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http://de.news.yahoo.com/ddp/20080226/twl-hamburger-kiez-gro…

Hamburger Kiez-Größe zu dreijähriger Freiheitsstrafe verurteilt

26.02.2008

Würzburg (ddp-bay). Wegen Beihilfe zum Betrug hat das Würzburger Landgericht am Dienstag den Hamburger Geschäftsmann Burim O. zu drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Die Richter sahen es nach fast elf Monaten Verfahrensdauer und 44 Verhandlungstagen als erwiesen an, dass der 43-jährige Kiez-Investor einem Bauunternehmer aus Schweinfurt durch ein Scheingeschäft zu einem Kredit in Höhe von mehr als zehn Millionen Euro verholfen hat. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Verurteilung zu vier Jahren Gefängnis, die Verteidigung einen Freispruch gefordert.

Zwar wurde der Würzburger Haftbefehl gegen O., der seit seiner Festnahme auf offener Straße in Hamburg im Mai 2006 in Untersuchungshaft saß, aufgehoben. Er bleibt aber trotzdem in Haft: Vom 4. März an muss er sich zusammen mit einem seiner Brüder und dem ehemaligen Leiter der Volksbank Lauenburg wegen dubioser Kreditgeschäfte vor dem Hamburger Landgericht verantworten.

Die Festnahme von O. hatte vor knapp zwei Jahren für großen Wirbel in der Hansestadt gesorgt. Der 43-Jährige Investor und seine drei Brüder sollen sich in den vergangenen 25 Jahren durch Geschäfte im Hamburger Rotlicht-Milieu aus dem Nichts ein millionenschweres Imperium aufgebaut haben und befanden sich seit langem im Visier der Ermittlungsbehörden.

http://www.abendblatt.de/daten/2006/05/11/561588.html

Burim und seine Brüder: Die Geschichte der O.s


11.05.2006

Razzia: Der verhaftete Investor. Wie aus einem mittellosen Familien-Clan aus dem Kosovo eine millionenschwere Unternehmerfamilie in Hamburg wurde.


Von Matthias Rebaschus

Wer sind der millionenschwere Investor Burim O., der am Dienstag im Zuge einer spektakulären Aktion am Bahrenfelder Steindamm verhaftet worden war, und seine ebenso angeblich millionenschweren Brüder Quazim und Bashkim? Die Geschichte der O.s ist die eines Clans, dessen Mitglieder sich seit Ende der 70er Jahre mit gewissermaßen nicht mehr als einer Plastiktüte mit dem Nötigsten aus dem Städtchen Djakovica im Kosovo aufmachten nach Hamburg. Es ist die Geschichte eines märchenhaften Aufstiegs aus dem Sozialhilfemilieu in Vorort-villen und Nobelhotels. Es ist auch die Geschichte von deutschen Behörden, in deren Visier die Gebrüder O. seit fast einem Jahrzehnt gerieten - ohne daß die ungezählten Ermittlungen je zu spektakulären Prozessen und entsprechenden Urteilen führte.


Zweimal lediglich wurde einer der O.s verurteilt - zuletzt 2004 Burim zu 14 Monaten auf Bewährung wegen Steuerhinterziehung. Ein anderes Familienmitglied hatte zuvor 15 Monate Haft auf Bewährung wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchter Nötigung bekommen. Dürftig, wenn man die vereinten Anstrengungen verschiedener Polizeien in Deutschland, von Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst bedenkt, die in internen Lagebeurteilungen den Clan der O.s immer wieder in Verbindung mit der Organisierten Kriminalität brachten. Mit Rauschgift und Prostitution, Waffen und Geldwäsche.

Die O.s haben das immer vehement bestritten. Auf ihrem Weg von den Straßen rund um den Hans-Albers-Platz in die besseren Kreise gingen sie mit Hilfe renommierter Anwälte rigoros gegen jeden vor, der solche Vorwürfe öffentlich machte. In Pressesachen war es der berühmte Rechtsanwalt Michael Nesselhauf, der unter anderem auch den Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Gattin Doris vertritt. Der Starjurist und Strafrechtsexperte Gerhard Strate zählt die O.s ebenso zu seinen Mandanten wie die renommierte Kanzlei John, deren Sozius Walter Wellinghausen bis zu seiner Ernennung 2001 als Staatsrat der Innenbehörde war.

Ungeklärt ist noch ein merkwürdiger Anschlag auf den damals noch der SPD angehörenden Juristen, bei dem dieser der Oberschenkel durchschossen wurde. Wellinghausen wollte bei diesem nächtlichen Überfall 1994 linke Chaoten ausgemacht haben - in Kreisen von OK-Ermittlern gilt ein solcher Beinschuß als "letzte Warnung".

Tatsache ist, daß der Familienclan der O.s in den 90er Jahren einen kometenhaften Aufstieg erlebte. Sie sammelten rund um die Reeperbahn und den Hauptbahnhof Immobilie um Immobilie. Beispiele: das ehemalige Bayrischzell an der Reeperbahn. Die sogenannte Heiße Ecke Reeperbahn/Hein-Hoyer-Straße. Das Erotic Art Museum an der Bernhard-Nocht-Straße. Über ein verschachteltes Beteiligungssystem an Firmen kontrollieren sie weitere wertvolle Gebäude.

In einem Bericht des Bundesnachrichtendienstes über den Clan der O.s, auf den sich der Autor Jürgen Roth in seinem Buch "Der Deutschland-Clan" beruft, wird das "Immobilienvermögen allein in der Stadt (gemeint ist Hamburg, die Red.) auf 200-300 Millionen Euro geschätzt".

Gesteuert wird das Imperium der O.s unter anderem aus einem Hamburger Wahrzeichen - von der Adresse "Bei den St.-Pauli-Landungsbrücken 3a". Dort betreiben Mitglieder der Familie die Kneipe Pupasch (Motto: "Runter vom Sofa, rein in die Kneipe") und das Restaurant Vespucci. Der jetzt verhaftete Burim O. tritt in Hamburg als Investor auf, sein Name ist immer wieder im Gespräch, wenn es um größere Immobilien geht. Zuletzt war er unter anderem als einer der Geldgeber für die geplante St.-Pauli-Arena im Gespräch.

Hat der Clan der O.s seine Hände auch nach der Fußball-Bundesliga ausgestreckt? Zumindest für etliche Monate war Bashkim O. Inhaber der Sport-Line Sportmarketing GmbH, die mit Sportrechten handelt - und Fußballstars vermitteln wollte.

:eek:
 
aus der Diskussion: Ausländerkriminalität - ein deutsches Tabuthema
Autor (Datum des Eintrages): Blue Max  (27.02.08 11:12:28)
Beitrag: 3,972 von 8,340 (ID:33488641)
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