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Vorwurf der modernen Sklaverei, was ist bloß mit dem Laden los ?
Erste Fonds sollen sich von Nokia getrennt haben:


70-Wochen-Stunde
Rumänische Gewerkschafter werfen Nokia Sklaverei vor Nachrichten, 20.02.2008, Knut Pries, 29 Kommentare, 1 Trackback
Jucu. Der finnische Handyhersteller Nokia will die Beschäftigten in seinem neuen Werk in Rumänien bis zu 70 Stunden pro Woche arbeiten lassen. Das bringt die Gewerkschaften vor Ort auf die Palme.


Der finnische Handyhersteller Nokia versucht nach Angaben der rumänischen Gewerkschaften, längere Arbeitszeiten für die Beschäftigen seines neuen Werks in Jucu bei Cluj (Klausenburg) durchzusetzen und drängt die Regierung in Bukarest zu entsprechenden Änderungen der Arbeitszeitregeln. Die Forderung des Nokia-Managements sei „vollkommen unakzeptabel“ und stoße auf den entschiedenen Widerstand der Arbeitnehmer, erklärte der Chef des Gewerkschaftsbundes Cartel Alfa, Bogdan Hossu.

Nokia wolle über eine Änderung des rumänischen Arbeitsgesetzes erreichen, dass die Arbeiter in Jucu für 60 bis 70 Stunden pro Woche zur Arbeit verpflichtet werden dürfen, sagte Hossu. Dies wäre "eine neue Form der Sklaverei". Das rumänische Arbeitsrecht sieht in Übereinstimmung mit den EU-Vorgaben eine Höchstgrenze von 48 Arbeitsstunden pro Woche vor. Das Limit kann für einzelne Wochen überschritten, muss aber im Vierteljahresschnitt eingehalten werden. Bei einem Treffen mit dem rumänischen Arbeitsminister Paul Pacuraru letzte Woche habe der Nokia-Manager für Rumänien John Guerry eine Flexibilisierung des Gesetzes gefordert, um vor allem jüngere Arbeitskräfte länger einsetzen zu können. Pacuraru habe sich offenbar wohlwollend gezeigt, sagte Hossu.

Sondergenehmigungen sind nur für Branchen mit einem hohen Anteil Saisonarbeiter möglich, etwa das Baugewerbe oder die Landwirtschaft. Eine Ausdehnung auf andere Wirtschaftszweige bedürfe der Zustimmung der Sozialpartner, sagte Hossu. „Das kann man nicht per Gesetzesänderung hintenrum über die Regierung machen. Und für eine Sonderregelung für die Elektronik-Branche gibt es keinen vernünftigen Grund.“

Der Alfa-Präsident sagte, ansonsten sei der Umgang der Nokia-Führung mit den Gewerkschaften bislang „akzeptabel“. Man hoffe, die verbleibenden Streitpunkte in Kürze klären und eine Betriebsgewerkschaft gründen zu können. Nokia will seine Handyproduktion von Bochum nach Rumänien verlagern, wo die Fertigung vor einer Woche angelaufen ist. (mit dpa)
 
aus der Diskussion: *** Dringender Spendenaufruf für Nokia !!! ***
Autor (Datum des Eintrages): Gohar  (20.02.08 09:32:05)
Beitrag: 68 von 76 (ID:33419684)
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