoffzellensysteme noch keine umfassende Öko-Bilanz", gibt Groos zu. "Das Umweltbundesamt hat jedoch in einer Studie nachgewiesen, dass bei der Herstellung herkömmlicher Akkus mehrere hundert Male mehr Energie reingesteckt werden muss als später rauszuholen ist, hinzu kommt noch die Schwermetallbelastung." Bei der Brennstoffzelle dagegen werden keine toxischen Materialien verwendet, das eingesetzte Platin ist wieder verwendbar. "Die Brennstoffzelle besitzt nachweislich eine sehr hohe Lebenserwartung, alle eingesetzten Materialien sind recycelbar, die Zelle ist unendlich oft ladbar ich meine, dass die Öko-Bilanz im Vergleich zu einem herkömmlichen Akku deutlich günstiger ausfällt." Zwar arbeitet der jetzt vorgestellte Brennstoffzellen-Prototyp in einem Sony-Camcorder, aber Kooperationen gibt es derzeit mit noch keiner Firma. Anders sieht das bei Notebooks aus, hier soll in 3 Jahren ein System marktreif sein. Die Forscher denken aber schon weiter. In einer Designstudie haben sie einen LCD-Projektor entwickelt, der mit einer 200-Watt-Lampe und zwei Wasserstofftanks 2 Stunden lang betrieben werden kann. Geplant ist auch ein Powerpack in Buchgröße, das die Arbeit einer portablen Steckdose verrichten soll. Daran lassen sich das Notebook anschließen, das Handy aufladen oder eine normale Lampe betreiben. Zusätzlich sind zwei Solarpanels integriert, die Energie aus Sonnenlicht erzeugen und einen internen Akku aufladen sollen. (Andreas Grote) / (jk[5]/c`t) URL dieses Artikels: http://www.heise.de/newsticker/data/jk-19.04.01-004/ Links in diesem Artikel: [1] http://www.ise.fhg.de [2] http://www.ise.fhg.de/german/fields/field3/mb3/index.html [3] http://www.heise.de/newsticker/data/klp-18.04.01-000/ [4] http://www.conrad.de [5] mailto:jk@ct.heise.de -------------------------------------------------------------------- Copyright 2001 by Verlag Heinz Heise |
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aus der Diskussion: | Celanese Brennstoffzellendeal Honda/Plug Power!?! |
Autor (Datum des Eintrages): | inventorydrop (19.04.01 17:38:59) |
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